Seit vier Jahren leben die Dinosaurier nun schon in der Zivilisation. Vier Jahre nach dem Vulkanausbruch auf der Isla Nublar haben sich T-Rex & Co. breitgemacht und werfen die Frage auf...
Seit vier Jahren leben die Dinosaurier nun schon in der Zivilisation. Vier Jahre nach dem Vulkanausbruch auf der Isla Nublar haben sich T-Rex & Co. breitgemacht und werfen die Frage auf, wie man mit ihnen zukünftig umzugehen hat. Derweil sieht Lewis Dodgson, CEO von Biosyn, die Chance, aus dem Immunsystem der Dinos pharmazeutischen Nutzen zu ziehen. Um das zu gewährleisten, hat Biosin in den italienischen Dolomiten ein Reservat errichtet. Doch Dodgson geht’s nicht um die Humanität oder gar um Tierliebe.
Vielmehr will er die weltweite Landwirtschaft unter Kontrolle bringen. Zu diesem Zweck hat er von Dr. Henry Wu genetisch manipulierte Heuschrecken züchten lassen, die sämtliches Getreide vertilgen sollen – außer jenes, das auf Biosyns Saatgut basiert. Das wiederum ruft Ellie Sattler auf den Plan, die Biosyns Spiel durchschaut. Gemeinsam mit Alan Grant macht sie sich auf, um vor Ort der Sache nachzuspüren. Dor treffen sie auf Owen und Claire, die ihrerseits Maisie Lockwood aus den Händen von Dodgson befreien wollen. Dieser hatte das geklonte Mädchen auf Weisung von Henry Wu entführen lassen. Welche Rolle Maisie dabei spielt, gilt es für alle Beteiligten herauszufinden …
Dass man ein seinerzeit erfolgreiches Franchise, das mit drei Filmen im Prinzip zu einem Abschluss gekommen war, noch einmal derart erfolgreich wiederbeleben könnte – damit hatte vermutlich niemand so richtig gerechnet, als 2015 Colin Trevorrow mit Jurassic World in die Kinos ging. Mit 1.6 Mrd Dollar weltweitem Einspiel lag er einige Zeit auf dem dritten Platz der erfolgreichsten Filme überhaupt. Zwar ist er mittlerweile vier Plätze zurückgefallen, aber mehr als respektabel war das dennoch. Kein Wunder, dass man sehr früh grünes Licht für weitere Filme geben würde.
Für den dritten Teil, Jurassic World: Ein neues Zeitalter wechselte man erneut auf dem Regieposten und kehrte zu Colin Trevorrow zurück, nachdem J. A. Bayona für Trevorrow beim zweiten Teil eingesprungen war. Trevorrow der 2017 eigentlich Star Wars Episode IX inszenieren sollte und zuvor bereits zwei Jahre an der Produktion gearbeitet hatte, wurde seinerzeit aufgrund kreativer Differenzen mit Lucas und Kennedy aus dem SW-Franchise entlassen. Die Regie für Episode IX übernahm dann bekanntermaßen wieder J.J. Abrams. Im dritten Teil wollte man nicht nur die neue Trilogie zu einem Ende bringen, sondern vermehrt Querverweise auf die ursprünglichen drei Jurassic-Park-Filme einbinden. Es sollte praktisch eine große Rahmenhandlung geschlossen werden. Und da lag es natürlich nahe, neben dem schon in Jurassic World – Das gefallene Königreich zu sehenden Jeff Goldblum als Dr. Ian Malcolm auch Sam Neill und Laura Dern zu engagieren. Dass das geklappt hat, ist ein großer Pluspunkt für den Film.
Jurassic World: Ein neues Zeitalter beginnt dann auch erst einmal mit einer unglaublich spannenden Prämisse – und zwar mit der Frage, wie die Welt aussieht, wenn sie bereits seit vier Jahren mit unterschiedlichen Gattungen einer eigentlich ausgestorbenen Spezies umgehen muss. Wie reagiert die Natur auf die Veränderungen, wie die bekannte Tierwelt und, natürlich, wie reagieren auch die Menschen. Nachdem man einige feindliche Aktionen der Dinos zu sehen bekommt, wird diese vielversprechende Ausgangssituation jedoch wieder verlassen. Das Thema Koexistenz zwischen Dinos und Menschen in all seinen Facetten hätte man verfolgen und zu einem grandiosen Abschluss der Saga werden lassen können.
Hätte, hätte, Fahrradkette. Hat man aber nicht. Man beschränkte es auf einen kurzen News-Abriss, in dem direkt zu Beginn die Situation geschildert wird; in dem vom Schwarzmarkthandel und von Wilderei die Rede ist. Doch dann verlässt man diesen Dino-Pfad, um eine James-Bond-Geschichte um einen Wissenschaftler zu inszenieren, der vorhat, die Welt durch seine Rohstoffe zu ‚versklaven‘. Das mag angesichts eines Kriegs in der Ukraine und damit verbundener Knappheit an Getreide in Europa erstaunlich prophetisch gewesen sein, nur hat es kaum noch etwas mit Dinosauriern zu tun.
Und das gilt nicht nur für die Story, sondern auch für die Action – zumindest teilweise. Die Malta-Sequenz mag beeindruckend aussehen, ist aber im Prinzip ein Extended Cut der Martera-Actionszene aus Keine Zeit zu sterben. Die Dinos wirken hier völlig deplatziert und wie im falschen Film. Sie verkommen in Jurassic World: Ein neues Zeitalter zu Nebendarstellern – irgendwie lästig, aber eigentlich nur noch ein weiterer Widersacher neben den zweibeinigen Antagonisten. Ohnehin darf man fragen, was genau man mit der Inszenierung dieser Malta-Szenen aussagen wollte – dass man als schwache Kopie eines Bond-Films durchgeht?
Die Idee mit den Heuschrecken mag für sich genommen noch interessant sein – gerade im Hinblick auf das Verhältnis Mensch vs. Natur. Doch auch dort wird’s bereits nach 23 Minuten ärgerlich. Ganz im Ernst: Wie dumm ist dieser Dodgson, dass er die Heuschrecken so entwickelt, dass nur das eigene Saatgut nicht angegriffen wird? Wie sehr kann man die Brotkrumen auf den Weg streuen und sagen: „Hey, wir waren’s. Wir haben die Heuschrecken losgelassen“? Erstaunlich, dass man trotzdem zweieinhalb Stunden Film aus dieser Ausgangsbasis gequetscht hat – wobei die Dinos helfen.
Denn sie tauchen einfach immer dann auf, wenn man Zeit strecken und den Protagonisten Steine zwischen die Füße werfen muss. Sind Owen und Claire in Malta, um Maisie zu finden, werden dort ausgerechnet gefangen genommene Raptoren freigelassen und per Laser-Konditionierung auf die beiden Zieheltern von Maisie losgelassen – als Alibi-Ersatz für ansonsten auftauchende bewaffnete Widersacher. Man wird das Gefühl nicht los, dass das Skript einfach zu viele Ereignisse mutwillig konstruiert hat, damit es am Ende nicht heißt, Dinos hätten gar nicht mehr stattgefunden.Mittlerweile ähnlich ärgerlich ist die Sache mit Owens Hand und der damit verbundenen Beruhigung der prähistorischen Viecher. Ich meine, wenn Hellboy seine Steinfaust zum Stopp-Schild verwandelt, dann ist das glaubwürdig. Aber die flache Hand mit einem Spruch in Menschensprache? Was bei den Raptoren aus Teil I aufgrund des jahrelangen Trainings ja vielleicht noch geklappt haben mag, funktioniert jetzt auch spontan bei einem T-Rex – is klar.
Es gibt viele Kleinigkeiten, die zusätzlich zum unausgegorenen Skript für Frust sorgen. Und wenn man die Figuren mittlerweile nicht so lieb gewonnen hätte (ja, auch die neue Truppe); wenn einige Szenen nicht immer noch atemberaubend wären und wenn es nicht durch die zahlreichen Zitate an den ersten Film so viele schöne Erinnerungsmomente gäbe – dann wäre Jurassic Park: Ein neues Zeitalter selbst für beinharte Fans des Franchises eine Enttäuschung gewesen. So bleibt am Ende ein Film, der in den Actionszenen durchaus unterhalten kann und der den klassischen Darstellern überraschend viel Screentime einräumt, was ein wenig versöhnlich auf den Zuschauer einwirkt– solange man über die teils unfassbar blöden Einzeiler hinwegsehen kann, die man Jeff Goldblum in den Mund gelegt hat. Ian Malcolm verkommt in diesem Film leider zum wirrköpfigen Sprücheklopfer. Und lange nicht jeder Gag ist witzig.
Jurassic World: Ein neues Zeitalter ordnet die Dinos einer dünnen Geschichte unter, deren Bösewicht unter einem Blofeld-Komplex leidet. Das Potenzial einer Story, die sich intensiv darum kümmert, wie sich Mensch, Tier und Dinosaurier untereinander vertragen und welche Dynamiken dabei entstehen, wird leider nicht genutzt. Entschädigend wirken die Auftritte der drei Ur-Jurassic-Park-Darsteller und die immer noch rasant inszenierten Actionszenen. Vor allem das Finale zwischen T-Rex und Giganotosaurus macht Spaß.
Autor: Timo Wolters - (Copyright Szenenfotos: © 2022 Universal Pictures)
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