Ein Virus hält die Welt in Atem. Covid-23 und seine diversen Ableger haben dazu geführt, dass weltweit bereits über 110 Millionen Menschen verstorben sind. Ein kleiner Teil der Bevölkerung ist immun und...
Ein Virus hält die Welt in Atem. Covid-23 und seine diversen Ableger haben dazu geführt, dass weltweit bereits über 110 Millionen Menschen verstorben sind. Ein kleiner Teil der Bevölkerung ist immun und darf sich außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses bewegen. Der Rest lebt in ständiger Angst, sich zu infizieren oder, bei Verstoß gegen die Regeln, in Quarantänezonen abgeschoben zu werden. Ex-Anwaltsgehilfe Nico gehört zu den Immunen und verdient seine Brötchen nun als Fahrradkurier. Irgendjemand muss die Daheimgebliebenen reichen Leute ja mit bestellter Ware versorgen.
Nachrichten und Neuigkeiten sieht man sich hauptsächlich über soziale Netzwerke an und hört zu, wie die Welt am Abgrund steht. Nicos Interesse gilt vor allem der jungen Künstlerin Sara. Zwar haben sich die beiden bisher noch nie in die Arme nehmen können, doch Liebe überwindet auch Quarantänebestimmungen. Während Nico den Kontakt zu Sara per Mobiltelefon hält, versorgen Piper und ihr Mann, der Ex-Plattenmogul William Griffin, zahlungskräftige Interessenten mit begehrten Immunitätspässen. William geht seiner Frau jedoch fremd und besucht immer wieder die junge Sängerin May. Die hat wiederum die Nase von dem arroganten und aufdringlichen Kerl voll und chattet lieber mit dem nerdigen Dozer. Die Ereignisse drohen zu eskalieren, als Saras Großmutter krank wird und die Gesundheitsbehörde bewaffnete Soldaten zu ihr schickt …
Im März 2020, als die Covid-19-Pandemie erstmalig für einen fast weltweiten Lockdown sorgte, kam Autor Simon Boyes die Idee, einen Film über die Ereignisse zu drehen. Keinen Dokumentarfilm, sondern einen fiktiven Film, der sich dem Thema annimmt, um vor dessen Hintergrund persönliche Geschichten zu erzählen. Adam Mason, der später als Regisseur eingesetzt wurde, erfuhr als Erster von der Idee und entwickelte das Skript gemeinsam mit Boyes über ein langes Wochenende. Als Produzent kam unter anderem kein Geringerer als Michael Bay an Bord und die Dreharbeiten wurden letztlich zwischen Juli und August 2020 vollzogen – selbstverständlich unter coronabedingten Auflagen und Hygienekonzepten. So wurden die jeweils am Drehtag beschäftigen Mitarbeiter und Schauspieler (maximal 40/Tag) regelmäßig getestet und die Darsteller hielten sich außerhalb der Drehzeit stets getrennt voneinander auf.
Im Bonusmaterial hört man heraus, dass es den Machern auch darum ging, ein Signal an das Publikum und die Filmwirtschaft zu senden. Denn die Filmlandschaft, so befindet Mason, würde sich durch Covid-19 ohnehin verändern. Ohne Filme jedoch würde ein wichtiges Stück Kultur fehlen. Ob es allerdings so ein geschickter Schachzug war, die Geschichte von Songbird als Dystopie anzusetzen und (aufgrund der Veröffentlichung per VoD im Dezember 2020) eher Ängste zu schüren als Hoffnung zu säen, darf man diskutieren. Das jedenfalls war einer der Gründe, warum die Kritik in den USA nicht sonderlich gnädig mit Masons Film umging. Denn es gibt eigentlich keine zwei Meinungen darüber, welche Atmosphäre in Songbird angeschlagen wird. Faktisch herrscht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, denn den Immunen schlägt immer wieder der Neid und die Verachtung der Nicht-Immunen entgegen.
Und ohnehin ist es fraglich, ob Immunität ein Vorteil ist, denn beide Gesellschaftsgruppen sind für sich genommen isoliert und ohne Möglichkeit, sich zu sehen/treffen/begegnen. In einer Zeit, in der sich die Weltbevölkerung nach Lockerungen sehnt(e), stößt also ein Film, der den Lockdown-Zustand als einen bereits seit Jahren andauernden beschreibt. Einen Zustand, der notfalls auch mit Waffengewalt durchgesetzt wird – mithin der prophezeite Zustand sämtlicher Verschwörungstheoretiker. Dass inmitten dieser Zustände eine emotionale Romeo-und-Julia-Geschichte beschrieben wird, sorgt natürlich für das Quäntchen Hoffnung. Aber reicht das aus, um die Abstraktion zwischen der (düsteren) Fiktion und der Realität zu leisten?
Und das ist nicht das einzige Problem. Denn Songbird ist eine Art Ensemblefilm. Es werden einige kleine(re) Geschichten erzählt, die einerseits unabhängig voneinander beginnen, am Ende aber doch verknüpft werden. Bei einer Netto-Laufzeit von 80 Minuten sind das fast ein paar Figuren zu viel. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Story rund um May und Dozer kaum Futter bekommt. Schwerer wiegen sogar noch Charaktere wie Boomer, die der Film plötzlich aus dem Hut zaubert, ohne ihnen überhaupt einen Hintergrund zu geben, nur um sie direkt auch wieder zu verabschieden, weil sie lediglich Mittel zum Zweck waren. Da verwundert es dann auch nicht mehr, wenn das Verhalten von Dozer und Lester im Finale kaum mehr nachvollziehbar ist. Hatte Letzterer kurz zuvor noch wenig hilfreich agiert und war er eh kein großer Freund seines Kurierfahrers, tut er dann doch plötzlich alles für ihn. Immerhin funktionieren die (übrigens von Bay höchstselbst inszenierten) Actionszenen hervorragend und auch die Atmosphäre und das Setting auf den Straßen funktioniert. Neben der guten Chemie und den bewegenden Momenten zwischen K.J. Apa (Nico) und Sofia Carson (Sara) sowie dem genial entfesselten Spiel von Peter Stormare sind das die positiven Dinge von Songbird.
Songbird ist ambitioniert, dafür aber zu kurz und teils schlampig geschrieben. Außerdem kann er durchaus vorhandene Ängste schüren, anstelle sie zu progressiv zu mindern. Vielleicht doch keine so gute Idee, einen solchen Film noch während der Pandemie ins Rennen zu schicken. Immerhin stimmt die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern und die Actionszenen sind rasant.
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