Das Jahr 10191: Das Spice ist die Essenz, die nicht nur in der Lage ist, gewisse Fähigkeiten zu steigern und das Leben zu verlängern, sondern die interstellare Raumfahrt erst möglich macht. Ohne Spice geht nichts. Ohne Spice schlägt jede Navigation zwischen den Sternen fehl...
Das Jahr 10191: Das Spice ist die Essenz, die nicht nur in der Lage ist, gewisse Fähigkeiten zu steigern und das Leben zu verlängern, sondern die interstellare Raumfahrt erst möglich macht. Ohne Spice geht nichts. Ohne Spice schlägt jede Navigation zwischen den Sternen fehl. Abgebaut wird es auf dem Wüstenplaneten Arrakis. 80 Jahre lang wurde dies auf Geheiß des Imperators Shaddam IV. von den Harkonnen beaufsichtigt, einer feindseligen humanoiden Gattung, welche die eigentlichen Bewohner von Arrakis, die Fremen, sadistisch unterdrückte.
Nun allerdings hat der Imperator die Harkonnen abgezogen und setzt stattdessen Herzog Leto Atreidis von Caladan ein. Dessen Sohn, Paul Atreidis, wird seit einiger Zeit von Visionen geplagt, was Gaius Helen Mohiam vom Orden der Bene Gesserit auf den Plan ruft. Sie unterzieht Paul einer Probe, die dieser überraschend besteht. Der Grund: der Heranwachsende ist Produkt eines Programms zur Züchtung von Übermenschen. Und weil das so ist, will Gaius Helen Mohiam verhindern, dass ihm etwas geschieht. Denn der Einsatz des Hauses Atreidis auf Arrakis ist nur eine Falle, da dem Imperator Leto und sein Gefolge zu stark geworden ist …
Als David Lynch 1984 mit der ersten echten Kino-Realisierung von Frank Herberts Kultroman Der Wüstenplanet in die Lichtspielhäuser kam, missverstanden seine Interpretation der Bücher nahezu sämtliche Kritiker UND Zuschauer. Bis heute gilt sein Dune als einer der größten Flops der Filmgeschichte. Doch wie das mit Flops oft so ist: Sie werden im späteren Verlauf zu Kultfilmen. Kein Wunder, dass die 4K-Veröffentlichgung zuletzt für einen regelrechten Run auf die unterschiedlichen Versionen geführt hat. Und heute ist man mit Lynchs Fassung durchaus ganz glücklich.
Dennoch gab es immer wieder Überlegungen, Herberts Geschichte neuerlich fürs Kino zu adaptieren. Denis Villeneuve, der zuvor mit Blade Runner 2049 bereits einmal ins Territorium eines SciFi-Kultfilms vorgedrungen war, wurde 2017 als Regisseur besetzt und erklärte kurz darauf, dass seine Version zum einen zunächst lediglich auf dem ersten Teil des ersten Bands basieren würde und dass er die Struktur zum anderen an Star Wars anlehnen wolle – nicht von ungefähr hatte George Lucas seine Filme damals durchaus mit Elementen aus Dune garniert.
Und damit ist nicht nur der sandige Hauptplanet gemeint. Villeneuve sprach von einem “Star Wars für Erwachsene”. Und weil er es wirklich wissen wollte, ging er direkt mit der Idee daran, einen Zweiteiler zu inszenieren. Durchaus ein Risiko, da die Finanzierung des zweiten Films vom Erfolg des ersten abhängig sein sollte.
Mit ein bisschen Glück und entsprechender Startverschiebung (Covid-19 sei “Dank”) erreichte Dune das gewünschte Einspielergebnis und der zweite Teil ist (glücklicherweise) beschlossene Sache. Glücklicherweise deshalb, weil Villeneuve das Kunststück gelungen ist, der Geschichte treu zu bleiben, die Unterhaltung aber nicht zu kurz kommen zu lassen (etwas, das man der Serienadaption von 2000 immer vorgeworfen hatte).
Glücklicherweise aber auch deshalb, weil die 2021er Adaption zwar nicht auf bekannte Schauspieler verzichtet (wie Lynch damals auch), sehr wohl aber auf die arg extrovertierte, fast splatterfilmartige Exposition – bspw. – der Harkonnen. Wo Lynch den Baron als widerwärtigen Ekelbolzen mit offenen Eitergeschwüren in prächtigsten Farben darstellte, ist Stellan Skarsgård als Baron in Villeneuves Version ein zwar körperlich verunstalteter, aber nicht von eitrigen Geschwüren geplagter Typ. Skarsgård ist dabei nicht weniger dämonisch, bringt diese Eigenschaft aber rein durch sein Wesen zum Ausdruck, nicht über ein möglichst abscheuliches Äußeres. Diese “nüchternere” Inszenierung tut dem Film gut und wird ihn zu einem zeitloseren Klassiker werden lassen.
Ohnehin ist hier schauspielerisch alles auf einem etwas höheren Level. Rebecca Ferguson als Lady Jessica ist phänomenal besetzt, Josh Brolin als Gurney Haleck ist ein weitaus ernsterer Kampflehrer als Patrick Stewart und Jason Momoa bringt als Duncan Idaho ein wenig humorvolle Spritzigkeit in den ansonsten sehr düsteren und dunklen Film. Nachwuchsdarsteller Timothée Chalamet als Paul ist zwar ein bisschen kühl, wirkt in der Rolle aber überzeugender als der damals etwas überfordert wirkende Kyle MacLachlan.
Einzig Oscar Isaac als Leto zieht gegenüber dem charismatischen Jürgen Prochnow den Kürzeren – er bleibt erstaunlich blass. Soweit zu den darstellerischen Vergleichen mit Lynchs Film. Visuell, das muss man einfach sagen, ist Villeneuves Neuinterpretation einfach fantastisch. Seine Raumschiffentwürfe sind atemberaubend und führen den Weg fort, den er und das Design-Department mit Arrival 2016 beschritten. Dass er aus den in den Romanen eher als vogelflugartig beschriebenen Ornithoptern eine Art Helikopter mit libellenhaftem Flügelschlag gemacht hat, mag Hardcorefans des Buchs stören – optisch fügt sich das wunderbar in den Film ein und wirkt absolut organisch.
Man kann sicher darüber diskutieren, ob Villeneuve nicht wenigstens etwas mehr Sandwürmer integrieren können – immerhin war nicht klar, ob die Fortsetzung bewilligt würde. Aber die kurzen Momente, in denen sie angeteasert und (noch im Dunklen) gezeigt werden, machen definitiv Lust auf das Sequel. Aber selbst ohne großen Sandwurm-Anteil machen die groß angelegten Szenen auch im ersten Teil richtig Spaß. Davon ab trifft Villeneuve auch die unterliegenden gesellschaftspolitischen Töne und modernisiert sie durch kleinere Textpassagen oder Details.
Herberts Buchreihe kann man durchaus verstehen als Kommentar auf die seinerzeit sich entwickelnden künstlichen Intelligenzen, auf die Ausbeutung der Erde in Sachen Öl und (natürlich) auch auf den Konsum von Drogen. Bei Villeneuves Dune wirken hingegen aktuellere Themen wie Klimawandel, das Überwinden von Rassenunterschieden oder die Dekonstruktion von Machtverhältnissen stärker durch – glücklicherweise, ohne mit dem erhobenen Moralapostel-Zeigefinger zu wedeln, sondern in einer erfreulichen Selbstverständlichkeit.
Das alles verpackt der Regisseur dazu derart berauschend und visuell faszinierend, dass man seine Version der Geschichte nur als vollkommen gelungen bezeichnen kann. Man darf gespannt sein, wie sich der Frankokanadier im zweiten Teil mit den episch angelegten Kriegsszenen und dem Kampf zwischen Paul und Feyd-Rautha schlagen wird – denn Letzterer (in Lynchs Fassung von Sting gespielter) Antagonist ist ja bisher ganz bewusst noch nicht auf der Bildfläche erschienen.
Denis Villeneuves Dune ist das, was Lynchs Wüstenplanet nie war: Erfolgreich UND anerkannt von Beginn an. Und das zu Recht. Der frankokanadische Regisseur kombiniert in seinem ersten Teil epische Optik mit hervorragenden Schauspielleistungen und philosophischer Tiefe – und das, ohne der Buchvorlage untreu zu werden. Man darf auf den zweiten Teil gespannt sein, der sich dann stärker auf die kriegerischen Auseinandersetzungen konzentriert.
Autor: Timo Wolters 2022 - Copyright Szenenfotos: © 2021 Warner Home Video
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