Mickey Pearson kommt eigentlich aus den Staaten, hat sich aber in und um London über die Jahrzehnte ein stattliches Marihuana-Imperium aufgebaut. Nun, da er langsam älter wird und auch eigentlich nicht mehr reicher werden kann, beschließt er, sein Geschäft zu verkaufen und sich mit seiner Frau zur Ruhe zu setzen.
Mickey Pearson kommt eigentlich aus den Staaten, hat sich aber in und um London über die Jahrzehnte ein stattliches Marihuana-Imperium aufgebaut. Nun, da er langsam älter wird und auch eigentlich nicht mehr reicher werden kann, beschließt er, sein Geschäft zu verkaufen und sich mit seiner Frau zur Ruhe zu setzen. Doch daraus scheint nichts zu werden. Denn bevor er seinem Wunschkandidaten Matthew Berger den Laden für 400 Millionen Pfund verkaufen kann, mischt sich auch die chinesische Mafia in das Geschehen ein. Als wäre das nicht schon genug Stress, tauchen plötzlich auch noch ein paar YouTube/Vlogger/Rapper auf, die aus einem seiner unterirdischen Anbaugebiete Stoff klauen – natürlich nicht ahnend, WEN sie da gerade bestohlen haben. Und als wäre das noch nicht genug, erscheint auch noch ein schmieriger Privatdetektiv auf der Bildfläche, der Pearson mit all seinen erschnüffelten Fakten unter Druck setzen und erpressen will. Es hilft nichts, Mickey muss wieder aktiv werden und die Flucht nach vorne antreten …
Es brauchte nur zwei Filme und der britische Regisseur Guy Ritchie war zur Legende geworden: Bube, Dame, König, GrAs und Snatch sind bis heute als Gauner-Komödien unerreicht. Auch in meiner Top-Ten hat sich der zweite Film verewigt, wobei des genauso gut Ritchies Debüt hätte sein können. Der geneigte Fan muss natürlich auch ehrlich sein und zugegen, dass es nur einen einzigen Film brauchte, um vom Olymp der Legendenbildung in den Schlund des Ultra-Trash zu fallen. Was musste der Regisseur aber auch ausgerechnet mit Pop-Ikone Madonna kuscheln und sie dann auch noch in einem unausgegorenen Mix aus Komödie und Erotikdrama inszenieren, auf dass einem beim Zusehen 90 Minuten lang die Fremscham hochkocht?
Nee, das war nix, Mr. Ritchie. Und das hat der Brite vermutlich auch schnell selbst gemerkt. Nicht umsonst versuchte er, mit Revolver wieder an die Erfolge seiner beiden Erstlinge anzuknüpfen. Erfolglos. Leider. Von erotischem Geschwurbel ließ er aber fortan glücklicherweise die Finger und durch die Trennung von der britischen Sängerin machte er sich zumindest finanziell unabhängig. Man kolportiert ca. 60 Mio. Euro Abfindung, was kein schlechtes Sümmchen ist und zu einem gewissen Teil die Ausgaben für seinen 2007er Rock N Rolla refinanzierte. Der vierte Gangsterfilm seiner Vita knüpfte erzählerisch und stilistisch wieder an Snatch an und verquickte ein gute aufgelegtes Darsteller-Ensemble wieder mit zackigen Schnitten, lockeren Sprüchen und comichafter Gewalt.Krimikomödie, mit der Guy Ritchie an die frühen Hits seiner Karriere wie u.a. „Bube, Dame, König, GrAs“ und „Snatch“ anknüpft und ein prominentes, britisch-amerikanisches Ensemble in den Kampf um ein Marihuana-Imperium schickt. Matthew McConaughey, Hugh Grant, Charlie Hunnam, als Ritchies „King Arthur“ zu sehen, und Henry Golding aus „Crazy Rich“ geben gut gelaunt die Gangster-Mischpoke im Action-geladenen, Rauch-geschwängerten und schwarzhumorigen Treiben.
Zu alter Form fand Ritchie dann endgültig zurück, als er den mittlerweile wieder gern in Filmen besetzten und durch Iron Man gerade wieder auf dem Olymp angekommenen Robert Downey jr. als Sherlock Holmes in der gleichnamigen Adaption der Buchreihe besetzte. Seine Version des Detektivs und seines treuen Begleiters Watson hatte genau die erzählerische und inszenatorische Frische, mit der Ritchie etwas über zehn Jahre zuvor das Gangsterfilm-Genre reanimierte. Mit ungeahnter Eleganz inszenierter er die Action-Zeitlupen-Szenen und kombinierte die Auffassungsgabe des Meisterdetektivs mit Quasi-Martial-Arts. Das mag nicht jedem Traditionalisten gefallen haben, unterhielt aber blendend. Nach kurzen Ausflügen ins Fantastische (King Arthur) und einem viel besser als befürchteten Aladdin kehrt der Regisseur nun erneut zu seinen Wurzeln zurück. 22 Jahre nach Bude, Dame … und 13 Jahre nach Rock N Rolla seziert Ritchie wieder das britische Gaunertum und garniert es mit allerfeinstem schwarzem Humor.
Als einer der wenigen Filme, die vor der Corona-Krise noch halbwegs erfolgreich im Kino liefen, bekommen wir es mit einer Story rund um den Verkauf eines Marihuana-Imperiums zu tun – viel Rauch um nichts (wie es zwei berühmte Filmkiffer sagen würden) oder heißer Shit? Nun, The Gentlemen erreicht nicht ganz das perfekte Niveau von Snatch und Bube, Dame … ist aber verdammt noch mal nahe dran! Es dauert nur wenige Augenblicke, bis man dieses unnachahmliche Flair, diese einzigartige Art und Weise, die Kamera und Schnittfolgen zu einem eigenen Darsteller zu machen, wieder verinnerlicht und aufgesogen hat.
The Gentlemen bedient sich außerdem des erzählerischen Kniffs, die Story rückblickend zu erzählen, was noch einmal eine weitere Ebene hinzufügt. Und wenn ein Film schon so heißt, dann treten natürlich auch ein paar sehr eloquente und mit guten Manieren ausgestattete Herren auf. In Gestalt von Matthew McConaughey und Charlie Hunnam trifft US-Lässigkeit auf britische Distinguiertheit. Wenn dann diese illustren Herren auf Typen wie „Coach“ oder seine „Schüler“ treffen, ist es einfach köstlich anzusehen, wie sich ein Colin Farrell als Coach bemüht, auf dem intellektuellen Niveau seiner Gegenüber zu agieren. Ohnehin, Farrell: Was fühlt der sich wohl in seiner Rolle, die ihm die wohl exzentrischsten Trainingsanzüge der Filmgeschichte auf den Leib schneiderte. Wenn Karl Lagerfeld diesen Typen sehen würde – er nähme vermutlich seine Aussage mit dem Trainingsanzug und dem Kontrollverlust über das Leben wieder zurück.
Aber auch die anderen Darsteller machen richtig Spaß und selbst ohne Jason Statham (der erste Gangsterfilm, den Ritchie ohne ihn dreht) freut man sich über einen herrlich überdrehten, ständig an der Grenze zum Wahnsinn agierenden Eddie Marsan als Big Dave oder über Henry Golding als Dry Eye. Ein paar extra Worte darf und sollte man über Hugh Grant verlieren. Der auf Komödien und Romanzen abonnierte Brite spielt erstmalig in einem Genrefilm und darf den schlüpfrigen Privatschnüffler Fletcher geben. Das tut er überraschend ernst und mit überheblichem Tenor. Und erstaunlicherweise nimmt man es ihm ab. Klar, es dauert ein bisschen, nicht mehr an About a Boy oder Vier Hochzeiten … zu denken. Aber mit ungepflegtem Kinnbart und gelbbraun verspiegelter Sonnenbrille ist er schmierig genug, um eine eigenständige Figur zu kreieren. Noch besser bekommt er das übrigens im Original hin, weil sein harter Dialekt weit weg ist vom romantischen Komödien-Star und er sensationelle Sprüche fallen lässt. Charlie Hunnam bleibt zwar etwas reduziert als Mickeys treuer Begleiter, ist in seiner in sich ruhenden Art aber perfekt besetzt und hat in der langen Sequenz im Sozialbau ein paar wirklich großartige Momente.
McConaughey selbst wirkt in all dem Schauspiel wie ein Fels in der Brandung. Niemals zweifel man an, dass ihm die Situation entgleiten könnte. Schon lange nicht mehr hat man ihn so entspannt und souverän gesehen. Schade, dass Michelle Dockery als seine Frau Rosalind etwas zu wenig Screentime hat – immerhin füllt sie ihre Szenen mit Präsenz und herrlich dominanten Ansagen. Und dann sind da ja auch immer noch diese herrlich absurden Dialoge, die an die guten alten Zeiten erinnern. Zum Beispiel, wenn Coach und Ray sich über die Aussprache von Phuc – Fack? F-Hack? Fahack? – nicht einigen können. Oder wenn Mickey Ray empfiehlt, mal in Fallschirme zu investieren.
Da auch Struktur mit der Geschichte in der Geschichte (inklusive Zurückspul-Effekten, Korrekturen seitens Ray oder ähnlichen Spielereien) immer mal wieder für Überraschungen sorgt, ist trotz des fast komplett dialoglastigen Films dauerhaft ein hoher Unterhaltungswert gesichert. Es mag ein bisschen die Bösartigkeit und das Radikale von Snatch oder erzählerische Frische und das Überraschungsmoment von Bube, Dame … fehlen. Ab und an fehlt’s auch ein bisschen an Tempo. Dafür aber ist The Gentlemen eleganter gefilmt, filmischer und edler bebildert. Es brauchte zwar acht weitere Filme nach Snatch, aber umso herzlicher ist uns Guy Ritchie nun wieder willkommen. Mehr davon. Gerne und bald.
Guy Ritchie is back! Seit Snatch hat er nicht mehr so elegant, zackig und pointiert inszeniert. Seine Rückkehr ins Gangsterfach und in die Erkundung exzentrischer britischer (und amerikanischer) Charaktere ist rundum gelungen, sensationell besetzt und erlesen fotografiert. Die UHD setzt sich zwar nicht meilenweit von der Blu-ray ab, ist aber auf allen relevanten Parametern einen Tick besser. Vor allem ihre Bildruhe, harmonische Kontrastgebung und bessere Detailschärfe überzeugt.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: © Concorde Home Entertainment GmbH
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