Spider-Man ist enttarnt. Kurz vor seinem Ableben hat Mysterio den Kameras erzählt, wer im Spinnenkostüm steckt. Da er zudem die Welt hat glauben lassen, dass Spidey verantwortlich für seinen Tod ist, hat die Öffentlichkeit mittlerweile ein Problem mit dem einstigen Helden.
Spider-Man ist enttarnt. Kurz vor seinem Ableben hat Mysterio den Kameras erzählt, wer im Spinnenkostüm steckt. Da er zudem die Welt hat glauben lassen, dass Spidey verantwortlich für seinen Tod ist, hat die Öffentlichkeit mittlerweile ein Problem mit dem einstigen Helden. Angetrieben von J. Jonah Jameson, der über den Daily Bugle Stimmung gegen Parker aka Spider-Man macht, wird es auch für Peters Freundin MJ und Kumpel Ned schwierig, da sie an keinem College mehr angenommen werden. Kein Wunder, dass sich Peter nichts anderes wünscht, als dass die Welt wieder vergisst, wer er ist. Um das zu erreichen, sucht er Dr. Strange auf, der sich trotz eindringlicher Warnungen dazu überreden lässt, Parkers Wunsch zu entsprechen.
Doch als Peter wahrnimmt, dass der Zauber auch Einfluss darauf haben wird, was MJ und Tante May denken und wissen würden, unterbricht er die Prozedur. Keine gute Idee, wie sich herausstellt, denn die Tür zu alternativen Universen haben sich bereits geöffnet. Noch schlimmer: Durch sie hindurch schlüpft gleich ein halbes Dutzend früherer Widersacher von Spider-Man. Und mit denen muss Peter es nun ganz alleine aufnehmen, oder …? Da geht ein Film nach dem anderen den Covid-19-Bach hinunter und bleibt (teils massiv) hinter den Erwartungen zurück.
Da schmieren selbst die erfolgsverwöhnten Marvel-Studios mit Black Widow, Shang-Chi und Eternals überraschend deutlich ab und spielen mitunter gerade mal die Herstellungs- und Vermarktungskosten wieder ein – und dann kommt Spider-Man: No Way Home. Als hätte es nie eine weltweite Pandemie gegeben, startete er mit 253 Mio. Dollar Einspiel am ersten Wochenende und hielt sich überragend. So überragend, dass er der mittlerweile erst dritte Film ist, der in den USA die Schallmauer von 800 Mio. Dollar durchbrechen konnte (nach Avengers: Endgame und Star Wars: Das Erwachen der Macht). Weltweit stehen gar 1.8 Mrd. Dollar auf dem Konto – und das OHNE einen Release in China.
Hätte man dort auch noch eine Kinoauswertung bekommen, wäre vermutlich locker der viertbeste Platz aller Zeiten drin gewesen (nach Endgame, Avatar, und Titanic). Ich bin mir sicher, Analysten werden weltweit grübeln, warum der dritte Soloausflug von Tom Hollands Spider-Man so völlig aus der restlichen Masse herausstach. Denn pandemiemüde war das Publikum schon lange. Und lechzend nach neuen Kinofilmen ebenso. Doch das half selbst einem James Bond zuletzt nur bedingt. Dass es No Way Home überhaupt gab, ist indes (auch) den Fans zu verdanken.
Denn als Kooperation zwischen Sony Pictures und Marvel Studios hat Spider-Man einen gewissen Sonderstatus. Die Verhandlungen über eine neuerliche gemeinsame Arbeit an einem dritten Film begannen zwar recht zügig nach Spider-Man: Far From Home, endeten jedoch in Uneinigkeit über Vertragsangelegenheiten. Sony hätte deshalb alleine weitergemacht und die Figur zum Mittelpunkt in Sony’s Spider-Man Universe gemacht. Weder Sony, noch Disney, noch Marvel hatten jedoch mit dem Fanprotest und Tom Hollands Engagement gerechnet. In Summe brachten diese zwei Faktoren die Studios wieder an einen gemeinsamen Tisch und führten zu einem neuen Deal.
Das dürfte für eine große Vorfreude der weltweiten Fans gesorgt haben, die sich aber noch steigern ließ. Denn als durchsickerte, dass man Dr. Strange integrieren und ein Multiversum öffnen würde, wurden die Spekulationen immer wilder. Keiner konnte jedoch ahnen, dass die versammelten Mutmaßungen letztlich in die Tat umgesetzt wurden. Und zwar mehr als gedacht. Denn neben den frühzeitig ins Spiel gebrachten Gegenspielern aus den Spider-Man-Filmen mit Tobey Maguire und Andrew Garfield wollten Fans gewisse Informationen gehört haben, dass auch Garfield und Maguire erneut in ihren Rollen zu sehen sein würden. Der im November 2021 veröffentlichte brasilianische Trailer heizte die Spekulationen erneut an, als man vermutete, dort sei einer der anderen Spideys herausretuschiert worden. Und die Gerüchteküche sollte Recht behalten.
Denn Spider-Man: No Way Home dürfte als Comicfilm mit dem größtmöglichen Fanservice in die Geschichte eingehen. Stellte sich lediglich die Frage, ob auch der erneut von Jon Watts inszenierte dritte Spider-Man mit Tom Holland mehr kann, als nur Fanservice. Jon Watts lässt die Geschehnisse von No Way Home zunächst direkt an den Vorgänger anschließen und beginnt mit einem famosen Tempo. Die Flucht Peters und MJs vor dem Zugriff der gierigen Reporter und der Bevölkerung wirkt fast wie eine eigene Actionkampf-Szene. Selbst das Chaos in Tante Mays Wohnung wird noch äußerst rasant inszeniert, da die Kamera ständig in Bewegung und dabei flüssig im Ablauf ist. Und weil Tom Holland sich mittlerweile richtig gut in seine Rolle eingegroovt hat, geht’s dem Zuschauer ähnlich: Er fühlt sich wohl. Er sieht alte Bekannte und geschätzte (Film)Freunde. Die Chemie zwischen Holland, Zendaya, Jon Favreau und Tomei wird mit jedem Film besser und eigentlich möchte man gar nicht mehr, dass das aufhört.
Erstaunlich genug, dass Sony und Marvel es geschafft haben, in der Kürze von 20 Jahren insgesamt acht Spider-Man-Filme mit drei unterschiedlichen Hauptdarstellern und Storylines zu realisieren, die allesamt vorzüglich funktionieren und unterhalten. Und das auch zusammen tun. Aber dazu gleich mehr. Hier und da übertreibt es No Way Home bisweilen etwas mit dem albernen Humor. Es ist schwer anzunehmen, dass ausgerechnet der eher konservative und skeptische Dr. Strange so mirnichtsdirnichts den Zauber des Vergessens anwendet und ihn dann auch noch sechs Mal (oder waren’s fünf Mal?) abändert, weil der sprunghafte Peter ständig dazwischenfährt.
Das entzaubert (sorry, für den flachen Wortwitz) Strange in diesem Moment ein kleines bisschen. Glücklicherweise findet er danach zu seinen brummeligen Ton zurück und irgendwie musste man die Multiversum-Geschichte ja in Gang bringen. Und sobald Strange wieder der grantelige Zauberer sein darf, ist er in seinem Element. Die Szenen, in denen er und Peter sich um die Box kabbeln, sind nicht nur tricktechnisch allererste Sahne, sondern schlicht die besten Actionszenen des Films. Und Cumberbatch zeigt mehrfach, dass er die interessanteste, außergewöhnlichste und vielleicht coolste Figur des MCU spielen darf – die Vorfreude auf Doctor Strange 2 steigt.
Apropos Freude: Es gibt schon ein paar echt gute Gags, die mehr als nur zum Schmunzeln anregen. Wenn MJ voller Misstrauen dem Peter Parker aus dem Multiversum begegnet und ihn mit Brot beschmeißt, beweisen sowohl Zendaya als auch Garfield großartiges komödiantisches Talent. Und dennoch hat der Film seine stärksten Momente, wenn das Spider-Man-Trio unter Schmerzen feststellt, dass von einem bestimmten Moment jeder der drei seine Unschuld auf seine Art und Weise verloren hat. Das Thema “aus großer Kraft folgt große Verantwortung” wird erneut aufgenommen und die Ereignisse sorgen rund zehn Minuten für einen dicken Kloß im Hals.
Als humoristischen Gegenpart gibt’s dann Rückenbeschwerden und Psychosomatiken unter Spinnen-Helden, was wirklich witzig ist. Die Vereinigung der drei Spider-Man-Charaktere ist, ohne Übertreibung, der ganz große Griff. Fanservice? Ja, sicher. Aber eben auch wirklich emotionales Blockbuster-Kino. Und, ganz ehrlich: Es wird schwer, in einem möglichen vierten Teil oder einer neuen Trilogie mit (oder ohne) Holland nur noch einen Spider-Man bewundern zu dürfen.
Spider-Man: No Way Home beschließt die erste Trilogie mit Tom Holland in der Hauptrolle des Titelhelden. Und das mit einem fulminanten Film, der über seine komplette Laufzeit hinweg blendend unterhält. Man kann ihm Fanservice unterstellen, aber das in einem Maße, dass selbst die Antagonisten mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit bekommen als in den jeweiligen Erstlingsfilmen, in denen sie Tobey Maguire oder Andrew Garfield gegenüberstanden. Das ist nicht einfach ein “Best-of” von acht Filmen, sondern eine Erweiterung des Spidey-Universums, das kaum Wünsche offen lässt – inkl. einem konsequenten Ende.
Ach ja: Und schon wieder schafft ein Spider-Man-Film, was einem George Lucas nicht gelang: Das Erzählen einer Love-Story, die zu Herzen geht, wenn schwierige Entscheidungen getroffen werden (müssen).
Autor: Timo Wolters - © 2022 COLUMBIA PICTURES INDUSTRIES, INC. AND MARVEL CHARACTERS, INC. ALL RIGHTS RESERVED
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