Barde Edgin Darvis war mal Mitglied bei den Harfnern, einem Orden von Friedenswächtern, bis Schüler eines von ihm verhafteten roten Zauberers seine Frau töteten. Danach hat Edgin mit der Barbarin Holga Kilgore und Tochter Kira versucht, sich ein neues Leben aufzubauen und sein Leben als Dieb gestaltet.
Zwei Jahre inhaftierte man ihn daraufhin, bis er gemeinsam mit Holga aus dem arktischen Revel’s End fliehen kann. Das gemeinsame Vorhaben ist nun, mit dem Zauberer Simon und der Gestaltwanderin Doric die Tafel der Wiedererweckung zu stehlen, um Edgins Frau wieder von den Toten auferstehen zu lassen. In Neverwinter angekommen müssen sie jedoch feststellen, dass ein alter Verbündeter Edgins dort neuer Lord ist und sich in Darvis‘ Abwesenheit um Kira gekümmert, sie sogar von ihrem leiblichen Vater entfernen konnte. Das kann Edgin natürlich nicht auf sich sitzen lassen, möchte er doch wenigstens einen Fehler seines Lebens wiedergutmachen. Doch Lord Forge hat einen Pakt mit einer roten Magierin geschlossen und damit ist ihm kaum beizukommen…
Bereits Mitte der 70er wurde die erste Variante des Brett-Rollenspiels Dungeons & Dragons veröffentlicht. Über die Jahre wuchs eine Fangemeinschaft, die in dem Bereich vermutlich einzigartig ist. Zahlreiche Nachahmer folgten und auch das D&D-Universum wuchs mit Videospielen kontinuierlich an. Kein Wunder, dass man irgendwann über eine Verfilmung nachdachte. Als 2001 Courtney Solomon mit Dungeons & Dragons im Kino debütierte, waren die Kritiken allerdings vernichtend: „fantasielos, dilettantisch, Argumentationshilfe für Fantasyhasser“ – viel schlimmer kann man einen Film kaum abstrafen. Und selbst die Zuschauer schlossen sich dem an – eine 3.6er Wertung auf der imdb spricht eine mehr als deutliche Sprache. Umso erstaunlicher, dass es noch zwei Fortsetzungen gab, die aber ebensolche Rohrkrepierer waren. Und noch erstaunlicher, dass man bereits 2013, ein Jahr nach dem fürs Fernsehen produzierten dritten Teil, erneut über eine Verfilmung nachdachte. Dieses Mal allerdings nicht als Fortsetzung, sondern als Quasi-Reboot.
Allerdings durfte man damals ahnen, dass es erneut unter keinem guten Stern stehen würde, denn Solomon, der „dilettantische“ Regisseur der Erstverfilmung sollte produzieren. Diverse Rechte-Klagen und Drehbuch-/Studio-/Produzentenwechsel später nahm das Ganze aber ab 2017 wieder an Fahrt auf. Glücklicherweise am Ende ohne Dwayne Johnson, der zwischenzeitlich Interesse bekundet hatte, den Film aber vermutlich zu einem „typischen Johnson“ hätte werden lassen. Vielmehr stand das Projekt nun unter der Ägide von Paramount und es brachten sich 2019 Jonathan Goldstein und John Francis Daley ins Gespräch. Beide kannten sich schon lange als gemeinsam agierende Autoren, bspw. von Spider-Man: Homecoming. Und beide sind große Fans der Rollenspielvorlage, wie Francis Daley am Rande der Comic Con zu Protokoll gab.
Und das merkt man Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben in jeder Sekunde an. Kein Wunder, dass Kritiker und Fans sich dieses Mal einig waren. Gegenüber der 3,6 der Erstverfilmung fallen die 7,3 auf der User-Bewertungsskala der imdb doch schon ganz anders aus. Und die Bewertung ist absolut gerechtfertigt. Denn den beiden Regisseuren ist ein Film geglückt, der Tempo mit liebenswürdigen Charakteren, ironischem Humor und fantasievollen Kreaturen vereint. Was vor allem funktioniert, ist die Chemie zwischen den Figuren. Und das liegt nicht zuletzt an Chris Pine. Der durch Star Trek bekannt gewordene Darsteller zeigte schon in seiner ersten großen Kino-Hauptrolle als augenzwinkernder Captain Kirk, dass er auf äußerst sympathische Weise selbstironischen Humor mit leidenschaftlichem Schauspiel kombinieren kann.
Wenn er in Dungeons & Dragons mit altertümlichen Strickwerkzeugen in der Zelle liegt und dem neuen Ankömmling Tipps zum Umgang mit Holga gibt, kann man nicht anders als zu schmunzeln. Dass Michelle Rodriguez mal wieder „nur“ die taffe und unnahbare Kämpferin im Stile ihrer F&F-Auftritte geben darf, mag vorhersehbar sein, funktioniert hier im Zusammenspiel mit Pine aber hervorragend. Die beiden sind ein wunderbar dynamisches Team. Und es ist schon amüsant, wie sie es mit einem Dutzend Ritter gleichzeitig aufnimmt, während Pine als Edgin es in derselben Zeit gerade mal schafft, seine Fesseln zu lösen. Glücklicherweise ist der Sidekick in Person von Simon, dem Zauberer dieses Mal auch nicht hochgradig nervig, sondern wirklich witzig. Vor allem dann, wenn seine Zaubertricks fehlschlagen oder man gemeinsam die fünf Fragen an den Aufgeweckten im Nu verschenkt – ohnehin eine der großartigsten Szenen des Films, in der absurder Humor auf jenen der schwarzen Sorte trifft.
Bei den Kampfszenen haben sich die Macher wirklich originelle Dinge einfallen lassen, um sich ein bisschen vom Action-Einerlei abzusetzen. Das ist oft witzig, aber nie albern oder übertrieben drüber. Und wenn sie beim Duell zwischen Simon und Sofina im Finale dem Western Referenz erweisen, hat man fast ein bisschen Gänsehaut. Unverständlich ist, dass sich trotz der guten Kritiken und der ebenso guten Mundpropaganda der finanzielle Erfolg nicht einstellte. Mit 208 Mio. Dollar weltweitem Einspiel bei 150 Mio. Dollar Budget darf man leider sogar von einem Flop sprechen. Das wiederum liegt nicht daran, dass man die 150 Mio. Dollar nicht an jeder Stelle sieht. So sind die CGI-Effekte bspw. nicht durchgängig geglückt und man sollte ihnen mit etwas Augenzwinkern begegnen. Die Verwandlungseffekte von Doric sind jedenfalls keine Sternstunde digitaler Trickeffekte.
Dafür hat man sich mit dem Produktionsdesign wirklich Mühe gegeben. Es fällt zu keiner Zeit schwer, sich in das Mittelalter-Szenario einzufinden. Die Kostüme sind klasse, die Innenräume liebevoll gestaltet und auch das Kreaturendesign verdient Lob. Und so bleibt eigentlich nur, Dungeons & Dragons möglichst viel Erfolg auf dem zweiten Veröffentlichungskanal im Heimkino zu wünschen, auf dass er sein Publikum dort findet. Verdient hat er’s.
Ich habe John Francis Daley bis heute nicht verziehen, dass er in der 10. Season von Bones seinem Dr. Lance Sweets den Rücken gekehrt hat. Doch wenn er weiterhin so fantasievolle Filme dreht und dabei 120 Minuten Spaß versprüht, könnte er sich sogar bei mir mittelfristig rehabilitieren. Dungeons & Dragons gehört ab sofort zu meinen Lieblingsfilmen des letzten Jahres.
Autor: Timo Wolters - ((Photo courtesy of 20th Century Studios. © 2022 Paramount Pictures. All Rights Reserved.))
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