Dezember 1937: Der stellvertretende Marine-Attaché Edward Layton trifft sich mit dem gemäßigten Admiral Yamamoto. Bei den Gesprächen wird klar, dass Japan gerne zur Weltmacht aufsteigen würde. Dazu benötigt es allerdings Öl. Und 80% des Rohstoffs kommen aus den USA. Sollten die Vereinigten Staaten diesen Versorgungsweg kappen, würde dies zu drastischen Maßnahmen führen. Layton betont, dass niemand einen Krieg möchte. Doch vier Jahre später ist dieser Wunsch fromm.
Dezember 1937: Der stellvertretende Marine-Attaché Edward Layton trifft sich mit dem gemäßigten Admiral Yamamoto. Bei den Gesprächen wird klar, dass Japan gerne zur Weltmacht aufsteigen würde. Dazu benötigt es allerdings Öl. Und 80% des Rohstoffs kommen aus den USA. Sollten die Vereinigten Staaten diesen Versorgungsweg kappen, würde dies zu drastischen Maßnahmen führen. Layton betont, dass niemand einen Krieg möchte. Doch vier Jahre später ist dieser Wunsch fromm. Die Welt liegt im Krieg und Japan hält weite Teile Chinas besetzt. Mit der Neutralität der USA ist es am 07. Dezember 1941 ebenfalls vorbei. Die Japaner greifen die US-Marine in Pearl Harbor an und fügen den vollkommen überraschten und unvorbereiteten Einheiten massiven Schaden zu. Einen Tag später erklären die USA Japan den Krieg, der sich zunächst vornehmlich im Pazifik abspielt und im Zweikampf mit den Japaner in der entscheidenden Schlacht von Midway gipfelt …
Roland Emmerich mag es groß und opulent. Er mag es, wenn Dinge kaputt gehen und es dabei wahlweise raucht, feuert oder eiskristallisiert. Kein Wunder, dass er nach zahlreichen Ausflügen ins Fantastische oder zum Katastrophenfilm irgendwann auch mal im zweiten Weltkrieg landen würde. Ausgesucht hat er sich die als Wendepunkt des Pazifikkriegs bezeichnete Schlacht nahe der Midway-Inseln. Midway – Für die Freiheit beginnt geschickt, indem er das Logo des Filmverleihs langsam sepiafarben einfärbt und den Ton aus der Räumlichkeit hin zu einem monoartigen Wochenschau-Stil führt. Gefolgt wird das Ganze von Auszügen aus Roosevelts legendärer Quarantine Speech. Diese bezieht sich zwar nicht auf den Pazifik-Krieg (Roosevelt hielt sie bereits 1937), gilt jedoch als wegweisende Rede im Hinblick darauf, dass sich die USA von der „Epidemie der allgemeinen Gesetzlosigkeit“ isolieren sollte. Der damalige US-Präsident bezog sich mit dem Wort „Epidemie“ auf die aggressiven Kriegsakte Italiens, Deutschlands und Japans. Länder, die er allesamt unter „Quarantäne“ stellen wolle, während er die USA aufforderte, Stellung zu beziehen.
Inszenatorisch leitet Emmerich vor der ersten Bombast-Szene über in ein ruhiges, von gegenseitigem Respekt getragenes Gespräch zwischen US-Marine-Attaché (hervorragend zurückgenommen: Patrick Wilson) und dem japanischen Marine-Admiral. Was diese Szene von Beginn an vermittelt (ungewöhnlich für Emmerichs Actionfilme), ist eine gewisse Ausgewogenheit. Anders als in allen anderen Filmen des Regisseurs gibt er dem Gegner ein Gesicht. Yamamoto, der gemäßigte General wird von Etsushi Toyokawa nuanciert dargestellt und steht dafür, dass der Feind eben auch Gefühle und Bedenken hat. Die Konzentration von Midway auf die Entwicklung der Geschichte und der Figuren, die nach dem spektakulären Angriff auf Pearl Harbor zunächst stattfindet, tut dem Film tatsächlich gut.
Dann aber gibt’s doch noch diese typische Emmerich-Figur. Diesen strahlenden Helden, der selbst in der brenzligsten Situation noch mit lockeren Sprüchen dienen kann; der den Macho gibt und lieber als Fischfutter enden würde, denn als Kriegsgefangener. Ed Skrein (Alita -- Battle Angel) spielt diesen Dick Best – und er nervt. Weit weg von Glaubwürdigkeit nimmt er den Krieg so locker, als spiele er eine Runde Schiffe versenken in seiner Kajüte. Außerdem lässt seine Charakterisierung keinerlei emotionale Bindung an die Figur zu. Die Überheblichkeit, mit der er in die Luftgefechte startet, macht ihn zum arroganten Individualisten, den man in einem Team lieber nicht haben möchte.
Parallel dazu schaffen es zwei eigentlich vorzügliche Darsteller, weit unter ihren gewohnten Verhältnissen zu spielen. Während Woody Harrelson als Chester Nimitz klassisch fehlbesetzt ist (und mit silbernem Haar auch noch albern aussieht), würgt sich Dennis Quaid als William Halsey, Admiral und Kommandant der USS Enterprise, die militärischen Standard-Sprüche aus der Tiefe seines Halses, als hätte er ein großes Stück Kautabak im Weg sitzen. Das ist Schauspiel hart an der Grenze zum Knallchargen-Niveau. Wirklich gut funktionieren deshalb vor allem die Nebenfiguren. Ein Luke Kleintank als Clarence Dickinson oder ein Nick Jonas als Bruno Gaido, beispielsweise. Sie bilden die Seele des Films und stehen für den Mut der einzelnen Flieger, die im Anblick der japanischen Übermacht nicht viel mehr waren als Kanonenfutter.
Ebenfalls aus der Masse herausragend agiert Aaron Eckhart. Zunächst „nur“ einer der „besten Piloten, die das Land hat“, darf er im Angesicht der Kriegsgewalt auf chinesischem Boden erkennen, dass seine Aktionen auch Konsequenzen haben – ein seltener Moment der Selbstreflexion in Emmerichs Filmen. Eckhart spielt das glaubwürdig und ist nach gut 57 Minuten die erste Figur, die Emotionen zeigt und Gleiches beim Zuschauer bewegt. Schade, dass sich Emmerich diese guten Momente torpediert, wenn er (mal wieder) unglaublich klischeehafte Frauenfiguren integriert. Während Layton bis spät in die Nacht arbeiten möchte, klaut ihm seine Frau die benötigte Brille, um ihn endlich mal aus der Verpflichtung zu lösen. Als Layton ihr die Dringlichkeit seiner Arbeit erklärt, antwortet sie allen Ernstes mit: „Ich mach dir ein Sandwich.“ Glücklicherweise bleiben solche Momente verhältnismäßig selten und die ganz große Patriotismus-Keule lässt Emmerich in Midway auch beiseite.
Erstaunlich akkurat hingegen bleibt er in Kooperation mit seinem Drehbuchautor Wes Tooke bei der Schilderung der Fakten. Und das betrifft nicht nur die Figuren und Ereignisse an sich, sondern auch kleine Anekdoten. So integriert der Film sogar die Tatsache, dass Regisseur John Ford (Rio Grande) im Rahmen seiner Dienste für die Field Photo Unit vor Ort auf den Midways war und kurzerhand vom Kriegsgeschehen Aufnahmen machte (die im Dokumentar-Propagandafilm Die Schlacht von Midway gipfelten). Aber auch Details wie den Hautausschlag Halseys, der den Admiral zu einer Behandlung in den USA zwang, während die Schlacht selbst stattfand.
Ja, selbst der für den Film erfunden wirkende Einsatz von Bruno Gaido gegen den brennenden japanischen Mitsubishi-Bomber aus dem Geschütz der an Deck der Enterprise befindlichen SBD Dauntless hat so stattgefunden. Hauptsächlich war es Tooke aber wichtig, die Arbeit der auf Hawaii stationierten Kryptologen unter Layton und deren exzentrischem Vordenker Joseph Rochefort zu integrieren. Die Tatsache, dass ein regelrechter Streit zwischen seinen Interpretationen und jenen aus Washington ausbrach, ist ebenfalls verbürgt. Sogar das dargestellte Team aus Mitgliedern der Navy Bigband fußt auf Tatsachen. Ehrlicherweise zeigt man auch, dass das US-Militär seinerzeit maximal als fünftstärkstes galt (hinter den Briten, Deutschland, der Sowjetunion und Japan). Immer wieder explodieren Torpedos nicht oder führt Unerfahrenheit zu schweren Unfällen.
All das kleidet Midway – Für die Freiheit in packende Schlachtszenen, die gerade im Zweikampf der Flieger gegen die Flakgeschütze der Kriegsschiffe beeindruckende Action liefern. Bisweilen ist man hautnah dabei, wenn Dick in seinem Cockpit sitzt und im Sturzflug auf die japanischen Flugzeugträger zurast. Das Schlachtengetümmel, das in einem rund 30-minütigen Showdown gipfelt, ist schon spektakulär. Umso schöner wäre es gewesen, wenn man die letzten ein bis zwei Millionen hätte loseisen können, um die CGIs perfekter zu machen.
Ab und an sind die Trickeffekte wirklich erschreckend billig geraten – vor allem, wenn Flugzeugs ins Wasser crashen (91’17). Wer das Bonusmaterial anschaut, weiß aber auch, dass viele individuelle Sets gebaut wurden, um nicht alles am Rechner und vor Greenscreen drehen zu müssen. Und in Summe funktioniert das schon sehr gut. Aufgrund mangelnder Abwechslung ist es aber auch leider irgendwann ermüdend. Dabei hätte es genau dafür Möglichkeiten gegeben. Denn eine der interessantesten Figuren, Jimmy Doolittle, begleitet der Film nur kurz und lässt ihn dann erst im Abspann wieder auftauchen. Zumindest im Ansatz zu zeigen, wie es ihm und seinem Team in China ergangen ist, hätte etwas Würze in die andauernden Luftgefechte gebracht.
Midway – Für die Freiheit ist für einen Emmerich-Film erstaunlich ausgewogen geworden. Und das nicht nur, weil am Ende sowohl den us-amerikanischen, sondern auch den japanischen Soldaten gedacht wird, die während des Pazifikkriegs ihr Leben verloren. Auch während des Films bekommen die Japaner ein Gesicht, das weit entfernt ist von der üblichen Dämonisierung der Kriegsgegner. Sogar für (ein bisschen) Selbstkritik bleibt Zeit. Nicht verschweigen sollte man allerdings, dass nur wenige Figuren wirklich berühren und die Inszenierung schon mal ziemlich unübersichtlich zwischen den diversen Schauplätzen wechselt. Außerdem sind die CGIs nicht durchweg gelungen. Technisch gesehen liefern Blu-ray und UHD einen fantastischen Dolby-Atmos-Sound für beide Sprachen. Da geht aktuell nicht viel dran vorbei.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Universum Film
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