Dwayne Johnson als tickende Zeitbombe in einem weiteren Versuch, das DCEU mit Leben zu füllen. Einst gab es das blühende Königreich Kahndaq. Doch wie so oft war, kam ein ziemlich böser König namens Ahk-Ton, der das Volk mit einer der Zauberkrone von Sabbac versklavte. Aus dieser jahrelangen Unterdrückung erhob sich eines Tages ein Junge namens Teth-Adam, der sich gegen den König stellte.
Da Teth natürlich keine Chance gegen ihn haben würde, beschloss der alte Orden der Zauberer, ihm mächtige Fähigkeiten zu verleihen, um das Volk zu befreien. Dies tat der nun zum Champion gewordene Teth-Adam und verschwand daraufhin. In der Gegenwart wird Kahndaq erneut unterdrückt – dieses Mal von einer Söldnerorganisation, die auf den Namen „Intergang“ hört. Die Archäologin Adrianna Tomaz, die im Untergrund als Widerstandskämpferin aktiv ist, hat Hinweise auf den Verbleib der Krone von Sabbac. Als sie diese aufspürt, kommen ihr jedoch die Söldner dazwischen. Gezwungen, eine alte Beschwörungsformel zu lesen, weckt Adrianna Teth-Adam, der die Söldner ohne mit der Wimper zu zucken über den Jordan schickt. Diese Aktion wird von der US-Regierungsvertreterin Amanda Waller jedoch als bedrohlicher Akt eingestuft, weshalb sie die Justice Society-Mitglieder Hawkman, Doctor Fate, Cyclone und Atom Smasher schickt, um Adam zu bändigen. Doch wie will man einen unbesiegbaren Helden im Zaum halten, der ein verbitterte Herz im Brustkorb und die Macht hat, Welten zu zerstören …
Wenn ein Film rund 22 Jahre bis zur Realisierung in Anspruch nimmt, kann entweder etwas Ausgereiftes und richtig Gutes dabei rauskommen oder ein totgedachter, vielleicht auch überambitionierter Quatsch. Bereits Anfang der 2000er hatte man mit der Entwicklung eines Superhelden-Films begonnen, der auf der DC-Figur Captain Marvel basieren sollte – jenem Helden, der vom Zauberer Shazam seine Kräfte verliehen bekam. Zwar durfte man den Namen aufgrund rechtlicher Thematiken nicht verwenden (spätestens nach Captain Marvel aus dem MCU wäre die Verwirrung auch für den Zuschauer komplett gewesen), doch die Entwicklung ging weiter. 2006 fand man in Peter Segal einen Regisseur für das Projekt und sprach Dwayne Johnson für die Titelrolle an. Allerdings wechselte Johnson bald sein Interesse – von der guten auf die böse Seite.
Sein Gedanke, den Antagonisten Black Adam zu spielen, fand viele Fans. Von 2009 bis 2014 lag das Ganze dann auf Eis und erst als Warner Bros. und DC Comics das DCEU aufzunehmen begannen, kam die Geschichte wieder hoch. Ende 2014 gab Johnson dann bekannt, dass er sich für Black Adam entschieden hatte, nicht für Captain Marvel. Doch studioseitig sah man die Gefahr, dass ein derart prominenter Darsteller als Antagonist in einem Film nicht funktionieren würde. Entsprechend entschloss man sich, das Projekt zu splitten. Shazam! entstand 2018 – ohne Johnson. Von 2017 an begann dann Adam Sztykiel das Drehbuch für den Standalone-Film von Black Adam zu entwickeln. Während all dieser Zeit war immer wieder ein Thema wichtig: Würde man den eher als skrupellose Figur angelegten Superhelden fürs Kino weichspülen? Oder wäre es der erste Film aus dem DCEU, in dem ein Held wirklich böse agieren würde? Über die nächsten drei/vier Jahre zog es sich dann hin, bis Johnson aufgrund anderer Filme endlich Zeit fand und mit Jaume Collet-Serra „seinen“ Regisseur aus Jungle Cruise direkt mitnahm.
Der spanischstämmige Filmemacher hatte die Idee, die Figur des Black Adam als eine Art Dirty Harry der Superhelden anzulegen. Ein Typ, der innerhalb eines korrupten und verkorksten Systems, in dem Kriminelle die Oberhand gewannen, tut, was getan werden muss. Im Grunde eine gute Idee, die aber schon dadurch (im wahrsten Sinne des Wortes) beschnitten wurde, weil man den Film für eine PG-13-Freigabe vom vorherigen R-Rating deutlich runterkürzen musste. War also doch passiert, was man befürchtete und was Produzent Hiram Garcia die ganze Zeit über verneint hatte? Hatte man die Bösartigkeit des Charakters weichgespült? Bevor die Frage beantwortet werden soll, kann man die reinen Zahlenfakten zum Hinweis nehmen, dass das Publikum eher enttäuscht reagierte.
Knapp 400 Mio. Dollar Einspiel waren (aufgrund relativ niedriger Marketingkosten) gerade so genug, um Warner Bros. eine kleine Gewinnsumme einzubringen. Da hatte man sich sicherlich mehr versprochen. Auch auf Seiten von Dwayne Johnson, dem das Projekt sehr am Herzen lag und der seine großen Follower-Zahlen in den sozialen Netzwerken maßgeblich mit Vorabwerbung „penetriert“ hatte. Entsprechend dünnhäutig sah man den Schauspieler, dem zuvor fast alles geglückt war, im Nachgang erstmalig reagieren. Insbesondere als man das Einspiel von Black Panther: Wakanda Forever mit Black Adam verglich, schien er etwas entnervt. Tatsache aber ist: Während das MCU es über drei Phasen unglaublich gut geschafft hat, einzelne Superhelden aufzubauen und sie nach und nach geschickt miteinander zu verknüpfen, scheitert das DCEU beständig an genau dieser Eigenschaft. Ein paar gute Einzelfilme machen noch lange kein Universum. Und solange diese Verquickung schlicht nicht funktioniert, haben es die jeweiligen Einzelfilme eben noch schwerer. Eigentlich möchte man sie ja mögen. Man möchte ja ein Gegengewicht zum übergroßen Marvel-Konkurrenten. Und da dieser in der Phase IV stark nachgelassen hatte, standen die Zeichen eigentlich gut. Nur muss man dann auch Besseres produzieren als Black Adam.
Denn der kann selbst als Standalone-Film nicht überzeugen. So sehr sich Dwayne Johnson diese Rolle gewünscht und auf den Leib geschrieben hatte, so sehr scheitert er daran, dass er hier einen Antagonisten geben muss. Ohne aus Black Adam eine Komödie machen zu wollen, nimmt sich das Ganze einerseits viel zu ernst, ist dabei andererseits dann doch viel zu handzahm – Kürzungen sei „Dank“. Dabei fängt es noch gut an. Die Intro-Szene ist zwar nicht innovativ, macht aber in der Kürze mit dem Hintergrund vertraut. Taucht Black Adam dann zum ersten Mal auf, tut er genau das, was sich Fans eigentlich erhofft hatten: Kurzen Prozess mit jedem machen, der sich ihm in den Weg stellt. Das ist zum einen rasant inszeniert sowie mit coolen CGIs angereichert und lässt zum anderen kurz darauf hoffen, dass man hier wirklich konsequent einen Antihelden etabliert, der nicht mal mit der Wimper zuckt, wenn er die Söldner wortwörtlich pulverisiert.
Für einen Wimpernschlag lang fühlt man sich an Homelander in The Boys erinnert und bekommt nach 20 Minuten dazu ein Szenario, das ganz offensichtlich Apocalypse Now zitiert. Allerdings wird hier schon deutlich, dass Black Adam es vermisst, die Ausstrahlung eines Dwayne Johnson zu nutzen. Man will ihm ja eigentlich nichts Böses, diesem jederzeit charmanten Ex-Wrestler, doch so sehr wie er Leidenschaft in das Projekt gesteckt hat, so wenig sieht man davon auf der Leinwand. Tatsächlich war er selten blasser und wirkte ebenso selten deplatzierter in einer Rolle – welche wiederum nicht selten an einen gewissen Arnold Schwarzenegger in Terminator 2 erinnert. Wenn der aus einem 5000 Jahre währenden Schlaf erwachte Adam sich in der Neuzeit komplett nicht zurechtfinden möchte und irgendwas von „Vernichtung“ und „Gnade bis zum letzten Atemzug verwehren“ faselt, schaut nicht nur die wunderbare Sarah Shahi als Mutter von Amon ziemlich fassungslos aus der Wäsche, auch der Zuschauer rümpft ein wenig die Nase.
Denn diese Berührungsprobleme mit einer anderen Zeit und einem anderen Habitus hatte James Cameron 1991 wesentlich glücklicher und humorvoller inszeniert. Ja, es gibt ein paar ganz witzige Szenen. Die Spontanzerstörung eines Superman-Posters sowie das Clint-Eastwood-Zitat gehören dazu. Nicht wirklich innovativ, nicht wirklich echte Brüller – aber bei Black Adam muss man eben nehmen, was man kriegen kann. Denn selbst in den Szenen, in denen versucht wird, Witz und Sarkasmus zu integrieren, funktioniert das überhaupt nicht. Und das leider auch, weil Johnson einem Steven Seagal gleich mit versteinerter Mine jeden Satz gleich ausdruckslos aufsagt.
Besonders ärgerlich ist zudem die Integration der Justice Society. Mal abgesehen davon, dass selbst der schlechteste Fußballverein um die Wichtigkeit des Teamplay weiß und der Film die Vier auf eine Weise zusammenwürfelt, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann, sind sie auch als Figuren uninteressant. Pierce Brosnan gibt sich als Doctor Fate Mühe, distinguiert zu erscheinen, lässt aber nur dämliche Einzeiler vom Stapel. Atom Smasher wirkt wie die absurd alberne Version von Ant-Man und Cyclones Fähigkeiten sind so unnütz, dass man sich Storm zurück wünscht. Überdies schadet das Quartett durchweg mehr als es nützt. Wo sie auftauchen, gehen Dinge zu Bruch. Und wenn Hawkman beim ersten Aufeinandertreffen mit Adam davon redet, dass die Justice League den Frieden in Kandagh wiederherstellen wollen, wirkt das fast zynisch. Für die einheimischen Bewohner in jedem Fall, die sich in diesem Moment fragen dürften, wo die tollen Superhelden denn all die Jahre waren, in denen die Intergang das Volk unterdrückte. Black Adam versucht das zwar in Person von Adrianna zu kommentieren, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass man hier in echte Erklärungsnot gerät und die Möglichkeit für eine tiefergehende Auseinandersetzung schlicht ignoriert. Auch wenn die Actionszenen für sich genommen unterhalten können und man zuletzt auch schon schwächere CGI-Effekte gesehen hat, will hier erzählerisch einfach kaum etwas zusammenpassen.
Black Adam hat gute Actionszenen, einen überzeugenden Aldis Hodge als Hawkman und eine charmante Sarah Shahi als umsorgte Mutter und Widerstandskämpferin. Davon abgesehen fehlt Johnsons Herzenswerk so ziemlich alles, was einen guten Superheldenfilm ausmacht. Schade um die Chance, hier mal wirklich einen etwas anderen Helden zu etablieren
Autor: Timo Wolters - ((Copyright Szenenfotos: © 2022 Warner Bros))
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