Am Anfang waren die Celestials. Sie brachten Licht ins Universum. Alles war im Gleichgewicht. Dann kamen die Deviants. Eine widernatürliche Spezies, die den Kosmos ins Chaos stürzte. Um diesen Einhalt zu gebieten...
Am Anfang waren die Celestials. Sie brachten Licht ins Universum. Alles war im Gleichgewicht. Dann kamen die Deviants. Eine widernatürliche Spezies, die den Kosmos ins Chaos stürzte. Um diesen Einhalt zu gebieten, schickte der Celestial Arishem die Eternals. Unsterbliche Helden, die im Zehnerpack auftreten und gemeinsam unbezwingbar sind. Seit 7000 Jahren verweilen sie nun auf der Erde, um die Menschen vor den Deviants zu beschützen.
Sersi, eine der Eternals, geht davon aus, dass die Gruppe vor 500 Jahren das letzte Exemplar der bösartigen Kreaturen beseitigt hätte, weshalb ein normales Leben auch mal ganz schön wäre. Kein Wunder, dass sie sich gerade in den weltlichen und damit sterblichen Dane verliebt. Doch während man sich über die Frage eines baldigen Zusammenziehens noch uneins ist, taucht plötzlich ein wahres Deviants-Prachtexemplar auf. Eins, das sich überdies auch noch selbst heilen kann. Und eins, das in der Lage ist, Eternals zu töten. So wie es mit Ajak, der Anführerin der Eternals, just passierte. Da die Truppe aber eine neue Führung braucht, geht die Kraft, mit Arishem zu kommunizieren, auf Sersi über. Was die von dem Celestial allerdings erfährt, gefällt ihr gar nicht …
Der 26. abendfüllende Film aus dem MCU ist der am schlechtesten bewertete auf unterschiedlichen Kritikerplattformen und finanziell stehen nur drei andere schwächer da als er (Incredible Hulk, The First Avenger und Black Widow). Viele mögen die Regisseurin fürs Scheitern verantwortlich machen, weil sie aus dem Arthaus-Kino kommt und die Fußstapfen vielleicht etwas groß waren. Doch das ist nicht nur unfair, sondern eigentlich sogar falsch. Denn Chloé Zhao (Nomadland) schafft es durchaus, eine ganz eigene Note in ihre Arbeit zu bringen. So inszeniert sie beispielsweise die erste Actionszene wie einen Balletttanz und schafft es dadurch mühelos, die große Runde an Charakteren und ihre Fähigkeiten einzuführen. Fließend sind die Kameraübergänge und fließend auch die Interaktionen der Eternals – als würden sie schon ewig gemeinsam kämpfen (hüstel).
Was Zhao außerdem gut gelingt, sind die Momente, in denen die Gruppe interne Konflikte austrägt. Das sorgt gleichzeitig für durchaus unbequeme Fragen, die zuerst auf kleiner und später auf sehr großer Ebene angesprochen werden. So ist es Druig, dem das Augenverschließen vor Völkermord & Co. schon seit Jahrhunderten auf den Magen schlägt und der sich irgendwann gegen seine Vorgaben wendet, nicht in Kriege einzugreifen. Wenn dann das Thema der Celestials selbst zur Sprache kommt und sich hierin eine sehr ambivalente Komponente aus absoluter Zerstörung und absolutem Leben ergibt, wirkt der bisherige Marvel-Kosmos gar ziemlich winzig und unbedeutend. Auch Thanos’ Idee, dass es dem Universum wieder besser geht, wenn mal die Hälfte ausgelöscht würde, verblasst etwas gegen das, was Eternals hier präsentiert.
Jetzt gab und gibt es genau diese “Thanos-Debatte”, die für Unmut bei den Fans sorgte. Und in der Tat macht das MCU hier ein großes Logikloch auf. Und damit ist nicht mal die etwas platte Erklärung gemeint, die Sersi Dane über das Nichteingreifen in den Konflikt mit Thanos gibt. Diese fällt in der Tat hauchdünn aus, ist wenig glaubwürdig und im Kern auch noch von der obersten Direktive der Sternenflotte geklaut.
VORSICHT: LEICHTE SPOILER!! Eternals versucht das im Verlaufe aber noch einmal wettzumachen, wobei sich dann erst Recht eine Logiklücke auftut, die man diskutieren kann. Denn das Thema wird mit dem Motiv der Emergenz nochmals aufgegriffen und auf deutlichere Art erklärt (allerdings, ohne dass die Eternals das zuvor gewusst hätten). Hier kommt dann notwendiges (weil energielieferndes) Bevölkerungswachstum ins Spiel, das stets durch Krieg und den im Nachgang damit verbundenen technischen Fortschritt einsetzt. Auch die Deviants werden in diesem Moment noch einmal neu erklärt.
Doch WENN es die Energie einer großen Bevölkerung braucht, dann ist es umso unverständlicher, dass Arishem die Eternals den Fingerschnipp nicht hat verhindern lassen. Es sei denn (und hier wird’s dann arg spekulativ), Arishem wusste ebenso, wie es im Endgame gegen Thanos ausgehen würde und dass es “nur” eine Verschiebung von fünf Jahren geben würde. Fünf Jahre sind natürlich wiederum ein Wimpernschlag, wenn man bedenkt, dass der Celestial Jahrtausende und länger für seine Entwicklung braucht. Muss man aber davon ausgehen, dass Arishem nichts vom Blip wusste, wäre sein Ziel, den neuen Celestial zum Leben zu verhelfen um Jahrhunderte oder gar länger nach hinten gerückt worden.
Ein weiteres Problem sind die Deviants selbst. Sie sind zwar ganz hübsch animiert, sehen aber a) aus wie aus dem Kreaturenschrank diverser Filme und Videospiele zusammengesetzt und wirken b) zu keiner Zeit dermaßen bedrohlich, dass es dafür eine Zehnergruppe unbesiegbarer Helden geben muss, die die Erde vor ihnen beschützt. Wenn die Eternals mühelos mit Thanos fertig geworden wären (was anzunehmen ist), dann wäre es andersrum so gewesen, dass nicht mal die Hälfte der Avengers nötig gewesen wäre, um die Deviants zu pulverisieren. Das 7000 Jahre währende Bedrohungsszenario fällt schlicht etwas gering aus. Und dann gibt’s noch den Humor, der irgendwie nicht so ganz passend ist und sich auch von der Komik der bisherigen MCU-Filme unterscheidet.
Manchmal wird es gar albern und um es noch schlimmer zu machen, verheizt das Drehbuch die erste südasiatische Figur (den pakistanisch-amerikanischen Darsteller Kumail Nanjiani) als Bollywood-Schauspieler. Im Ernst? Geht’s noch stereotyper? Ich meine, da hat man einen maximal vielfältigen Cast (sicher auch, um ein Zeichen zu setzen) und macht eine derart peinliche Schublade auf? Diskussionswürdig ist zudem die Art und Weise, wie man das Hiroshimal-Trauma integriert. Es ist stets problematisch, wenn fiktive Filme (und vor allem derart fiktive Filme wie es die MCU-Werke sind) real-historische Fakten in ihre Geschichten integrieren.
Wenn Phastos tief bedauert, dass seine Technologie zum Tod von 70.000 Menschen führte, führt das zum einen Sersis Erklärung, warum man gegen Thanos nicht eingriff, ad absurdum und betreibt auch noch historischen Revisionismus, naheliegend, dass eben nicht die Menschen Schuld an ihren größten Verbrechen sich selbst gegenüber sind, sondern diese “ewigen Quasi-Götter”. Dabei wäre ein ganz kleiner Kniff an dieser Stelle ausreichend gewesen, indem Phastos sich nicht selbst die Schuld gibt, sondern sich hätte schlicht fragen können, warum die Menschen mit seiner Erfindung so viel Schlechtes anrichten konnten.
Eternals hat es schwer, sein Universum in zweieinhalb Stunden wirklich zu entfalten. Dafür will der Film inhaltlich zu viel und hat einfach zu wenig Zeit. Da ist es nicht verwunderlich, dass man die emotionale Bindung an die Figuren nicht so ad hoc hinbekommt wie bei einem Iron Man, den man in drei Solofilmen aufbaute, bevor er mit seinen Kollegen den Teamplayer gab. Über die logischen Brüche lässt sich zudem vortrefflich streiten. Vielleicht haben Kevin Feige und Co. aber noch ein paar Asse im Ärmel, die sie in den zahlreichen Serien und kommenden Filmen ausspielen, um nachträglich noch Lücken zu schließen.
Autor: Timo Wolters 2022 - Copyright Szenenfotos: © Marvel Studios 2021. All Rights Reserved
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