Zehn Jahre ist es her, dass die Astronauten Brian Harper und Jocinda Fowler ihren Kollegen Marcus während einer Space-Shuttle-Mission verloren, nachdem ein mysteriöser schwarzer Schwarm den Orbiter angriff. Allerdings schenkte auf der Erde keiner dem Glauben...
Zehn Jahre ist es her, dass die Astronauten Brian Harper und Jocinda Fowler ihren Kollegen Marcus während einer Space-Shuttle-Mission verloren, nachdem ein mysteriöser schwarzer Schwarm den Orbiter angriff. Allerdings schenkte auf der Erde keiner dem Glauben, was Harper über den Vorfall zu sagen hatte. Die NASA erklärte daraufhin den Vorfall als menschliches Versagen – offenbar aus Vertuschungsgründen. Harper fällt in Misskredit und wird entlassen. In der Gegenwart ist sich Verschwörungstheoretiker KC Houseman sicher, dass der Mond eine Art Megastruktur ist, die im Inneren einen Hohlkörper hat.
Glauben tut auch ihm niemand. Selbst Harper nicht, den KC anspricht, nachdem er feststellt, dass der Mond seine übliche Umlaufbahn verlassen hat. Währenddessen hat auch die NASA erkannt, dass mit dem Mond etwas nicht stimmt und schickt eine bemannte Mission ins All. Doch auch diese drei Astronauten werden von dem Schwarm getötet. Derweil kommt die Umlaufbahn des Mondes immer näher an jene der Erde heran, was für fatale Katastrophen sorgt. Dann jedoch erfährt Fowler, mittlerweile zur stellvertretenden Direktorin der NASA aufgestiegen, dass man schon nach der ersten Mondlandung von dem Schwarm wusste. Und sie erfährt von einer möglichen Lösung. Um die Menschheit zu retten, reaktiviert sie die Endeavour und schnappt sich Harper und KC als Kopiloten für eine Selbstmordmission zum Mond …
Es gab die Zeiten, in denen alles Gold wurde, was Deutschlands erfolgreicher Regie-Export in den USA fabrizierte: Universal Soldier, Stargate, Independence Day, Day After Tomorrow, 2012. Doch dann hatte das Kino offenbar irgendwann genug von VFX-Eskapaden und Katastrophenszenarios. Roland Emmerich konzentrierte sich bisweilen auf kleinere Filme, inszenierte einige Dramen und kam mit Midway – Für die Freiheit wieder zurück zum Spektakelkino. Moonfall sollte dann in Zeiten einer von Covid-19 geplagten Gesellschaft die nötige Zerstreuung bieten, um sich endlich mal wieder rundheraus unterhalten zu lassen. Dass man bei Emmerichs Filmen das Denken ausschalten sollte, dürfte dabei keinen wundern. Das war (bis auf wenige Ausnahmen) immer so.
Dass man allerdings idealerweise gehirnsediert ins Kino gehen sollte, wenn man sich eine Karte für Moonfall gelöst hatte, das war dann doch etwas Neues. Und die offensichtlich völlig hirnrissige Story, bzw. das Fehlen jedweder Logik oder nachvollziehbarer Handlung sorgte dann auch für eine bittere Pille, die Emmerich und seine Produzentenkollegen zu schlucken hatten. Bei einem Budget von rund 150 Mio. Dollar spielte der Film lächerliche 44 Mio. Dollar ein – weltweit wohlgemerkt. Die Katastrophe fand hier also nicht nur im Film, sondern auch in der Realität statt – eine heftige Watschen für den gebürtigen Stuttgarter und einer der größten Flops der letzten Jahre.
Inhaltlich ist das gerechtfertigt. Denn gegenüber diesem Katastrophengeschichten-Quark ist das Eiszeit-Szenario von The Day After Tomorrow geradezu Realismus pur. Emmerich, der das Drehbuch selbst schrieb (mag ihm das bitte mal jemand untersagen?), bezieht sich auf das Verschwörungstheorie-Sachbuch Who built the Moon von Christopher Knight und Alan Butler, die darin postulieren, der Mond sei kein natürliches Objekt. Emmerich selbst gibt mindestens kleinere Hinweise darauf, dass auch er gewissen Theorien nicht ganz entfernt steht und sein ID4 war ja im Kern auch ein Film über die Spekulationen rund um die Area 51. Dennoch möchte der Regisseur Moonfall (nach Day After Tomorrow) als erneute Warnung vor der globalen Klimakatastrophe verstanden wissen, da die Auswirkungen, die sein jüngster Film schildert, ähnliche Formen annehmen. Interessant ist allerdings schon, dass der Verschwörungstheoretiker in Moonfall bedeutend positiver weg kommt als jener Irre, den Woody Harrelson in 2012 noch so extrovertiert dargestellt hatte.
Hier darf der Mann, der schon seit Jahren davon gesprochen hat, dass der Mond eine Art „Megastruktur“ sei, sogar sämtliche NASA-Geheimnisse erfahren und mit an Bord des Shuttles ins Weltall fliegen – bei Emmerich geht eben alles. Die Tatsache, dass die Mondlandung vom 21. Juli 1969 als eine der dem Film innewohnenden Verschwörungstheorien genutzt wird, spielt den Anhängern ähnlicher Denkweisen geradezu in die Hände: Zwar leugnet Emmerich nicht den Erfolg der Apollo-11-Mission, klebt ihr aber einen Wurmfortsatz von Vertuschungsszenarien an die Backe. Das Problem bei Moonfall ist: Während ein Don’t Look Up das Thema Verschwörungstheorien zuletzt mit einem großen Maß an Selbstironie zelebrierte, nimmt Emmerich seine Geschichte immer noch viel zu ernst und charakterisiert auf der anderen Seite die versammelten Ingenieure und Wissenschaftler als überrumpelte Vollidioten. denen die Kiefer reihenweise runterklappen. Man muss schon viele Augen zudrücken, um zu akzeptieren, dass der Verschwörungs-Nerd KC früher bemerkt, wie der Mond von seiner bekannten Umlaufbahn abweicht als sämtliche Weltall-Spezialisten der Regierungen.
Und weil bei dieser Naivität noch nicht schlussgemacht wird, wirft Emmerich nach wie vor sein niedliches Weltbild in den Ring, nach dem schon in ID4 der US-Präsident höchstselbst in einen Kampfjet gestiegen ist – auch wenn der amerikanische Regierungschef in diesem Fall nicht persönlich auftritt. Albern nur, wenn Roland Emmerich den Marvel- und Star-Wars-Epigonen vorwirft, sie ruinierten die Filmindustrie, da sie dazu beitrügen, dass nichts Originelles mehr verwirklicht würde. Hier darf man sich schon fragen dürfen, inwiefern er sich selbst außerhalb dieser Tatsache sieht. Denn streng genommen verfilmt er seit 25 Jahren ein- und dasselbe Thema ohne jede Innovation: Er zerstört die Erde und schickt die Menschen in ihr Armageddon – angereichert mit den immergleichen Familienproblemen entfremdeter Menschen und/oder Ex-Partner. Man kann das alles sicherlich ignorieren und das Augenmerk aufs Spektakel richten. Das funktioniert hier und da ganz gut, wenn es um die reinen VFX im Weltall geht, hinterlässt aber in den vielen Außenszenen, die doch sehr offensichtlich in Studios gedreht wurden, einen faden Beigeschmack (14’45). Das wurde bereits vielfach kritisiert, ohne zu klären, WARUM nicht an Originalschauplätzen gedreht wurde.
Weiß man, dass die Covid-19-Pandemie-Bedingungen es unmöglich machten, groß angelegte Außendrehs zu gestalten, darf man hier milder gestimmt sein. Dennoch sehen Szenen wie die Autojagd im Schnee einfach unglaublich schlecht aus. Man kann von Dank sagen, dass er mit dem Game-of-Thrones-Darsteller John Bradley einen echten Sympathieträger gefunden hat, der es nicht nur schafft, seine prominente(re)n Co-Stars in den Schatten zu stellen, sondern seine Verschwörungstheorie-Figur nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Als Zuschauer darf man hier aber ein wenig kritische Distanz wahren, denn im Grunde sagt Moonfall über die Stimme KCs nichts anderes aus, als dass man den Verschwörungstheorien doch vielleicht besser zuhören sollte.
Als Hollywood-Gigantismus-Kino, das sich dieser Prämisse nur bedient, um möglichst viel kaputt zu machen, ist das weitgehend harmlos. Weil der Stuttgarter Regisseur aber eben fernab von Selbstironie inszeniert (sieht man von bekifften Nerds wie dem „Birkenstöckler“ ab), kann’s helfen, wenn man weite Teile seines Hirns vor dem Genuss sediert, um nicht permanent kopfschüttelnd vor dem Geschehen zu sitzen. Was im Übrigen auch für die (mal wieder) hölzernen Dialoge gilt, die dieses Mal auch von inszenatorischen Schludrigkeiten ergänzt werden. Wenn es nach 55 Minuten derart hoppla hopp von „Schade, dass es nicht geklappt hat“ auf „wartet mal“ umswitcht, dass selbst ein JoJo so schnell nicht mit- oder ein Bumerang so schnell nicht zurückkommen würde, fragt man sich, ob Emmerich mittlerweile die Lust am echten Spannungsbogen verloren hat.
Moonfall ist Quatsch. Dafür muss man kein großer Filmkritiker sein. Das werden vermutlich sogar diejenigen sagen, die den Film genießen (konnten) und gut fanden oder finden. Dieses Mal lässt Emmerich übertriebenen Pathos zwar Zuhause, setzt dafür aber Verschwörungstheorien erstaunlich prominent und positiv in den Vordergrund. Wer darüber hinwegsieht, bekommt zwei Stunden Kaputtmachkino, das durchaus zu unterhalten weiß, wenngleich der innere Filmkritiker nicht selten mit dem Kopf schüttelt. Ärgerlich sind so manche wenig gelungene visuelle Effekte. Ärgerlich auch, dass Emmerich sich immer wieder wiederholt, wenn es um die stereotypen Familiengeschichten geht, von denen man bereits nach zehn Minuten weiß, wie sie sich am Ende auflösen werden. Wenn er sich lautstark darüber beschwert, das Marvel- und Star-Wars-Kino würde Innovation zerstören, darf er beim nächsten Mal vielleicht zunächst mal vor der eigenen Türe kehren und sich an die eigene Nase fassen.
Autor: Timo Wolters - (Copyright Szenenfotos: © Leonine Distribution)
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