Der erfolgreichste Film 2022 und der erfolgreichste Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle erscheint im Heimkino. Drei Jahrzehnte sind vergangen, seit Pete „Maverick“ Mitchell das United States Navy Strike Fighter Tactics Instructor Programm aka „Top Gun“ absolviert hat. Zum hochdekorierten Admiral hat er es nie gebracht – sein Ungehorsam stand ihm stets im Weg. Nun verdingt er sich als Testpilot, setzt aber auch da immer wieder seinen Dickschädel durch, was schon mal zum Verlust eines millionenschweren Jets führt.
Die Freundschaft zu Admiral Tom „Iceman“ Kazansky bewahrt ihn stets davor, von seinen Pflichten entbunden zu werden. Spontan wird er zu einem Auftrag beordert, der ihn zur Naval Air Station in North Island führt. Die Navy soll eine nicht genehmigte Urananreicherungsanlage zerstören, die unter anderem mit modernem Fluggerät und Boden-Luft-Raketen verteidigt wird. Maverick entwirft einen Angriffsplan mit zwei Paaren von F/A-18E/F Super Hornets. Allerdings soll er nicht selbst am Einsatz teilnehmen, sondern eine Gruppe von Top-Gun-Absolventen trainieren – unter ihnen so unterschiedliche Typen wie Macho Jake „Hangman“ Seresin oder den introvertierten Bradley „Rooster“ Bradshaw. Rooster ist der Sohn von Nick „Goose“ Bradshaw und auf Maverick nicht gut zu sprechen. Denn der hatte Rooster schon zuvor im Vorankommen behindert. Außerdem gibt er ihm die Schuld am Tod des eigenen Vaters. Und als wäre das noch nicht Ablenkung genug, begegnet Maverick auch noch seiner alten Liebe Penny. All diese Konflikte gilt es zu überwinden, um die Mission zu erfüllen …
36 Jahre ist es her, dass Top Gun in den Kinos lief. Dreieinhalb Jahrzehnte, in denen der Kult um Maverick stetig wuchs. Dabei erzählt Tony Scotts US-Navy-Werbefilm (bei allem gebotenen Respekt) nun wirklich keine sonderlich tiefgründige oder gar vielschichtige Story. Dazu ist er angefüllt mit Macho-Plattitüden, unglaublich platten Sprüchen und einer furchtbaren Gesangseinlage. Die Fans stört’s nicht, sie lieben ihn. Was natürlich auch an den für damalige Verhältnisse extrem spektakulären Flugsequenzen liegt – die im Übrigen von Captain Scott Altman geflogen wurden, der Tom Cruise seinerzeit doubelte. Zwar hatte man fürs Original ebenfalls vorgesehen, dass einige der Darsteller als Co-Piloten ins Cockpit gehen, doch die krassen G-Kräfte sorgten bei Cruise‘ erstem Flugversuch für eine spontane Rückantwort seiner letzten Mahlzeit.
36 Jahre später ist Cruise nicht mehr 24, sondern knapp unter 60. Und doch setzte man dieses Mal auf Realismus pur. Keine der Flugsequenzen mit den Darstellern wurde vor Greenscreen gedreht und alle Schauspieler saßen selbst in den engen Flugkabinen – selbstredend auf dem Rücksitz und nicht höchstpersönlich mit dem Joystick in der Hand. Dennoch: Um die mitunter drastischen Änderungen von Größe und/oder Richtung der Geschwindigkeit auf den menschlichen Körper zu verkraften (mitunter wurden bis zu 8G erreicht), mussten die Schauspieler durch ein intensives dreimonatiges Vorabtraining. Egal, ob Unterwasser-Überlebens-Übungen oder das sich langsam vom kleinen Flugzeug zum Jet steigernde Mitfliegen auf dem Rücksitz der Maschinen.
Was sich gelohnt hat. Denn, machen wir uns nichts vor, Top Gun: Maverick bezieht einen ganz großen Teil seines Reizes aus den Flugszenen. Und so sehr wie diese zweifelsohne als kostenfreie Werbung für die US Navy durchgehen (wobei die Filmproduktion der Navy sogar über 11.000 $ pro Flugstunde bezahlt hat), so spektakulär hat man sie inszeniert. Mit allem, was heute an technischen Möglichkeiten existiert, wurden die Cockpits der zur Verfügung gestellten F/A-18F von „unnötigen“ Dingen befreit und ein halbes Dutzend Kameras installiert. Für die Außenszenen der Kunstflüge kam eine F/A-18E mit Einzelsitz zum Einsatz, was (man schaue sich Making-ofs der Arbeiten an) ebenso beeindruckend gefilmt wurde.
Teils düsten die Jets so nahe an der Kamera vorbei, dass den umherstehenden Filmleuten die Haare durchgepustet wurden. Bei so viel Authentizität kann man auch verschmerzen, dass man (wenn man’s weiß) durchaus sehen kann, dass die Akteure auf dem hinteren Sitz Platz genommen haben. Und wenn sich Tom Cruise mal eben für einige Sekunden mit der rechten Hand am Cockpit-Deckel abstützt, fragt man sich, ob er den Jet linkshändig steuert. Wir wollen aber nicht spitzfindig werden: Die Flugsequenzen sind gigantisch gut inszeniert. Hier hilft auch die Tatsache, dass man mit geöffnetem Bild im Format 1,90:1 gearbeitet hat – selbst wenn es nur über IMAX-zertifizierte Kameras und nicht über eche IMAX-Kameras realisiert wurde.
Abseits der spektakulären Action bleibt ein Top Gun halt irgendwo auch ein Top Gun – ohne Macho-Attitüde und ein paar dumme Sprüche in der Bar geht’s nicht ab. Vor allem „Hangman“ ragt hier unrühmlich heraus. Aber er ist ja auch der arrogante Klassenstreber und überhebliche Einzelkämpfer, der allen anderen sämtliche Fähigkeiten abspricht. Auch die „Dialoge“ während der Luftszenen sind nach wie vor ziemlich platt und lösen wenig mehr als ein Gähnen aus. Unnötig zu erwähnen, dass gerade die Intro-Sequenz der vom Flugzeugträger startenden Jets vor orangefarbenem Himmel vor Pathos nur so trieft.
Dafür immerhin ist der Humor in Summe zeitgemäßer, das ganz üble Machoverhalten der Alpha-Männchen aus dem Vorgänger rückt etwas in den Hintergrund und die Integration zweier starker Frauenfiguren sorgt für ein größeres Gleichgewicht in Sprache und Benehmen – auch wenn die Jet-Pilotin „Phoenix“ natürlich mindestens so viel Testosteron versprüht wie ihre männlichen Kollegen. Alleine die Integration eines Typen wie Bob sorgt aber für eine willkommene Abwechslung und dass sich Tom Cruise in der Maverick-Rolle auch gerne mal etwas selbstironisch gibt, hilft ebenfalls.
Was die reine Geschichte angeht, gibt’s nicht allzu viel Innovatives. Der Konflikt zwischen Rooster und Maverick verläuft nach altbekanntem Muster vom „Ersatzvater“, der dem Ziehsohn aus diversen Gründen nicht allzu viel zutrauen mag, während der dann umso rebellischer auftritt. Dass Miles Teller schauspielerisch mehr drauf hat, als den zerknirschten Heißsporn zu spielen, hatte er zuvor oft genug bewiesen. Als „Goose“ Sohn bleibt er blass und auf ein Klischee reduziert. Ohnehin fehlt’s den Anwärtern durchweg ein bisschen an Charakterisierung. Welche Hintergründe „Coyote“, „Phoenix“ oder „Bob“ haben, bleibt im Dunklen. Was wiederum dazu führt, dass einige der dramatischeren Szenen zwar spektakulär inszeniert sind, letztlich aber Bindung zu den Figuren vermissen lassen, sodass ein echtes Mitfiebern mit ihnen kaum stattfindet.
Wirkliche Emotionen kommen dann beim Wiedersehen von Maverick und Iceman auf. Der Kurzauftritt von Val Kilmer ist ein echtes Highlight und bringt selbst jene an den Rand eines Kloßes im Hals, die mit dem Originalfilm nichts anfangen können (immerhin litt Kilmer tatsächlich an Kehlkopfkrebs). Was man an Top Gun: Maverick ebenfalls kritisieren darf, ist das völlig blasse Bedrohungsszenario. Da hat „irgendein Schurkenstaat“ eine geheime Urananreicherungsanlage installiert. Und die muss man jetzt bombardieren, aha. Der Name (zählt man ein paar der kommunizierten Details zusammen, könnte es sich um den Iran handeln) wird nicht genannt und die Bedrohung bleibt komplett abstrakt. Wenn man den Gegner/Feind schon gesichtslos zeigt, wäre es vielleicht ganz schön gewesen, hätte man erfahren, was diese Urananreicherungsanlage in den Händen dieses „Schurkenstaates“ denn für die Welt bedeuten könnte. So, wie es der Film darstellt, wirkt’s eher wie eine etwas gefährlichere Übungs-Einheit. Die allerdings immerhin rasant inszeniert ist und mit spektakulären Bildern belohnt. Vermutlich genau die Zerstreuung nach zwei weitgehend ereignisarmen Kinojahren, die dafür sorgte, dass ein Einspielrekord nach dem nächsten gerissen wurde. Mit nun knapp 1,5 Mrd. Dollar Umsatz hat Top Gun: Maverick das Einspiel von Cruise‘ bisher erfolgreichsten Film (M:I Fallout) mal eben fast verdoppelt.
Top Gun: Maverick kann man sich heutzutage deutlich besser anschauen als Top Gun. Auch wenn es hier ebenfalls nicht ganz ohne Macho-Attitüde und aufgestautes Testosteron abgeht, ist die Tonalität ausgewogener und Cruise gefällt mit ein paar selbstironischen Einlagen. Dass die eigentliche Bedrohung des Films lediglich dazu dient, einem halbstündigen Flug-Showdown den Weg freizumachen, wird die wenigsten stören. Zumal die Inszenierung der Jet-Sequenzen wirklich grandios und ohne Vergleich ist. Schon alleine deshalb gehört der Film in jedes Heimkino mit großem Bild.
Autor: Timo Wolters - ((Copyright Szenenfotos: © Paramount Pictures))
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