Ed und Lorraine Warren werden zu einem Exorzismus gerufen. Nichts besonderes, wäre der Besessene nicht ein erst achtjähriger Junge. David, der sich zuletzt zunehmend merkwürdig benahm, erfährt während des Prozesses eine extreme Wandlung, bis der Spuk plötzlich vorbei ist, nachdem sich Arne Johnson, der Freund von Davids großer Schwester...
Ed und Lorraine Warren werden zu einem Exorzismus gerufen. Nichts besonderes, wäre der Besessene nicht ein erst achtjähriger Junge. David, der sich zuletzt zunehmend merkwürdig benahm, erfährt während des Prozesses eine extreme Wandlung, bis der Spuk plötzlich vorbei ist, nachdem sich Arne Johnson, der Freund von Davids großer Schwester, als Alternative für den Dämon anbot. Dass sich kurz darauf Arne merkwürdig zu verhalten beginnt, gefällt seiner Partnerin selbstredend nicht. Dass er in einem scheinbar vom Teufel besessenen Wahn aber den Vermieter der beiden umbringt, geht weiter als alles, was man befürchten konnte. Denn daraufhin steht Arne nach einem Prozess die Todesstrafe bevor.
Es sei denn, Ed und Lorraine können nachweisen, dass der Junge die Tat wirklich unter Einfluss eines Dämons begangen hat … Am 24. November 1981 wurde Arne Cheyenne Johnson des Totschlags an seinem Vermieter für schuldig befunden. Nichts besonderes, so könnte man denken. Doch der Fall, der auch unter dem Namen “The Devil Made Me Do It” bekannt wurde, war ein Novum innerhalb der US-Justiz. Erstmalig baute sich die Verteidigung eines Angeklagten darauf auf, dass dieser unter dem Einfluss einer dämonischen Macht fremdbestimmt wurde und deshalb zum Mord getrieben wurde. Zwar musste Johnson dennoch hinter Gitter, allerdings gehört dieser Fall eben auch zu jenen, die im Vorfeld von den Dämonologen Ed und Lorraine Warren begleitet wurden. Und auch im Nachgang, denn man kooperierte bei einer TV-Dokumentation über den Fall sowie bei einem Buch zu den Vorgängen.
Selbst ein Spielfilm war damals bereits in Planung. Das alles geschah indes nicht mit dem Einverständnis von David (dem Jungen im Film) und seinem Bruder Carl. Beide fühlten sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt und verklagten die Autoren des Buchs – ein weiterer Fall im Umfeld von Ed und Lorraine Warren, der zwei Seiten aufzeigt und der klarmacht, dass es ganz so einfach meist doch nicht ist, wie die Dämonologen es oft zu sehen glaubten. Gut 40 Jahre nach den Ereignissen wird die Story nun in Conjuring 3 tatsächlich filmisch aufbereitet, dieses Mal aber nicht von James Wan dirigiert. Der Horror-Jungmeister inszenierte parallel The Malignant und fungierte beim dritten Conjuring lediglich als Produzent.
Die Regie übergab er an Michael Chaves, der zuvor Lloronas Fluch gedreht hatte und damit schon mal seine Fühler ins Genre ausstrecken durfte. Chaves ist auch nicht das primäre Problem von Conjuring 3, der (auch als Fan der ersten zwei Filme) nicht im gleichen Maße spannend unterhält. Vielmehr verlässt man das Terrain des Haunted House weitgehend und konzentriert sich auf eine sehr individuelle Besessenheit und das Thema des Exorzismus und Okkultismus. Und ich mag mich gerne wiederholen, aber Exorzismus-Filme hatten ihren Zenit schon 1973 (also mit Friedkins Exorzist) überschritten. Die religiös-kruzifizierten-Teufelsaustreibungssequenzen erschrecken schlicht nicht und wirken in den heutigen Spätwerken meist grenzwertig albern.
So ist es (leider) auch hier in den entsprechenden Szenen. Noch schwerer aber wiegt, dass Ed und Lorraine als Charaktere etwas in den Hintergrund rücken. Gerade zu Beginn wird doch relativ ausgiebig beschrieben, was nach dem Vorfall mit David bei Arne und Debbie passiert. Der Film beschreibt ein wenig von deren Alltag und davon, wie sich Arne langsam immer seltsamer zu benehmen beginnt. Da dessen Darsteller Ruairi O’Connor weitgehend unsympathisch rüberkommt, lässt das aber ziemlich kalt. Im weiteren Verlauf ist Conjuring 3 dann vielmehr ein Detektivfilm, denn ein atmosphärischer Grusler. Wir sehen lange zu, wie Ed und Lorraine quasi als Ermittler im Auftrag der Staatsanwaltschaft als Berater für eine Familie im Schockzustand fungieren.
Es fehlt weitgehend das spirituell-übernatürliche Element, dass die Warrens in den Filmen stets umgab. Gleichzeitig ist Conjuring 3 etwas düsterer, hält aber die Waage nicht so richtig, da der sonst integrierte, etwas ausgleichende Humor über weite Strecken fehlt. Dass es dann mehr und mehr in den Okkultismus abdriftet, hat nicht nur wenig mit den originalen Hintergründen des Falls von Arne Johnson zu tun, sondern entwertet auch ein Stück weit die vorangegangenen zwei Filme. Natürlich hat man dafür gesorgt, dass es immer noch dynamisch erschreckende Szenen gibt.
Doch diese sind eher dazu angetan, kurzfristige Schocks zu liefern, als langfristige Atmosphäre zu schaffen. So wird man beispielsweise ein Wasserbett in der Zukunft sicherlich mit ganz anderen Augen betrachten, allerdings taugt oder taucht (sorry für den Wortwitz) auch diese Szene nur für einen kurzen Schockmoment. Intensiver gerät dann in der Tat das Finale, das die beiden Hauptfiguren in den zentralen Mittelpunkt stellt und die Kraft ihrer Verbindung eindrucksvoll demonstriert.
The Conjuring 3 hält leider nicht ganz das Niveau der beiden Vorgänger, weil er sich inhaltlich etwas entfernt und atmosphärisch nicht das gleiche Level halten kann. Richtiggehend gruselig ist allerdings der Abspann, der Tonaufzeichnungen des Originalfalls zu schauriger Musik unterlegt. Patrick Wilson und Vera Farmiga kann man’s nicht vorwerfen – sie agieren nach wie vor wunderbar zusammen.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: © Warner Home Video
Die neue Onkyo Icon Verstärker-Serie wurde auf der CES 2025 offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um drei Endgeräte, die im klassischen HiFi-Segment eingeordnet sind und sich auf...
Es ist so weit, die neuen Nubert nuZeo 3 wurden offiziell präsentiert und können ab sofort Online beim Hersteller erworben werden. Dabei handelt es sich um eine abermals kompaktere Version des...
Schnell sein ist angesagt, der LG G4 OLED-TV ist aktuell zum Alltime Bestprreis direkt beim Hersteller verfügbar. Dabei handelt es sich um den LG G4 OLED55G48LW als Wallmount-Version, den du...
Neben den Einzel-Deals zum LG G4 OLED (wir berichteten), gibt es aktuell auch noch weitere interessante Soundbar-Bundles. Dazu zählt der LG G4 OLED77G48LW inklusive der LG DS90TY 5.1.3 Dolby...
Technics Audio Design (TAD) ist für seine kompromisslose Herangehensweise im Hinblick auf Lautsprecherbau bekannt. Mit dem ME1TX (Nachfolger des TAD-ME1) bringt das Unternehmen eine kompakte...
Mit den PIEGA Premium Wireless 501 Gen2 stehen in diesem Artikel 3-Wege-Aktiv-Lautsprecher im Fokus, welche nicht nur die perfekte Brücke zwischen klassischer High-End-Verarbeitung moderner...
Argon Audio sollte in der HiFi-Welt kein unbeschriebenes Blatt mehr sein. Die Produkte der dänischen Marke sind unbestritten mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Angebot ausgestattet....
Mit den Technics SC-CX700 Wireless Aktiv-Lautsprecher haben die Japaner 2024 ein neues Komplett-System vorgestellt, was den Markt der Kompaktlautsprecher in dieser Klasse aufmischen...
Die Technics EAH-AZ100 InEar-Kopfhörer stellen die nächste Ausbaustufe der Japaner dar und wollen zugleich auch zahlreiche Neuerungen mitbringen. Dazu zählt u. a. Dolby Atmos mit Head...
Der XGIMI Aura 2 ist seit Herbst 2024 auf dem Markt und möchte in der Welt der 4K-Kurzdistanz-Projektoren für Aufsehen sorgen. Das Gerät stellt die bereits zweite Auflage dar und hält...