Der Militärtransporter, der vom Gebiet der Area 51 unterwegs ist, eskortiert äußerst geheime Fracht. Lange bleibt’s jedoch nicht bei dem Geheimnis, denn ein liebestrunkenes Pärchen sorgt für eine außerplanmäßige Kollision. Der Container mit der geheimen Fracht öffnet sich und herauskommt eine Art übermenschlicher Zombie, der kurzerhand alles Militärs ausschaltet und ein paar ihrerseits zu Untoten macht.
Von dort orientiert sich der Killer nach Las Vegas, das in kürzester Zeit von den Zombies überrannt wird. Dem Militär gelingt es allerdings, die Stadt komplett abzuriegeln – auch durch die Hilfe einiger Söldner wie Scott Ward. Seitdem Scott außerhalb des Vegas-Stadtkerns in Sicherheit ist, betreibt er ein Burger-Restaurant. Doch mit der Ruhe als Hackfleischbrater währt es nicht lange. Denn eines Tages steht der Casinobesitzer Bly Tanaka auf seiner Matte. Tanaka ist daran gelegen, noch mal nach Vegas zu gehen, um 200 Mio. Dollar aus seinem Safe zu retten, bevor das Militär einen Nuklearschlag auf die Stadt verübt, um die Untoten allesamt auszulöschen. Ward bleibt nicht viel Zeit, um ein schlagkräftiges Team von Söldnern und Safeknackern zusammenzustellen. Um genau zu sein, bleibt ihm genau ein Tag. Und da Bly natürlich nicht selbst in das Territorium vordringen möchte, schickt er seine rechte Hand Martin, um die Operation zu überwachen. Martin erweist sich während der Aktion jedoch bald schon als wenig vertrauenswürdig. Und außerdem muss Ward erfahren, dass es zwei unterschiedliche Sorten von Zombies gibt – unter anderem auch jene, die eine Spur intelligenter agieren und deshalb viel gefährlicher sind …
Bereits 2007! existierte die Idee, diesen Mix aus Heist-Thriller und Zombiefilm zu inszenieren. Als Koproduktion zwischen Universal Pictures und Warner Bros. angedacht, sollte seinerzeit der niederländische Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. die Inszenierung übernehmen. Heijningen Jr. hatte sich seine ersten Sporen beim Kultfilm De Lift verdient, bei dem er als Setdekorateur arbeitete. Nach seinem Regiedebüt (Red Rain) übernahm er dann 2011 die Regie für The Thing, das Prequel zu John Carpenters Kultschocker von 1982. Doch es kam alles anders. Nachdem das Drehbuch für Jahre im Giftschrank verschwand, erwarb Netflix 2019 die Veröffentlichungsrechte von Warner Bros. und setzte Zack Snyder als Regisseur ein. Wer Snyder kennt, der weiß, dass der Regisseur noch mal umfassende Änderungen am Drehbuch vornahm. Außerdem fungierte er hier gleich auch noch als sein eigener Kameramann. Netflix entschloss sich übrigens, der 90-Mio.-Dollar-Produktion eine limitierte (US)-Kinoauswertung zukommen zu lassen – und zwar eine Woche vor der Veröffentlichung im Stream. Damit ist Army of the Dead erst die zweite Netflix-Produktion, die in dieser Form ausgewertet wurde.
Snyder legt seinen zweiten Zombiefilm nach Dawn of the Dead nicht nur als Mix aus Untoten-Gore-Flick und Heist-Movie an, sondern nutzt (bei aller Brutalität und Härte der Angriffe) bisweilen übertriebenen Humor, um für Auflockerungen zu sorgen. Wenn in der Titelsequenz zu Viva Las Vegas die chaotischen Bilder in der „Stadt der Sünde“ gezeigt werden und ein paar der späteren Hauptfiguren mit ihren Skills vorgestellt werden, hat das fast etwas von einer Cabaret-Nummer – barbusige Zombies inklusive und Ultrasplatter während der Verteidigung mit dem großen MG gleich noch obendrauf. Die Zombieattacken und das Abwehren der Untoten mit schwerem Geschütz ist schon ganz hübsch anzusehen und trotz sichtbarem CGI-Blut nicht ganz ohne praktische Maske(n).
Wer darüber hinwegsehen kann, dass der Supersoldat-Zombie bei seinem ersten Auftritt arg sichtbar animiert wurde, der bekommt immer wieder sehr hübsche praktische Maskeneffekte. Army of the Dead hält die Waage zwischen Zombiefilm und Heist-Movie durchaus gut. Allerdings ist hier inhaltlich nicht so arg viel los, dass man zwingend zweieinhalb Stunden Film hätte vollmachen müssen. Was wiederum auch daran liegt, dass Snyder neben Splatter und Bankraub auch noch eine Vater-Tochter-Geschichte unterbringt. Die von Ella Purnell dargestellte Kate Ward ist sich nämlich zu Beginn so gar nicht grün mit ihrem Herrn Papa. Immerhin hat sie ihm noch nicht verziehen, dass er seine Frau (und damit ihre Mutter) töten musste, als sie zum Zombie wurde. Die Dynamik zwischen Purnell und Dave Bautista (der den Scott spielt) ist wirklich gut gelungen und geht sogar zu Herzen.
Der deutsche Filmfan merkte natürlich auf, als er hörte, dass Matthias Schweighöfer (ausgerechnet!) zum Cast gehört. Deutschlands #2 in Sachen RomCom und lockenköpfiger Ziehsohn von Til Schweiger hätte man jetzt nicht zwingend in einem Zombiefilm erwartet. Doch, Überraschung: Er schlägt sich ganz gut. Ja, er ist der witziges Sidekick, der noch nie einen Untoten gekillt hat. Und ja, man hat ihm den bescheuertsten deutschen Namen gegeben, den sich nur ein Amerikaner ausdenken kann (Ludwig Dieter). Aber tatsächlich kann man ihm in dieser US-Produktion wesentlich besser zuschauen als seinem älteren Kollegen Schweiger in dessen (oft kläglichen) Versuchen, international Fuß zu fassen. Schweighöfer agiert locker, entspannt, ohne großen Respekt vor den US-Kollegen und liefert sich den einen oder anderen Gag mit Bautista. Ganz nebenbei: Schweighöfer hat sich sowohl in Englisch als auch in Deutsch selbst gesprochen.
Ohnehin ist ein großes Pfund von Army of Dead das sehr differenziert aufgestellte und unterschiedliche Team. Immerhin hat man es mit insgesamt elf Teammitgliedern zu tun. Diese sind aber derart unterschiedlich – optisch und charakterlich, dass man keine Probleme hat, sie auseinander zu halten. Jeder bekommt seinen Moment und bleibt dadurch in Erinnerung. Besonders stark ist Nora Arnezeder als taffe Lilly, die den Kerlen ein ums andere mal zeigt, wo’s lang geht. Der eine oder andere mag sie vielleicht noch als Freundin von Ryan Reynolds in Safe House kennen. Aber hier hinterlässt sie eine ganz andere Duftmarke.
Besetzung, Setting und Action (wenn sie stattfindet) passen also. Und das gilt auch für die spannenden Momente. Wenn sich die Truppe durch zeitweilig paralysierte Zombies hindurch schleicht, hat das mehr Thrill als man vom üblichen Zombie-Slasher gewohnt ist. Außerdem gerät die knappe halbe Stunde ab der Flucht vom Tresor durchweg packend und extrem rasant. Obendrauf gibt’s noch ein/zwei richtig üble praktische Goreszenen, die auch den anspruchsvollen Fan zufriedenstellen werden.
Was überdies ungewöhnlich ist: Bis auf das starke Spiel mit dem Blur-Effekt verzichtet Snyder auf seine typischen optischen Spielereien. Er besinnt sich nicht nur inszenatorisch, sondern auch visuell auf seinen filmischen Ursprung, als er das Romero-Remake Dawn of the Dead in Szene setzte. Alle, die in der Zwischenzeit immer mehr Schwierigkeiten, mit dem pathetischen Look von Snyders Filmen hatten, dürfen sich also hier entspannt zurücklehnen. Für diese könnte/müsste/dürfte Army of the Dead tatsächlich der beste Snyder seit Dawn of the Dead sein.
Army of the Dead ist ein überraschend anti-snyderischer Snyder geworden. Und das ist gut so! Der Regisseur von Dawn of the Dead lässt das Prätentiöse seiner DC-Filme sowie das machohafte seines 300 weg und überzeugt nicht nur in den Action-, sondern gerade auch in den Charakterszenen. Da darf man ruhig mal den Hut vor ziehen.
Autor: Timo Wolters - Netflix
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