Carl ist Model. Als solcher hat er aber trotz seiner jungen Jahre schon bessere Zeiten gesehen. Seine Freundin Yaya ist ebenfalls Model. Außerdem influenct sie und lässt sich von Carl inszenieren. Dass sie damit mittlerweile mehr Geld als er verdient, würde Carl nicht stören, wenn sie nicht auch noch von ihm verlangen würde, ein gemeinsames Abendessen zu bezahlen.
Carl sieht das im Sinne einer modernen Gleichberechtigung aber gar nicht ein. Der Streit, der darauf entbrennt, hat zur Folge, dass Yaya sich ein wenig mehr öffnet und Carl ihr prophezeit, dass sie ihn irgendwann wirklich lieben werde. Yayas Prominenz ist es zu verdanken, dass sie gemeinsam auf eine Yacht eingeladen werden – kostenlos versteht sich. Im Gegenzug sollen sie sich dort werbewirksam über ihre Social-Media-Kanäle zeigen, damit die Yacht entsprechend bekannt wird. Auf dem Luxus-Schiff begegnen sie einem Dutzend reicher und noch reicherer Menschen, die sich gegenüber dem Personal alles andere als fair zeigen. Dann jedoch wird die Yacht Opfer einer Granate und auf einer entlegenen Insel sind plötzlich ganz andere Dinge wichtig als Geld und Einfluss …
Ruben Östlund, geboren nahe Göteborg, verbrachte in den 90ern einige Zeit in den Alpen, in der er für seine Freunde Skivideos drehte. Diese Erfahrungen brachten ihn auf den Weg, den er seitdem unbeirrt beschritten hat. Nach dreijährigem Studium an der Filmschule in Göteborg begann er mit Kurzfilmen, bevor er 2004, 2008 und 2011 seine ersten drei abendfüllenden Spielfilme inszenierte. Vor allem der 2011er Play ging bereits tief unter die Haut, schilderte er doch Mobbing und Raubzüge unter Teenagern. Erstmals einem größeren Publikum bekannt wurde er dann mit dem 2014 inszenierten Höhere Gewalt. In diesem schilderte er, wie die hübsche Fassade einer Familie in sich zusammenfällt, nachdem diese eine verheerende Lawine überlebt. Bereits mit diesem Film überzeugte er in Cannes, wo er in der Sektion „Un Certain Regard“ den Preis der Jury gewann.
Drei Jahre später sahnte er dann direkt die Goldene Palme ab, als er mit seiner bitterbösen und schwarzen Gesellschaftssatire The Square gleichzeitig für Beifall und Abscheu sorgte. In The Square bekommen Künstler, Kunstkenner und die oberflächliche Gesellschaft an sich ihr Fett weg – und das so richtig und teils fast physisch (frei nach den Ärzten) „mitten in die Fresse rein“. Nun, fünf Jahre später begeisterte er in Cannes erneut und schnappte sich das goldene Palmengewächs zum zweiten Mal. Und, wie kann es anders sein, ist es erneut eine Gesellschaftssatire. Nur dass es in Triangle of Sadness nicht der Kunstszene an den Kragen geht. Vielmehr porträtiert er hier die Abgründe, die sich auftun, wenn Arm und Reich auf Extrem-Umstände treffen. Genüsslich seziert er Klassenunterschiede – zunächst auf der erwartbaren Ebene, wenn sich die vermeintlichen Berühmtheiten gegenüber den gewöhnlichen Angestellten herablassend verhalten und sie zu Dingen zwingen, die auf maximale Weise entwürdigend sind. Doch Östlund wäre nicht der Regisseur, den man kennt, wenn er es bei dieser eindimensionalen Betrachtung beließe.
Wie hat der Regisseur einmal gesagt? Er porträtiere alle Menschen als gemein … (Quelle). Und wenn er im dritten Teil des Films die Verhältnisse umdreht (ein ziemlich genialer Kniff), ändert sich die Betrachtungsweise völlig. Die Verkehrung der Verhältnisse gibt’s auch an anderer Stelle. Einer seiner Filmcharaktere, der russische Oligarch Dimitry, hat ganz offenbar ziemlich gut nach kapitalistischem Prinzip gelebt und sich Reichtum (und die Yacht) angehäuft. Während des Unwetters legt er sich lustvoll mit dem versoffenen Kapitän Smith an, der zwar aus dem Land des Kapitalismus kommt, aber marxistische Lehren vertritt.
Man darf diese Szenen durchaus auch derart verstanden wissen, dass ein bisschen Diskussion um Schichten und Hierarchien durchaus mal wieder angebracht wäre. Denn es ist, wenn man sich auch mal selbst reflektiert, erstaunlich, wie sehr unser Verhalten vom Materialismus und unserer Position in einer Hierarchie geprägt ist. Auf der Subebene nimmt er sich dann aber doch noch eines Themas an, das mit der Kunst aus The Square vergleichbar ist. Allerdings nimmt er dieses Mal die Mode- und Influencer-Szene auseinander – die Affektiertheit, die dort immer wieder beobachtbar ist, die teils entwürdigenden Verhaltensweisen der Agenturen und auf der anderen Seite das peinliche Anbiedern an diese Szene mit Umsonsteinladungen auf Luxus-Yachten o.ä. Die Dreiteilung von Triangle of Sadness, in der zunächst die Welt der Mode porträtiert wird sowie Carl und Yaya vorgestellt werden, dient als Eröffnung und konfrontiert den Zuschauer zum dritten Mal in einem Östlund-Film mit einem gewissen Männerbild. Hier geht es um das Thema der Gleichberechtigung aus einer anderen Perspektive heraus.
Das beginnt schon damit, dass die Modewelt (neben der Pornoindustrie) zu einer der wenigen Branchen gehört, in der Männer weniger verdienen als Frauen und wird von Carl auf die Spitze getrieben, wenn er Gleichberechtigung jenseits der Genderklischees fordert. Östlund nutzt dabei kraftvolle und im späteren Verlauf sehr direkte Bilder. War’s in The Square Motion-Performance-Artist Terry Notary, der in einer von Kritikern teils als überzogen empfundenen Szene die versammelte Menge mit Affenverhalten konfrontiert, geht es in Triangle of Sadness noch offensiver zu. Und das dürfte in der Tat nicht jedem gefallen. Die exzessive und vor allem ausgedehnte Darstellung von Kotzereien und überschwappenden Fäkalien trifft meinen Geschmack tatsächlich nur bedingt und wirkt auf Dauer selbst im Angesicht einer Satire unnötig. Der dritte Teil auf der Insel macht diese Momente aber irgendwann wieder wett. Wie sich dort die Rollen verkehren und die Reichen im Angesicht des drohenden Todes nicht mehr von ihrem Wohlstand profitieren können; wie sich gleichzeitig das Ganze noch einmal wendet, wenn am Ende … ach, lieber nichts verraten. Schaut’s euch selbst an.
Triangle of Sadness gefällt mir nicht (mehr) so gut wie The Square. Allerdings hat er ein paar grandiose und sehr entlarvende Momente. Die Schauspieler sind überdies in allen Rollen grandios. Dass Yaya-Darstellerin Charlbi Dean nicht mal mehr die Kinopremiere des Films miterlebte ist unglaublich tragisch. Sie verstarb am 29. August an einer Blutvergiftung nach einer Sepsis, der sie aufgrund einer fehlenden Milz (Dean hatte mit 18 Jahren einen schweren Autounfall, nach dem ihr das Organ entfernt werden musste) nicht genug entgegensetzen konnte.
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