OJ Haywood betreibt mit seinem Vater Otis und Schwester Emerald eine Pferderanch in Kalifornien, die Haywood Hollywood Horses. Als einzige Afroamerikaner dressiert die Familie dort Tiere für Filmproduktionen. Als an einem sonnigen Tag plötzlich willkürlich Gegenstände aus dem Himmel auf die Erde fallen, trifft eine Münze Otis.
OJ Haywood betreibt mit seinem Vater Otis und Schwester Emerald eine Pferderanch in Kalifornien, die Haywood Hollywood Horses. Als einzige Afroamerikaner dressiert die Familie dort Tiere für Filmproduktionen. Als an einem sonnigen Tag plötzlich willkürlich Gegenstände aus dem Himmel auf die Erde fallen, trifft eine Münze Otis. Noch auf dem Weg zum Krankenhaus stirbt er. Die Münze darf der Sohnemann mit nach Hause nehmen. Offizielle Erklärung für das Phänomen: Aus einem Flugzeug gefallen. Nach dem Ereignis versucht OJ die Ranch irgendwie am Laufen zu halten.
Einem gewissen „Jupe“ bietet er sie gar zum Verkauf an. In seiner flippigen Schwester Em, die seiner Meinung nach lieber singen und schauspielern würde, sieht er kaum eine Hilfe. Als er eines Nachts einem getürmten Pferd hinterher fährt, sieht OJ ein Objekt am Himmel, das er durchaus für ein UFO hält – oder auch nicht. Seine Schwester allerdings sieht darin eine Chance: Würde man es filmen und damit nachweisen können und würde man es auf YouTube streamen, dann müsste man sich über Geld keine Sorgen mehr machen. Doch steckt wirklich ein Flugobjekt unbekannter Herkunft dahinter …?
Jordan Peele hat sich mit zwei Filmen einen Ruf erarbeitet, den ein Regie-Newcomer zuletzt 1999 in ähnlicher Form auslösen konnte: M. Night Shyamalan war das damals, dessen Sixth Sense allerdings bereits seine eigentlich dritte Regiearbeit war. Was der indischstämmige Filmemacher damals fürs Horrorgenre und fantastische Genre war (und leider auf Dauer nicht einhalten konnte), ist nun Jordan Peele. Bisher allerdings war es dem afroamerikanischen Regisseur wichtig, seinen Filmen einen sozialkritischen Subtext zu verpassen, der auf subtile und intelligente Weise den alltäglichen Rassismus in den USA widerspiegelte. Diesen Pfad verlässt er nun und geht mit Nope – Schweiß steht den bisherigen Fans seiner Filme auf der Stirn – in Richtung Shyamalans Signs. Der SciFi-Grusler mit Mel Gibson, unterlegt mit christlichen Motiven, war für viele Fans der Punkt, an dem Shyamalans Karriere den Berg runter ging.
Jordan Peele wünscht man Gleiches selbstverständlich nicht. Und zum Glück tappt er auch nicht in dieselbe Falle wie M. Night. Dessen dogmatisches Festhalten an überraschenden Schlusstwists stand ihm mehr und mehr im Weg. Auch Peele nutzt finale Wendungen gerne, bzw. gab Get Out und Us/Wir durch die letzten Minuten eine Auflösung. Allerdings auf eine deutlich interpretationswürdigere Art und Weise und keineswegs so klar und deutlich wie Shyamalan. Nope entfernt sich von diesem Schlusstwist allerdings und erzählt am Ende eine deutlich konventionellere Geschichte – klar, dass das nicht allen Kritikern und Fans schmeckte. Eröffnet wird das Ganze mit einer äußerst beklemmenden Szene. Die Sitcom, die vom blutrasenden Hauptdarsteller gesprengt wird, ist ein direkter Faustschlag in den Magen, der von dumpfen Tiefton-Schlägen begleitet wird. Auch die erste Szene auf der Ranch gerät bedrückend, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel kommt. In der Folge lässt sich Peele allerdings etwas mehr Zeit, seine geheimnisvollen Details zu streuen.
Zunächst verwendet der Film ein wenig Zeit darauf, die Beziehung zwischen OJ und Em zu sortieren. Die Dynamik zwischen dem betont wortkarg agierenden Kaluuya und der quirligen Palmer bietet dabei überraschend viel humoristische Einschübe – auch etwas, das man von Get Out und Us nicht so kannte. Mit zunehmender Spielzeit zieht Peele allerdings die Spannungsschraube etwas an und entwickelt nach 40 Minuten einen ersten richtig packenden Moment – begleitet und initiiert übrigens vom sensationellen Sounddesign, das hier schon mal Erwähnung finden soll. Denn Nope lebt ein gutes Stück von den Geräuscheffekten, die den Zuschauer ständig in den Mittelpunkt nehmen und immer wieder für schaurige Momente sorgen. Wo wir gerade bei der Technik des Films sind.
Hoyte van Hoytema (Interstellar, Dunkirk, Tenet) gelangen unter Verwendung der IMAX-Kameras unglaublich spektakuläre Szenen. Wenn die hügelige und sandige Landschaft von Santa Clarita, Kalifornien im Bild ist, wird das mit epischen Einstellungen eingefangen. Aber auch und vor allem die Nachtszenen beeindrucken. Regisseur und Kameramann wollten irgendwie einfangen, wie das menschliche Auge diese lichtarme Szenerie in der kalifornischen Steppe wahrnimmt. Mit einem ganz speziellen Zwei-Kamera-Aufbau haben sie es geschafft. Jeder, der den Film sieht, wird merken, wie sehr sich die Nachtszenen von anderen Filmen unterscheiden.
Dass Peele aber auch anders kann als sich Anleihen bei Die unheimliche Begegnung der dritten Art zu holen und sie mit etwas Sarkasmus zu unterlegen, zeigt er beeindruckend, wenn er die Intro-Sequenz nach rund 60 Minuten noch mal aufnimmt und blutig-brutale Bilder findet, die gerade deshalb so schockierend wirken, weil die Filmmusik an dieser Stelle komplett fehlt – eine verstörende Sequenz, die dem Film zur Hälfte für einen Moment einen komplett anderen Ton verpasst. Das Gleiche gilt für die Verdauungsszene nach etwas über 70 Minuten, die sich über OJs und Ems Ranch zu einem Ereignis wahrhaft biblischen Ausmaßes mit apokalyptisch anmutenden Bildern steigert.
Diese beiden Sequenzen stechen heraus, aus einem Film, der im Grunde viel weniger kryptisch ist als Peeles zwei Vorgänger. Denn thematisch wohnt Nope schlicht die menschliche Sehnsucht nach dem Spektakel inne, die Neugier aufs Unbekannte. Und noch genauer: Die Frage nach dem, was passiert, wenn Geld und Ausbeutung ins Spiel kommen. Genau hier ist die Metapher auf das Hollywood-Business zu finden, die Selbstreflexion über das Geschäft mit dem Film. Interessant, dass er dabei tradierte Motive wie die Ranch-Cowboy-Attitüde alter Westernfilme , die OJ repräsentiert, der modernen Gedankenwelt Ems gegenüberstellt, die vor allem an die Profit- und Ruhmanhäufung durch Veröffentlichung spektakulärer Bilder in sozialen Netzwerken denkt.
Es finden sich also Referenzen an das gute alte John-Wayne- und Clint-Eastwood-Kino, die von deutlichen Zitaten aus SciFi-Klassikern und Filmen über das Nutzungsverhalten in social networks flankiert werden. Außerdem schließt Peele eine Brücke zum Jahr 1878, in dem es Eadweard Muybridge gelang, mit zahlreichen installierten Fotokameras ein Pferd vor weißem Hintergrund „in Bewegung“ zu filmen. Filmen ist ohnehin eines der Hauptmotive in Nope, in dem erstmalig eine IMAX-Kamera von einer IMAX-Kamera in Szene gesetzt wurde. Auch hier gibt es die interessante Gegenüberstellung von Tradition und Moderne. So werden jüngste Überwachungs- und Digi-Cams ebenso eingesetzt wie eben die (hier) handgekurbelte IMAX MKII aus der guten alten Analogzeit – selten verneigte sich ein Film so deutlich vor der Arbeit der Kamera-Operateure beim Film.
Dass Peele inhaltlich früh preisgibt, um was es geht und das im späteren Verlauf auch nur noch moderat modifiziert, hat ihm zum Kinostart durchaus Kritik eingebracht. Allerdings tut man ihm damit Unrecht. Denn wer an Nope mit der Einstellung herangeht, einen weiteren Get Out oder gar einen (noch kryptischeren) Wir zu bekommen, obwohl es dem Regisseur gar nicht darum ging, diese zwei Werke fortzuführen, der kann nur enttäuscht werden. Wer sich aber auf einen Film einlassen kann, der sich einerseits vor dem Filmemachen verneigt, es andererseits aber kritisch hinterfragt, der liegt hier durchaus richtig.
Nope ist anders als Peeles vorherige Filme – und das bewusst. Das sollte man wissen, bevor man sich in den Film begibt. Und deshalb sollte man auch nicht gleich den Stab über dem Regisseur brechen oder es mit dem langsamen Abstieg M. Night Shyamalans vergleichen. Herausragend ist die Kameraarbeit, die fantastische Bilder liefert. Außerdem funktioniert die Dynamik zwischen Kaluuya und Palmer sehr gut. Natürlich darf man gespannt sein, welches Genre sich Peele als nächstes vornimmt oder ob er wieder zum Tenor von Get Out und Wir wechselt.
Autor: Timo Wolters - (Copyright Szenenfotos: © 2022 Universal Pictures)
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