Benoit Blanc fällt die Decke auf den Kopf. Die Covid-19-Pandemie sorgt dafür, dass er keine Fälle lösen kann und sein Verstand nicht zum Einsatz kommt. Mittlerweile verkrümelt er sich fast dauerhaft ins Badezimmer und aufräumen könnte auch mal wieder jemand bei ihm. Mitten in ein genüssliches Vollbad hinein erhält er eine rätselhafte Kiste, die eine Einladung enthält.
Und so kommt Blanc kurz darauf auf der griechischen Privatinsel von Miles Bron an. Bron ist milliardenschwer und Mitbegründer des Tech-Unternehmens Alpha. Seine Villa, die gläserne Zwiebel, hält luxuriöse Annehmlichkeiten en masse parat, denen sich auch ein berühmter Detektiv nicht entziehen kann. Doch neben Blanc sind noch andere Gäste zu seinem Krimispiel eingeladen: Alpha-Chefwissenschaftler Lionel Toussaint, die Gouverneurin von Connecticut, Claire Debella, die flippige Modedesignerin Birdie Jay mit ihrer Assistentin Peg, der Männerrechts-Streamer Duke Cody mit seiner Freundin Whiskey und die Alpha-Mitbegründerin und entlassene Ex-Geschäftsführerin Cassandra „Andi“ Brand. Mit ihnen möchte Miles mal für einen Tapetenwechsel während der Isolation der Pandemie sorgen und gleichzeitig das Rätsel um den Mord an ihm lösen. Bei der Ankunft der Eingeladenen ist Miles allerdings noch quicklebendig. Und der Mord an ihm soll auch nur ein Gag sein. Ein Rätsel, das Blanc übrigens löst, bevor die „Tat“ überhaupt stattgefunden hat. Dann jedoch stirbt tatsächlich jemand – und das gehörte nicht zum Spiel …
Rian Johnson hat eine etwas wechselhafte Karriere hinter sich. Nach seinem von Kritikern zwar wenig gewürdigten, aber von Fans durchaus gemochten SciFi-Actioner Looper, vertraute man ihm bei 20th Century Fox die Regie zu Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi an. Kein Film der Reihe wurde daraufhin so kontrovers diskutiert. Für die einen der mutigste aller neuen Streifen, ist er für andere die absolute Vollkatastrophe gewesen. Es war also nicht verwunderlich, dass sich der Filmemacher in der Folge davon etwas erholen und sich einem ganz anderen Thema zuwenden wollte. Zurück zu den Wurzeln könnte man auch sagen, denn mit Brick hatte er gezeigt, dass er wirklich gute Geschichten erzählen kann. Für Knives Out bediente er sich zwar eines ganz klassischen Themas und ließ das Agatha-Christie-Krimi-Kino aufleben, doch unter der „Whodunit“-Oberfläche schlummerte auch ein Familiendrama, dass er mit politischen Spitzen garnierte – Johnsons Art, auf die Einwanderungspolitik von Donald Trump zu reagieren.
Der weltweite Erfolg von Knives Out (310 Mio. Dollar Einspiel bei 40 Mio. Dollar Budget) sorgte schnell dafür, dass man grünes Licht für ohnehin von Johnson erdachte Sequels zu geben. Auch Streaming-Anbieter Netflix erkannte das Potenzial und kaufte dem ursprünglichen Rechteinhaber Lionsgate die Rechte zu zwei Fortsetzung für sagenhafte 469 Mio. Dollar ab – Resultat einer Auktion, in der es mit Amazon und Apple zahlungskräftige und interessierte Kontrahenten gab. Netflix nutzte die Gunst der Stunde, um gleichzeitig ein bisschen auf Oscar-Werbetour zu gehen und brachte Glass Onion: A Knives Out Mystery ins Kino. Mit 15 Mio. Dollar Einspiel innerhalb des limitierten Einwochen-Schauspiels in den Lichtspielhäusern avancierte er zum bisher größten „Kinotitel“ des Streaming-Anbieters. Seit dem 23. Dezember ist er nun als Stream abrufbar und hat dort für den drittbesten Zehn-Tage-Start aller Zeiten gesorgt (nach Red Notice und Don’t Look Up).
Beginnen wir zunächst mit dem auffälligsten Merkmal von Glass Onion, seinem Look. Der Vorgänger war ganz klassisch reduziert auf ein Haus in Massachusetts, das in dieser Form auch irgendwo auf einem britischen Landgut hätte stehen können. Die Inneneinrichtung vornehmlich klassisch möbliert und ausstaffiert, wähnte man sich wie in der Zeit zurückversetzt. Die Atmosphäre war eher etwas unterkühlt und distinguiert. Glass Onion wechselt praktisch alle dieser Eigenschaften. Raus aus dem herbstlichen Massachusetts, rein ins sommerliche Griechenland. Raus aus den Tweed-Klamotten, rein in die bunten Bikinis. Dazu Figuren, die weitaus extrovertierter und lange nicht so auf Etikette ausgelegt sind. Hier wird (fast) nicht einmal versucht, irgendeine Fassade zu wahren – nein, hier flirtet jeder von Anfang an mit jedem. Was ebenfalls neu ist, denn Glass Onion setzt verstärkt auf eine sehr deutliche erotische Komponente – und das nicht nur aufgrund der Besetzung der weiblichen Rollen.
Die Idee, in Griechenland zu drehen, kam Johnson aufgrund des Wunsches, ins Ausland zu reisen – was unter privaten Voraussetzungen während der Hochphase der Covid-19-Pandemie nicht möglich gewesen wäre. Tatsächlich blieb man auch während der Drehpause „on set“ – und zwar in den Aman Resorts in Porto Heli, wo die Geschichte hauptsächlich spielt und wo man inkl. der jeweiligen Familienmitglieder der Stars wohnte. Wer privat mal dorthin möchte: Eine Nacht kostet die Kleinigkeit von 1.700 € aufwärts. Von der Atmosphäre her ist Glass Onion also eher Johnsons Tod auf dem Nil, während Knives Out mehr seine Leiche zum Dessert darstellte.
Um noch mal auf Corona zurückzukommen: Johnson greift in seinem zweiten Film über den Detektiv Benoit Blanc zu Beginn einige heiße Themen auf. Der Umgang mit Masken und die Angst vor der Virusinfektion wird für ziemlich sarkastische Kommentare genutzt, während gleichzeitig Corona-Partys als Exzesse pasolinischen Ausmaßes beschrieben werden. Im Zuge des gegenwärtigen Feminismus aufkommende männliche Gegenbewegungen bekommen ebenso ihr Fett weg wie die Debatte um das Thema Wokeness. Bereits während der ersten zehn Minuten ist Johnson so ziemlich gar nichts heilig, denn er watscht schlicht die Extreme auf beiden Seiten der jeweiligen Diskutanten ab – grandios, wenn bspw. der ach so maskuline Duke von seiner Mutter zusammengefaltet und geohrfeigt wird. Das macht durch die Bank Spaß und wird von ziemlich gut aufgelegten Darstellern vorgetragen. Und es ändert sich auch im Verlaufe der (vielleicht etwas zu ausladenden) Spielzeit von fast zweieinhalb Stunden nicht.
Vor allem Daniel Craig überzeugt erneut in einer Rolle, die sich doch sehr weit von James Bond entfernt und die ihm Anlass gibt, ein wenig mehr aus sich herauszugehen. Klasse auch Edward Norton, der als Milliardär Miles Bron endlich mal wieder zeigen kann, dass er ein toller Schauspieler ist. Wenn er zerknirscht am Tisch sitzt, während Blanc das Rätsel löst, ist das wirklich witzig anzusehen. Auch der Rest vom Cast überzeugt und Hugh Grant hat einen überaus überraschenden Gastauftritt. Überraschend ist ein gutes Stichwort, denn die zahlreichen Wendungen und Haken, die das Skript vollzieht und schlägt, sind auch dieses Mal das Salz in der Krimi-Suppe. Die Tatsache, dass der Film nach etwa der Hälfte der Spielzeit praktisch nur noch in Rückblenden und aus anderen Blickwinkeln erzählt wird, steigert den Unterhaltungsfaktor, weil Johnson es hervorragend schafft, elegant und fließend zu erzählen. Und so schafft der Film etwas, was man nicht unbedingt erwarten konnten. Denn von allen Sequels der letzten Jahre gehört Glass Onion ganz klar zu den besten.
Glass Onion ist nicht nur unterhaltsam inszenierte, sondern (erneut) toll geschriebene Krimi-Kost, die vorzüglich gespielt ist und den Geist berühmter Vorbilder authenthischer atmet als das lasche Tod-auf-dem-Nil-Remake von Kenneth Branagh. Gut, dass ein weiteres Sequel geplant ist und gut, dass Daniel Craig erneut mit von der Partie sein wird.
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