Dr. Nate Samuels hat vor Kurzem seine Frau an den Krebs verloren. Um vor allem seinen Töchtern Meredith und Norah etwas Abstand von der Trauer zu ermöglichen, reist er mit ihnen ins Mopani-Restcamp nach Südafrika. Nate möchte dort auch seinen alten Freund Martin Battles treffen, der als Biologe und Manager des Reservats tätig ist.
Dr. Nate Samuels hat vor Kurzem seine Frau an den Krebs verloren. Um vor allem seinen Töchtern Meredith und Norah etwas Abstand von der Trauer zu ermöglichen, reist er mit ihnen ins Mopani-Restcamp nach Südafrika. Nate möchte dort auch seinen alten Freund Martin Battles treffen, der als Biologe und Manager des Reservats tätig ist. Martin hatte Nate seinerzeit mit der Verstorbenen bekannt gemacht. Da sich der Witwer schuldig fühlt, weil er seine Frau während der schlimmsten Phase der Erkrankung verlassen hatte, hofft er darauf, dass er sich mit seinen Töchtern in dem Wildlife-Reservat versöhnen kann. Gemeinsam mit Martin macht sich die Familie auf in ein Sperrgebiet des Restcamps. Als sie auf ein Löwenrudel treffen, stellen sie fest, dass eines der Tiere verletzt ist.
Noch schlimmer aber wiegt, dass sie in einem nahe gelegenen Dorf auf zahlreiche tote Menschen treffen. Die Vermutung Martins, dass ein abtrünniger Löwe dafür verantwortlich sein könnte, bestätigt sich zügig. Und das Tier scheint immer noch hungrig zu sein. Kurz nachdem Nate versucht, einem verletzten Tsonga-Mann zu helfen, greift der Löwe ihn an. Nate geht gemeinsam mit seinen Töchtern im Auto in Deckung. Doch auf der Flucht verunfallen sie, sodass das Autowrack die letzte Zuflucht vor den Angriffen des Tiers darstellt … Tier-Horrorfilme, bzw. Thriller mit Tieren als Aggressoren sind (fast) so alt wie das Horrorgenre selbst. Von Klassikern wie Formicula über frühe Kultfilme wie Hitchcocks Die Vögel oder das Schwergewicht Der weiße Hai, der den Begriff „Blockbuster“ überhaupt erst definierte, bis hin zur Renaissance des Subgenres durch lustvollen Trash wie Sharknado oder jüngere Hits à la Crawl und 47 Meters Down. Dazu gesellen sich eher abenteuerlastige Streifen wie Roar – Die Löwen sind los. In Beast – Jäger ohne Gnade schlägt Regisseur Baltasar Kormákur die Brücke zwischen Roar und Cujo, wenn er eine Familie in malerischer Landschaft mit dem Grauen eines Löwenangriffs konfrontiert.
Der aus Island stammende Kormákur hatte 2012 mit The Deep bereits einen packenden Survivalthriller abgeliefert und mit Everest gezeigt, dass er auch internationales Kino spannend bereichern kann. Das vordergründige Szenario des Tierangriffs wird dabei mit einer Hintergrundgeschichte von Schuld und Vergebung angereichert, die aus heutiger Sicht zwar so originell ist wie Dominosteine zur Weihnachtszeit, aber immerhin das Potenzial für dramaturgische Entwicklungen liefert. Dazu gesellt sich der Schauplatz Südafrika, der hier auch nicht über LED-Leinwände hintergrundprojiziert wurde, sondern real ist. Ab Juni 2021 drehte man vor Ort in den Provinzen Limpopo und Nordkap sowie in Kapstadt selbst statt. Hauptkameramann Philippe Rousselot (Phantastische Tierwesen) hat ein Auge für tolle Einstellungen über die südafrikanische Landschaft, die den Film optisch massiv aufwerten, obwohl er sich über gewisse Strecken auf ein eher begrenztes Szenario beschränken muss. Auch das wird aber packend in Szene gesetzt und die Sequenz durch das verwüstete Dorf gerät gar äußerst spannend. Als „One-Shot-Sequenz“ gefilmt und mit wenig Musik unterfüttert kommt hier wirklich Spannung auf.
Gleichermaßen intensiv sind die Attacken des Antagonisten, der nicht nur erstaunlich unverwundbar scheint, sondern mit einer Vehemenz zuschlägt, die nur ein derart massives Tier entwickeln kann. Diese Attacken sorgen immer wieder für amtliche Jumpscares, die nur dadurch getrübt werden, dass lebensechte Tieranimationen immer noch ähnlich schwierig sind wie volldigitale menschliche Protagonisten. Während der nächtlichen Szenen fällt das sicher weniger auf und lenkt dann auch nicht vom Geschehen ab. Während der hell ausgeleuchteten Momente gibt es allerdings immer wieder Momente, in denen man aus dem Geschehen gerissen wird, weil der Löwe einfach nicht vollends überzeugend animiert wurde.
Abgesehen von dieser technischen Problematik leidet Beast – Jäger ohne Gnade vor allem dann, wenn das Drehbuch den Protagonisten die dümmsten Aktionen und Reaktionen auf den Leib schreibt. Vor allem Martin verhält sich alles andere als souverän und man nimmt ihm so gar nicht ab, dass er ein langjähriger Wildhüter ist. Darstellerisch hat man mit Idris Elba und Sharlto Copley zwei charakterstarke Akteure gefunden, die perfekt in ihre Rollen passen. Elba nimmt man schon aufgrund seiner Statur locker ab, dass er einem Löwen zur Not auch mal mit der blanken Faust die Nase poliert und als Beschützer seiner beiden Töchter stellt sich irgendwann gar die Frage, WER hier das Tier ist. An dieser Stelle treten dann auch die angesprochenen Dynamiken innerhalb der Familie zutage. Denn wenn vor allem die Ältere, Meredith, Vorwürfe an ihren Vater verlautbaren lässt, stellt sich natürlich gleichzeitig die Frage, wie sie ihm an anderer Stelle vertrauen soll, während der Löwe das Trio attackiert. Beast – Jäger ohne Gnade stolpert hier aber über einen Aspekt, der auf der anderen Seite durchaus zu begrüßen ist: die kurze Laufzeit von knapp 90 Minuten.
Zum einen reduziert sich das Szenario damit aufs Nötigste, wirkt deshalb straff und zielstrebig. Zum anderen allerdings reicht diese Zeit maximal aus, um das Drama innerhalb der Vater-Töchter-Beziehung anzukratzen und entsprechend aufzulösen. Wirklich tief geht hier nichts. Und zu echter Reflexion kommt’s ebenfalls nicht. Abseits der Vorwürfe, der Herr Papa hätte seine Frau und die Töchter im unpassendsten Moment verlassen wollen, gibt’s immerhin noch Nebenkriegsschauplätze mit Meredith‘ Hobby und ihren Studiums-Absichten, die Nate nicht zu schätzen weiß, doch auch das bleibt oberflächlich. Und dann ist da, wie oben bereits erwähnt, dieses unfassbar unlogische Verhalten der Protagonisten. Ja, man ärgert sich immer wieder, wenn Filmfiguren auf dunkle Dachböden klettern, wo sie einen Unhold vermuten, anstelle die Flucht nach vorne anzutreten. Man wundert sich ein ums andere Mal, wenn Teenager willfährige Opfer von Killern werden, obwohl ein Entkommen möglich gewesen wäre. Was das Drehbuch von Beast – Jäger ohne Gnade dem Zuschauer hier aber auftischt, ist bisweilen arg frech.
Und man kann es auch nicht mehr unter dem Motto, dass es halt zwischendurch zur Spannung beitragen muss, abtun. Wenn zwei Teeanger-Mädels im Angesicht eines blutrünstigen Löwen bei jeder (ja, JEDER) Gelegenheit genau das nicht tun, was ihr Vater ihnen befiehlt (beispielsweise im Schutz des Autos zu bleiben), dann ist das nicht nur dumm, sondern irgendwann schlicht nervtötend. Und das ist auch deshalb schade, weil die beiden Darstellerinnen die Panik-Momente ganz gut beherrschen. Am Ende bleibt ein etwas zwiespältiges Vergnügen, das rasante Action mit wuchtigen Attacken und tollen Bildern paart, auf der inhaltlichen Ebene aber viel zu inkonsequent und (leider) oft dumm bleibt. Immerhin gibt’s eine Öko-Botschaft, die mit der „Kämpf für deine Familie“ korreliert und ein wenig versöhnlich stimmt.
Beast – Jäger ohne Gnade hat seine spannenden und aufgrund des Setting sehr atmosphärischen Momente. Außerdem gefällt Idris Elba als sehr präsenter Hauptdarsteller. Inhaltlich hält das Drehbuch aber zu viele ärgerliche Kleinigkeiten parat, über die man nur hinwegsehen kann, wenn einem logisches Verhalten komplett egal ist. Die Blu-ray liefert ein gutes, aber nicht ganz fehlerfreies Bild und einen hervorragenden (deutschen) Ton, dem ein paar mehr 3D-Sounds fürs Atmosphärische aber gut getan hätten.
Autor: Timo Wolters - ((Copyright Szenenfotos: © 2022 Universal Pictures))
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