Stell dir vor, du bist Trump-Anhänger und deine liberalen Gegner haben es irgendwann satt. Stell dir vor, du findest dich eines Tages ohne das Bewusstsein, wie du dort hingekommen bist, auf einer Lichtung wieder. Und stell dir weiter vor, dass du von deinen erklärten politischen Gegnern… nein, nicht zu einer Diskussion eingeladen, sondern gejagt wirst. Und zwar so richtig...
Stell dir vor, du bist Trump-Anhänger und deine liberalen Gegner haben es irgendwann satt. Stell dir vor, du findest dich eines Tages ohne das Bewusstsein, wie du dort hingekommen bist, auf einer Lichtung wieder. Und stell dir weiter vor, dass du von deinen erklärten politischen Gegnern… nein, nicht zu einer Diskussion eingeladen, sondern gejagt wirst. Und zwar so richtig... Mit Töten und so. So ergeht es einem Dutzend Frauen und Männern. Ein paar Waffen bekommen sie zwar, doch die Gegner agieren aus dem Hinterhalt. Und ruckzuck hat die Hälfte bereits ins Gras gebissen. Einzig die taffe Crystal scheint den Jägern gewachsen zu sein und geht zum Gegenagriff über …
Wenn Donald Trump einen Film ablehnt und zu dessen Boykott aufruft, wird die Neugier auf Seiten des Publikums umso größer. Eigentlich ist’s ja eher ein Qualitätssiegel, wenn sich der amtierende US-Präsident per Twitter an seine Follower richtet und dem Film vorwirft, er würde Chaos schüren und Gewalt provozieren. Dass ein Filmanbieter sich den öffentlichen Vorwürfen aber (zunächst) beugt und im Angesicht zweier Amokläufe in den USA im September 2019 sowie entsprechenden Vorab-Kommentaren zum Rückzug bewogen fühlt, lässt dann doch aufmerken. Und der Rückzug von Universal sorgte erst Recht für einen Shitstorm von Vorabkritiken, die daraus den Schluss zogen, dass es sich wirklich um einen „wahnsinnigen und bösen“ Film handle (Media Research Center Vizepräsident Dan Gainor).
Der Film, um den es geht, hört auf den Titel The Hunt. Und er ist eine selbsterklärte Sozialsatire. Die Blumhouse-Produktion legt den Finger ganz tief in die Wunde eines gespaltenen Landes. Eines Landes, dessen Gräben zwischen Anhängern der beiden politischen Lager im Angesicht der bevorstehenden Wahlen kaum größer sein könnten. Dass der Film die Vorzeichen dabei bewusst umkehrt und nicht (wie man vielleicht erwarten könnte) eine Geschichte davon erzählt, wie hinterwäldlerische Republikaner ihre Redneck-Jagd auf liberale Demokraten veranstalten, sondern vermeintlich sanftmütige Demokraten (also diejenigen, die normalerweise für die Verschärfung von Waffengesetzen einstehen) ihre politischen Gegner jagen, ist der gelungene Kniff, der das Ganze überhaupt erst spannend macht. Denn natürlich will The Hunt kritisieren, wie die derzeitige politische Führung das Land in eine tiefe Spaltung getrieben hat. Natürlich ist die Aussage des Films liberalpolitisch motiviert. Aber das Autorenteam aus Nick Cuse (Sohn von LOST-Autor Carlton) und Damon Lindelof (ebenfalls LOST) hat es sich eben nicht plakativ einfach gemacht.
Sie konfrontieren mit ihrer Story das liberale Publikum (das die hauptsächliche Zielgruppe des Films sein dürfte) mit zahlreichen Gemeinheiten und einer gewissen Unbequemlichkeit: Als Liberaler zur Waffe greifen und den politischen Gegner wortwörtlich zur Strecke bringen? Das klingt wild. Und es klingt – ohne den Film gesehen zu haben – in der Tat nicht gewaltarm. Die FSK-18-Freigabe ist ebenso berechtigt, wie eine kleine Warnung für Zartbesaitete, die nur ungerne Filmblut sehen.
Gewaltvoll ist aber nicht gleichbedeutend mit gewaltverherrlichend. Der Vorwurf, den man an The Hunt adressierte, ist aus mehrerlei Hinsicht haltlos. Zunächst einmal stellt der Film ja „lediglich“ dar, was in der Realität passiert. Er kommentiert vorhandenes Geschehen und überhöht es satirisch, um einen Diskurs anzufachen. Außerdem bietet er die Gewalt nicht als Lösung an und ästhetisiert sie auch nicht. Die ausübenden Figuren sind nicht mal sympathisch, weshalb auch dieses Argument nicht zählen würde. Ganz im Gegenteil, sind die Sympathien zu Beginn doch ganz klar auf Seiten der Gejagten zu finden. Und ohnehin ist es ja schon eine implizierte Kritik an der ach so hohen Moral des einen oder anderen Liberalen, dass ausgerechnet diese hier zur Waffe greifen – zu dem todbringenden Werkzeug, dessen Besitz der 2. Zusatzartikel der US-Verfassung schützt. Eben jener Zusatzartikel, den viele Demokraten gerne ausgelöscht sähen.
Die Gewaltdarstellung an sich wird indes vermutlich auch zünftige Splatterfans zufrieden stellen. Es dauert kaum fünf Minuten, bis ein Kuli ein ansehnliches Loch in einer Halsschlagader produziert und eine Minute später hängt ein Auge samt Sehnerv an einem Frauenschuh. Die Eröffnungsszene auf der Lichtung hält dann gleich eine ganze Abfolge von Gore- und Splattereffekten parat, die (zumindest größtenteils) handgemacht sind und in ihrer Überhöhung zu jeder Sekunde das Wort „Satire“ aussprechen. Zumal sie jederzeit den Tenor der Films unterstützen und nie zum Selbstzweck verkommen. Wer hier tatsächlich von einem gewaltverherrlichenden Film sprechen möchte, der tut das vermutlich auch bei Braindead. Nein, es ist schon ein großer Spaß, diesem in alle Richtung austeilenden Film zuzuschauen. Dass sich The Hunt nicht einfach auf seinen liberalen Drehbuch-Elementen und seiner Prämisse ausruht, den „Rednecks den Garaus“ zu machen, merkt man spätestens, wenn das ältere Ehepaar in ihrem Supermarkt darüber diskutiert, ob man Afroamerikaner jetzt wieder „Schwarze“ nennen dürfe – political correctness kann halt auch ein Arsch sein, wenn man sich nach ihr richten möchte.
Tatsächlich verteilt der Film seine Spitzen im Laufe der knackigen 90 Minuten gezielt an beide politische Lager. Wirklich sympathisch ist keine der ganzen Figuren, auf keiner der beiden Seiten. Hat man anfangs noch Mitleid mit den Gejagten, ändert sich das im Laufe der Zeit, wenn klar wird, warum gerade diese Personen ausgesucht wurden. Das macht allerdings die Jäger keineswegs netter. Die Versammlung von offenbar wohlhabenden, elitär agierenden, arrogant-überheblichen Liberalen dient zu keiner Zeit als Vorbild. Die einzige „Identifikationsfigur“ (wenn man es denn so nennen möchte) ist die von Betty Gilpin dargestellte Crystal. Wortkarg und ohne auch nur einmal zu lächeln erfährt man (bewusst) nur wenig von ihr. Während alle anderen sich nach und nach als echte Arschlöcher entpuppen, deren Filmtod nicht unverdient erscheint, bleibt Crystal geheimnisvoll. Sie könnte auch eine Teilnehmerin der Hunger Games sein, während sie einfach nur ums Überleben kämpft, ohne sich als Migranten-Hasserin, Verschwörungstheoretikerin oder sonstwie hinterwäldlerisch und Trump-treu zu verhalten. Wer sie ist, warum sie ausgewählt wurde, das verrät The Hunt erst kurz vor dem Finale. Und das liefert einen gut zehnminütigen Fight zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen, der es wirklich in sich hat.
The Hunt reduziert einen Gedanken, den Last Supper – Die Henkersmahlzeit 1995 etwas weiter fasste, auf die Konfrontation zwischen zwei politischen Lagern. Blutig, konsequent und in beide Richtungen mit bösen Kommentaren garniert, unterhält das auf 90 Minuten Laufzeit blendend. Dass die konservativen Kräfte in den USA hier Sturm liefen, zeugt nur davon, dass keiner von ihnen den Film gesehen hat.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: © Universal Pictures Germany
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