Da sind sie wieder: Wee Man, Johnny Knoxville, Steve-O., Dave England, Chris Pontius, Danger Ehren, Preston Lacy und noch ein paar mehr der Knallkopf-Truppe aus den USA...
Da sind sie wieder: Wee Man, Johnny Knoxville, Steve-O., Dave England, Chris Pontius, Danger Ehren, Preston Lacy und noch ein paar mehr der Knallkopf-Truppe aus den USA, die unter dem Motto: „Don’t try this at home“ die Grenzen dessen ausloten, was der menschliche Körper an Schmerz aushalten und der menschliche Zuschauer an Dämlichkeiten ertragen kann. Also heißt es: Anschnallen, Kotztüten bereithalten und sich auf Flatulenzen aus dem heimischen TV einstellen. Neun Jahre nach dem letzten Jackass-Film (Jackass: Grandpa) und 20 Jahre nach dem Ende der Kultshow auf MTV fand man sich noch einmal zusammen, um der Welt sämtliche unnötigen Stunts vorzuführen, die man besser nicht Zuhause nachmachen sollte.
Ob das witzig ist, darf man sich seit der ersten Folge beim Musiksender im Jahre 2000 fragen. Außerdem kann man davon ausgehen: Es wird Fans der Anarcho-Komiker geben und solche, die es nie werden. Dass die Jungs ihre schmerzhaften Kunststücke immer noch ausführen, darf mittlerweile sogar verwundern. Immerhin ist ein Johnny Knoxville bereits 51 Jahre alt und Steve-Os Kuhmagen hat auch nur drei Jahre weniger auf dem übersäuerten Buckel. Da nimmt es dann auch nicht wunder, dass sich Knoxville während der Dreharbeiten zu Jackass Forever tatsächlich mal ernsthaft verletzt hat. Während eines Stunts mit einem Stier für den Film erlitt er eine ziemlich schwere Kopfverletzung – inkl. Gehirnerschütterung, gebrochenem Handgelenk und ebenso geknacksten Rippen. Die Rekonvaleszenz der Hirnschäden dauerte monatelang und war ohne Antidepressiva nicht zu überstehen. Nun, er hat sie überstanden, kann wieder geradeaus Sätze formulieren (was man aufgrund seiner infantilen Scherze aber auch gerne bezweifeln darf) und nun genießen, dass der jüngste (und vermutlich letzte) Film auch im Heimkino erscheint.
Und dort dürfen wir als erstes die grün gefärbten Hoden von Chris Pontius bewundern. Oder sollte man besser sagen bedauern? Wie dem auch sei: Jackass Forever ist erstaunlich schwanzfixiert, um es mal so deutlich zu sagen. Es vergehen kaum zehn Minuten und der Miniaturwurm (sorry Chris) aus dem Godzilla-ähnlichen (und dem Kaiju-Universum huldigenden) Intro hat hektoliterweise weiße Flüssigkeit verspritzt. Außerdem durfte sich Wee Man über Knoxvilles Faust in den Weichteilen freuen (oder vielleicht auch nicht) und in Dum Dum Game gibt’s Badelatschen-Klatschen auf die Klöten, wenn Fragen falsch beantwortet wurden. Klar, dass Knoxville als „Moderator“ nicht fair spielt und extra Nüsse-Ohrfeigen verteilt.
Nicht fair wird’s auch Steve-O finden, wenn sein bestes Stück als Honigstange für ein ganzes Bienenvolk dienen darf. Danger Ehren trifft es allerdings besonders hart – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Sein Gemächt muss den Softball-Würfen der besten Pitcherin der Welt, dem Schlag eines Pucks sowie dem Punch eines Heavy-Weight-Box-Champions standhalten – man darf davon ausgehen, dass seine Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Natürlich ist das so episodenhaft wie eh und je. Eine zusammenhängende Story muss und sollte hier niemand erwarten. Manchmal ist’s aber einfach auch uninspiriert geschnitten. Selbst das war aber schon immer so. Allerdings war es auch schon mal ein bisschen kurzweiliger und unterhaltsamer. Die guten Spiele gehen den Jungs langsam ebenso aus wie dem SAW-Franchise innovative Fallen. Was ihnen dagegen nicht ausgeht, ist die unbändige Lust und Schadenfreude am Leid der anderen. Es ist nach wie vor unglaublich zu sehen, wie unfassbar albern und kindisch erwachsene Menschen sein können, wenn es darum geht, anderen einen Streich zu spielen.
Bei manchen Stunts – vornehmlich bei den einfallsreichen und körperbetonten – würde man sich sogar freuen, wenn sich nicht nur ein oder zwei der Herren als Versuchstiere hergeben würden. Ein paar der Szenen sind nämlich durchaus einfallsreich geplant und hätten es verdient, noch ausgiebiger ausgekostet zu werden. Allerdings nicht unbedingt der Magic Trick, bei dem Knoxville dann besagten Stier-Stunt erlebt, zwei Salti in der Luft schlägt und unsanft auf den Boden aufschlägt. Man hört sein Gehirn förmlich nach dem Timeout flehen. Immer wieder erstaunlich ist es übrigens, dass Spike Jonze zu den Produzenten gehört und in den Filmen gerne auch mal den einen oder anderen Streich spielt. Wir reden über DEN Spike Jonze, der als Regisseur tiefgründige Filme wie Being John Malkovich, Adaption oder Her inszeniert hat.
Vielleicht ist es ja doch so, dass die Filme oder auch das Mitwirken an ihnen (selbst wenn man keine eigenen Stunts ausführt) so eine Art Katharsis-Effekt haben – frei nach dem Motto: Wenn die anderen so doof sind, diesen Quatsch zu machen, muss ich es selbst nicht mehr und habe unterdrückte Aggressionen durchs bloße Zuschauen schon abreagieren können. Einige der witzigsten Gags hält der Film mal wieder in den Credits bereit – gemeinsam mit einer Hommage an den 2011 tödlich verunfallten Ryan Dunn. Und weil die Outtakes oft noch witziger sind als das Originalmaterial, geht Jackass Forever in eine Verlängerung – exklusiv auf Netflix und zwar unter dem Titel Jackass 4.5. Dort gibt’s aber nicht nur ein paar zusätzliche Albernheiten – vielmehr ist 4.5 eine Art Making-of, das erzählt, warum Knoxville noch mal einen Film machen wollte. Außerdem gibt’s ein paar Einblicke in die Gründe für die Rekrutierung der vier jüngsten Jackass-Mitglieder, die sich hervorragend ins Team eingefügt haben.
Jackass Forever ist genauso dämlich, völlig absurd, selten bescheuert, bisweilen eklig und voller Körperflüssigkeiten wie alle anderen Filme und Serienfolgen zuvor. Mithin also genau der gleiche Spaß für die auserwählte Zuschauerschaft, die beim Ansehen nicht denkt, sie wäre auf dem Planeten Infantil gelandet, auf dem die männliche Geistesentwicklung im Alter von vier Jahren stehen bleibt. In diesem Sinne ein fröhliches Prost mit vier Gallonen Schweinesamen.
Autor: Timo Wolters - (Copyright Szenenfotos: © Paramount Home Entertainment )
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