Schottland 1306: Die Aktionen von William Wallace haben nicht zur gewünschten Unabhängigkeit Schottlands von der britischen Krone geführt. Nach dem Tod vom schottischen König Alexander III. gibt es außerdem keinen Thronfolger. Die mächtigen Clan-Anführer schwanken zwischen Verbündung mit England und eigenen Rangeleien um die Krone. Robert the Bruce träumt weiter den Traum, den er und Wallace geträumt haben: Jenen der Unabhängigkeit Schottlands.
Schottland 1306: Die Aktionen von William Wallace haben nicht zur gewünschten Unabhängigkeit Schottlands von der britischen Krone geführt. Nach dem Tod vom schottischen König Alexander III. gibt es außerdem keinen Thronfolger. Die mächtigen Clan-Anführer schwanken zwischen Verbündung mit England und eigenen Rangeleien um die Krone. Robert the Bruce träumt weiter den Traum, den er und Wallace geträumt haben: Jenen der Unabhängigkeit Schottlands.
Dafür muss Robert sich aber selbst erst einmal zum König aufschwingen, was er kurz nach einem Treffen mit dem vermeintlichen Verräter John Comyn tut. Doch trotz seiner eigenhändigen Inthronisierung fehlt ihm das Königreich. Sechs Jahre später sind die Verluste unter Bruces Männern durch die Auseinandersetzungen mit König Edward von England groß. Zudem hat Edward ein Kopfgeld auf Robert ausgesetzt. Das scheint dermaßen attraktiv, dass man innerhalb der eigenen Reihen meutert. Roberts treuer Gefährte Thomas Douglas wird dabei fast getötet und Robert selbst muss fließen. Verletzt taucht er bei einer armen Bäuerin unter, die ihn gemeinsam mit drei Kindern versorgt.
23 Jahre brauchte es, bevor man die Geschichte weiter erzählte, die Mel Gibson 1995 mit Braveheart begonnen hatte. Gibson war es ein Anliegen, das Heldengemälde für einen schottischen Freiheitskämpfer in gewaltige und blutige Bilder zu zimmern – nicht immer historisch einwandfrei und in der Figur des Wallace auch gerne mal romantisierend. Damals schon dabei: Angus Macfadyen als Teilzeit-Widersacher, letztlich aber Mitstreiter Robert the Bruce. Nimmt man es historisch genau(er), ist Robert eigentlich die spannendere Figur. Denn eigentlich war er es, der die Schotten 1314 in der Schlacht bei Bannockburn in die Unabhängigkeit führte.
Eigentlich ist es vor allem er, der in Schottland als Nationalheld gilt, nachdem er die Engländer jahrelang in einen schmerzhaften guerillaartigen Krieg verwickelt hatte. Robert the Bruce erzählt nicht die Geschichte der Guerillakriege. Er erzählt auch nicht die Geschichte der Schlacht bei Bannockburn. Robert the Bruce ist alles andere als ein Schlachtengemälde. Insgesamt gibt es ziemlich genau drei kurze Kampfszenen. Der Rest ist Storytelling klassischer Art. Grays Film konzentriert sich auf eine Phase in Roberts Jahren als König, da er von den vielen Kriegen und Verlusten erschöpft und desillusioniert ist. Nachdem der Deal mit John Comyn geplatzt ist und er ihm deshalb den Hals durchgeschnitten hatte, verraten ihn seine eigenen Männer für ein Kopfgeld treffen ihn mit einem Pfeil.
Eine Legende um Robert the Bruce besagt, dass er verwundet in einer Höhle lag und eine Spinne beobachtete. Sechs Mal versuchte diese, ihr Netz zu spinnen und fiel jedes Mal wieder von der Steinwand. Doch sie probierte es noch ein siebtes Mal und hatte endlich Erfolg. Der Film zeigt diese Szene wie eine Vision während Roberts fiebrigem Wahn, kurz bevor er von Morag und den Kindern gefunden wird. Ein entscheidender Moment in Roberts Weg, Schottland in die Unabhängigkeit zu führen. Denn wo er zuvor die Hoffnung und seine Männer verloren hatte, schöpfte er nun wieder Kampfesgeist. Wenn die Spinne immer wieder anfängt, ihr Netz zu spinnen, dann kann er das auch.
Es ist sicherlich nicht nur eine Schlüsselszene in Roberts Leben, sondern auch im Film. Und die wird dann inhaltlich durch das Aufeinandertreffen von Robert und Morags Patchworkfamilie unterfüttert. Die komplett fiktionale Storyline mit der Mutter und ihren drei (Zieh)Kindern dient nicht nur (im Falle Morags) als Erzählerin der Story im Hintergrund. Vielmehr arbeiten sich an der Dynamik zwischen Robert und Morag sowie zwischen Robert und den drei Kids die unterschiedlichen Betrachtungsweisen des schottischen Unabhängigkeitskrieges ab. Während die einen tapfer zu ihrem König stehen, werfen die anderen ihm vor, dass er für unzähliges (und persönliches) Leid verantwortlich ist. In der Figur des jungen Scot trifft Robert dabei auf seinen zwar jüngsten, aber ärgsten Gegner. Immerhin verlor Scot den Vater, da dieser loyal zu Robert stand und für ihn in den Krieg zog. Nach und nach bessert sich das Verhältnis des Quartetts allerdings und man beginnt, sich zu vertrauen und füreinander einzustehen. Loyalität gesellt sich zu den Themen des Films hinzu.
Loyalität, die sich später auch im Kampf wird beweisen müssen. Aber bis dahin hat man es mitunter fast eher mit einem kleinen Coming-of-Age-Film zu tun. Noch mal: Robert the Bruce ist KEIN Sequel zu Braveheart. Es ist auch kein Film, der in irgendeiner Form den Anspruch hat, ein Braveheart der neuen Generation zu sein. Vielmehr könnte man es als Spin-off zu Gibsons Heldenepos bezeichnen. Ein Abzweige-Film, der sich einer wichtigen Figur der schottischen Geschichte annimmt und diese für ein paar Monate durch die kalten Wintermonate des Zweifels begleitet. Vielleicht ist es auch dem geringen Budget des Independent-Films geschuldet, dass die finale Schlacht (erneut) nicht gezeigt wird. Vielmehr wollte man aber wohl zeigen, was für ein Mensch hinter dem schottischen Nationalhelden steht. Und das ist – obwohl die Geschichte ihn durchaus oft als unbarmherzig darstellt – filmisch und darstellerisch wirklich gelungen. Angus Macfadyen ist 25 Jahre nach Braveheart zwar sichtlich ergraut, gibt den König aber mit emotionalen Momenten und überzeugend. Seine vier Co-Stars (Morag und ihre drei Kids) tun es ihm gleich und überzeugen allesamt. Vor allem von Brandon Lessard, der den Carney spielt, sollte man in Zukunft noch einiges hören.
Was darstellerisch überzeugt, wird optisch durch absolut fantastische Bilder von Kameramann John Garrett noch unterstützt. Erstaunlich, wie zielsicher er die winterliche Landschaft Montanas! abgelichtet hat und damit doch tatsächlich die Illusion der verschneiten schottischen Highlands erschafft. Noch schöner allerdings die Bilder, die im schneelosen Schottland selbst (bspw. auf der Isle of Skye) gedreht wurden und bei denen man sofort Fernweh bekommt. Es sind solche Bilder, vor deren Hintergrund Sätze wie: Ich sehe in euren Augen, was Schottland sein kann ihre Wirkung nicht verfehlen. Und in wessen Brust ein kleiner Highlander schlägt, dem wird Robert the Bruce gefallen, auch wenn er eben ganz anders ist als Braveheart vor 25 Jahren.
Robert the Bruce ist ganz anders als Braveheart. Wer das im Vorfeld weiß und vor allem Einblicke in die Seele des Mannes genießen möchte, der die Schotten unter sich vereinen konnte, macht hier aber nichts falsch. Getragen von guten Darstellern und begleitet von tollen Bildern sollte der Film all jenen zusagen, die über den Tellerrand hinaus sehen können.
Autor: Timo Wolters - © 2020 Capelight Pictures. Alle Rechte vorbehalten
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