Ray Cooper wäre der glücklichste Mann der Welt. Er hat eine Frau, die er liebt und eine Tochter, die ihn stolz macht. Doch das Schicksal schlug zu. Seine Frau Amanda erkrankt an Krebs. Während Ray alles dafür tut, um...
Ray Cooper wäre der glücklichste Mann der Welt. Er hat eine Frau, die er liebt und eine Tochter, die ihn stolz macht. Doch das Schicksal schlug zu. Seine Frau Amanda erkrankt an Krebs. Während Ray alles dafür tut, um für sie da sein zu können, weckt das Generikum eines bestimmten Medikaments Hoffnung. Der behandelnde Arzt ist guter Dinge. Doch nachdem sich einige Zeit nichts mehr tut, klärt Dr. Wu Ray auf: Der Pharmakonzern BioPrime, der hinter dem Originalmedikament steckt, bezahlt den Hersteller des Generikums dafür, die Arznei vom Markt zurück zu ziehen.
Amanda kann nicht mehr davon profitieren und das Original kann sich Ray nicht leisten. Und BioPrime denkt nicht daran, die Kosten zu reduzieren. Als der CEO des Pharmariesen im Fernsehen ist, ruft Cooper ihn an. Und er lässt ihn wissen: Falls Amanda sterben wird, wird das dessen Todesurteil sein. Ein halbes Jahr später scheint Ray von dem Plan abgerückt zu sein. Doch ein Journalist weckt neue Hoffnung, dem Konzern das Handwerk zu legen. Dafür allerdings braucht er Rays Hilfe. Ein Todesfall und eine schwere Verwundung später scheint jede Ambition, den Pharmariesen zur Strecke zu bringen, jedoch wieder dahin – bis sich nach zwei Jahren die Dinge zuspitzen …
Jason Momoa ist der Mann der Stunde. Neben Dwayne Johnson dürfte es derzeit keinen anderen Darsteller geben, um den sich jedes Studio reißen würde, ihn in einer Hauptrolle als Zugpferd für den Film zu besetzen. Ihm ist es zu verdanken, dass der ultrateure Edeltrash Aquaman überhaupt so erfolgreich wurde. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich Momoa nicht mal schminken oder seinen Körper monatelang stählen muss, um in die Rolle des Unterwasser-Helden zu schlüpfen. Der auf Hawaii geborene Schauspieler, in dessen Adern irisches, indianisches, hawaiianisches und deutsches Blut fließt, kann sich derzeit seine Rollen zu Recht aussuchen, wenn man alleine davon ausgeht, wie sympathisch, unkompliziert und umgänglich er zu sein scheint. Dennoch ist er auch eine treue Seele und mit Produzent/Kameramann/Regisseur Brian Andrew Mendoza verbindet ihn eine lange Freundschaft. Erstmalig arbeiteten sie im Regiedebüt von Momoa (Brown Bag Diaries) zusammen, das Mendoza produzierte. Es folgten Kollaborationen in Vendetta Rider, Braven und der TV-Serie Frontier. Für Sweet Girl verdreht sich nun die Konstellation von Brown Bag Diaries. Momoa produziert(e) und Mendoza führt(e) Regie. Das Ganze hat man dann an Netflix verkauft und so darf der Streaming-Gigant den Film nun exklusiv auswerten.
Jetzt darf man durchaus skeptisch werden, wenn aktuell angesagte Schauspieler auf den Kinder-Trip kommen und meinen, es wäre sicherlich unterhaltsam, eine Geschichte mit Kids zu inszenieren. Das hat bei Vin Diesel zur Babynator-Katastrophe geführt, ging bei Arnold Schwarzenggers Kindergarten Cop in die Hose, blieb bei Dave Bautistas Spion von nebenan soeben im Bereich des Erträglichen und war auch bei Dwayne Johnson in Daddy ohne Plan maximal akzeptabel. Was Sweet Girl auf dem Papier aber schon anders macht: Während vorgenannte Filme allesamt im Komödienbereich angesiedelt sind, sehnt sich Jason Momoa als am Boden zerstörter Familienvater nach dem Tod seiner Frau nach Rache. Man bekommt hier also vielmehr eine Art Ein-Mann-sieht-rot-meets-John-Wick-Story serviert, in der Vater und Tochter zusammenhalten müssen. Der Ton ist grimmig, melancholisch und die Story nimmt sich ernst. Es geht um die Skrupellosigkeit der Pharmaindustrie und es geht darum, Erlösung zu suchen – und sie zu finden. Die Vorzeichen sind also komplett anders als bei den seichten Komödien-Laufversuchen von Momoas Schauspielkollegen. Und es ist ungewohnt, den bärigen Baum von einem Kerl in einer sehr verletzlichen Rolle zu sehen. In einer Rolle, die ihm tiefe Emotionen abseits von einem schelmischen Hochziehen der (charakteristisch-vernarbten) Augenbraue abverlangen. Und das unterstreichen Film und Darsteller dadurch, dass Momoas Ray auch als Erzähler fungiert, der tiefgründige Weisheiten zum Besten gibt.
Ray Cooper wird durch sein Handeln in die Enge getrieben und gejagt. Gemeinsam muss er sich mit seiner Tochter im Wald verschanzen und die Elemente zu seinem Vorteil nutzen. Das sind wiederum Szenarien, in denen sich der Schauspieler pudelwohl fühlt und die zu ihm passen – zumal er sich schon in der starken Introszene direkt wieder ins geliebte Element Wasser stürzt. Und natürlich weiß sich Cooper zur Wehr und seinen massiven Körper gegen die zahlreichen Feinde einzusetzen. Ebenfalls anders gegenüber oben beschriebenen Filmen ist die Tatsache, dass die Filmtochter hier schon ein gewisses Alter hat, aus dem Gröbsten raus ist und ihrem Daddy erstaunlich tatkräftig zur Seite steht. Tatsächlich konzentriert sich Sweet Girl nach etwas über einer Viertelstunde gerade auf Rachels Figur, um zu erklären, dass sie immer noch voller Wut und Tatendrang ist.
Auflockernden Humor gibt’s währenddessen praktisch überhaupt nicht. Auch die Kampfszenen sind erstaunlich grimmig inszeniert und von einer verzweifelten Bitterkeit getrieben. Insbesondere jene nach gut einer halben Stunde zeugt davon. Nach dieser könnte man überdies meinen, der Film sei schon vorbei. Doch es kommt noch was nach. Und es wird durchaus noch mal atmosphärisch und spannend. Die Kampfszenen hat man außerdem schön rau und realistisch gehalten.
Ohne direkt das Gefühl aufkommen zu lassen, hier wäre ein Superheld aus Atlantis am Start. Was Sweet Girl an Glaubwürdigkeit innerhalb seiner beiden Hauptfiguren gewinnt, verliert er zum einen beim strunzdämlichen Verhalten der bösen Jungs und aufgrund der Tatsache, dass die Storywendung im letzten Drittel schlicht und ergreifend dermaßen konstruiert erscheint, dass sie Motive der ersten 80 Minuten teils über Bord wirft und verrät. Wer auf Überraschungen steht, wird hier zwar bedient, aber wirklich logisch wird der Film deshalb nicht.
Sweet Girl ist glücklicherweise ganz anders als die Kids-Komödien-Versuche anderer Actionhelden der 90er und 2000er und das gilt es zu loben. Denn immerhin begibt sich Jason Momoa (noch) nicht auf diesen schmalen Grad aus Albernheit und Kitsch. Leider macht das seinen jüngsten Actionthriller noch nicht zwingend zu einem guten Film. Was in der ersten Dreiviertelstunde mitunter vielversprechend beginnt, verlässt zur Mitte hin die spannenden Motive der Pharmakritik und präsentiert am Ende eine Überraschung aus der Puzzlekiste der Drehbuchautoren. Technisch sind Bild und Ton maximal Durchschnitt, wenngleich es ein paar nette Helikoptersounds von den Heights gibt.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: © 2021 Netflix. All Rights Reserved
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