Ingenieur Roy McBride arbeitet täglich an der Weltraumantenne von SpaceCom. Das Ziel, Kontakt zu außerirdischem Leben herzustellen, treibt die Menschheit nach wie vor an. Roy liebt die Einsamkeit und Ruhe da oben. Dort ist er alleine mit sich und der Weite. Der stoische Mann, dessen Puls nie über 80...
Ingenieur Roy McBride arbeitet täglich an der Weltraumantenne von SpaceCom. Das Ziel, Kontakt zu außerirdischem Leben herzustellen, treibt die Menschheit nach wie vor an. Roy liebt die Einsamkeit und Ruhe da oben. Dort ist er alleine mit sich und der Weite. Der stoische Mann, dessen Puls nie über 80 hinausgeht, hat sich von der Außenwelt gefühlsmäßig abgeschottet. Seine Frau hat ihn verlassen. Seit sein Vater, der legendäre Astronaut Clifford McBride, das Lima-Projekt befehligte, hat er ihn nicht mehr gesehen. Das war vor 29 Jahren. Seit 13 Jahren existiert kein Lebenszeichen mehr von ihm. Nun jedoch wird die Erde von einer Energiewelle getroffen und Roy wird von SpaceCom über die Geschehnisse aufgeklärt: Man vermutet, dass Hochenergie-Partikel vom Neptun aus auf die Erde gelangt sind und nimmt an, dass die Experimente mit Antimaterie, die das Lima-Projekt dort unternahm, dafür verantwortlich sind. Weiter nimmt man an, Clifford sei noch am Leben. Roy soll nun zum Mars reisen, um von dort eine Botschaft an den Vater zu senden.
Auf dass klar wird, welche Bedrohung gerade für die gesamte Menschheit entsteht, wenn weitere Wellen auf die Erde treffen. Doch der Trip zum Mars hält eine böse Überraschung bereit, die Roy mit seinen innersten Dämonen konfrontieren wird … Ad Astra ist der Terrence Malick unter den SciFi-Filmen. Wenn man sich diesen Satz kurz auf der Zunge zergehen lässt, ist bereits klar, dass man hier keineswegs einen Science-Fiction-Actioner erwarten sollte. Nach zahlreichen Genrefilmen, die in den letzten Jahren eine gewisse Renaissance im klassischen SciFi-Genre ausgelöst haben (Gravity, Passengers, Life oder auch Arrival), hatte die Bekanntgabe, dass Brad Pitt in einem Weltall-Film mitspielen würde, für hohe Erwartungen gesorgt - und viele Zuschauer letztlich enttäuscht. Denn Ad Astra ist einfach überhaupt nicht das, was man zunächst vielleicht annimmt oder sich gewünscht hatte. Mit vielen Elementen, die man ansonsten eben von den Filmen Malicks kennt (wie beispielsweise die selbstreflexiven Monologe, die fließenden Bilder oder die gedehnt gesprochenen Dialoge), verfolgt Regisseur James Gray seinen bisher eingeschlagenen Weg.
Und der ist (ganz wie seinerzeit in Little Odessa) weit mehr Independent und Arthaus als Blockbuster-Mainstream. Und wer bspw. seinen letzten Film, das Abenteuer-Epos Die versunkene Stadt Z, gesehen hat, bekommt eine gewisse Marschrichtung, in welche Richtung es hier gehen könnte. Weiß man um diese Tatsache, lässt man entweder die Finger von Ad Astra oder wendet sich ihm umso aufgeschlossener zu. Ist Letzteres der Fall, goutiert man Szenen wie jene, in der Roy die Hand hoch hebt, als sie mit dem Mondfahrzeug auf dem Erdtrabanten unterwegs sind - ein poetischer Moment, der durch die sphärischen Klänge von Max Richters Score noch unterstützt wird. Ohnehin ist relativ schnell klar, dass SciFi hier nur die Oberfläche bietet für eine Geschichte, die ganz offen von Jospeh Konrads Heart of Darkness inspiriert ist - also eher ein Apocalypse Now im Weltraum.
Die Figur des Roy ist unverkennbar dem Willard nachempfunden, während Vater Clifford möglicherweise in Colonel Kurtz seine Entsprechung findet. Beinahe meditativ geraten die Selbstreflexionen, an denen Roy den Zuschauer auf seinem Weg durchs All immer wieder teilhaben lässt. Dieser Ingenieur, der zum Astronauten wird, begeht nicht nur eine Reise zum Mond, zum Mars und final zum Neptun, sondern vor allem eine ins eigene Ich. Während dieser ganzen verstreichenden Zeit hat er die Möglichkeit nachzuforschen, wo seine Gefühle hin sind und was das Verschwinden des Vaters mit ihm angestellt hat. Schon zu Beginn gibt es eine Szene, die bezeichnend ist: Roy referiert in Vorbereitung auf die Reise zu den Sternen seine pragmatische und betont ruhige Gefühlslage. Er würde nur pragmatische Entscheidungen treffen und sich nicht von unwichtigen Dingen ablenken lassen. Beim Wort „unwichtig“ verlässt seine Frau gerade (scheinbar für immer) das gemeinsame Heim, während Roy kühl und gelassen hinterher schaut. Wirklich emotional scheint er schon lange nicht mehr gewesen zu sein.
Er selbst sagt, dass sein Äußeres Ich, sein Verhalten nur eine Fassade ist - eine Show für die Anderen; seine Frau wirt ihm vor, selbstzerstörerisch zu sein. Im Laufe der folgenden zwei Stunden begleiten wir Roy auf diesem Weg in seine Gefühlswelt, was bereits eine Herausforderung ist. Unabhängig davon, dass Brad Pitt eine herausragende, sehr erwachsene Leistung bietet, die durchaus oscarwürdig ist, findet man nur sehr schwer in diesen Kerl hinein, der sich hinter einer Mauer aus Rationalität versteckt. Nach und nach pellt Ad Astra dann aber eine Schicht nach der anderen von diesem emotionslosen Block herunter.
Wir erfahren, dass Roy eine tiefe Wut empfindet und dass er nicht so sein möchte wie sein Vater. Immer mehr gibt der Film von seiner Hauptfigur preis und Pitt macht das wirklich hervorragend. Leider trägt das aber nicht dauerhaft über die zwei Stunden. Oftmals entstehen doch zähe Phasen - vor allem ab der Ankunft auf dem Mars. Hier scheint das Drehbuch nicht so recht weiter gewusst zu haben und es beginnt, sich im Kreis zu drehen. Und dabei haben wir noch nicht einmal von den Logikproblemen gesprochen: Muss Roy wirklich zum Mars, um von dort eine Botschaft zu senden?
Hätte man das Ganze nicht auf der Erde aufnehmen, zum Mars schicken und von dort weiterleiten können? Mal ganz abgesehen von der scheinbaren Überlicht-Geschwindigkeit, mit der die Nachricht versendet und eine negative Rückmeldung geben wird, noch während Roy auf seinem Stuhl sitzt. Natürlich kann man über solche Probleme hinwegsehen, solange die Story selbst genug fesselt. Doch in den etwas zähen Momenten auf dem Mars hat man „leider“ genug Zeit, um seine Gedanken in eine solche Richtung zu lenken. Außerdem fallen bei der Konzentration auf die Person des Roy gesellschaftskritische Aspekte wie der Kampf um Ressourcen oder das „Weltenfresser“-Syndrom, das er anspricht (und damit meint, dass die Menschen auf dem Mond einfach so weiter machen wie auf der Erde), komplett hinten rüber - einmal kurz erwähnt und wieder vergessen.
Da passt es, dass die Episode mit den Weltraumpiraten und die (zugegebenermaßen spektakuläre) Verfolgungsjagd auf dem Erdtrabanten wie ein Fremdkörper in der Geschichte wirkt. Auch die für die Story vollkommen irrelevante Episode auf der norwegischen Forschungsstation (und damit der Zwischenfall mit den Primaten) wirkt wie ein Zugeständnis an den Mainstream-Gucker. Während diese beiden Szenen zwar wirklich spannend geraten sind, passen sie einfach nicht zum Rest und bewirken eine Unentschlossenheit. Sie offenbaren gleichzeitig, wie dünn die Story eigentlich ist. Dennoch: Als meditatives SciFi-Drama hat Ad Astra seinen Reiz und kann vor allem aus optischer Sicht vollkommen überzeugen - und zwar auch (und vor allem) bei der Verfolgungsjagd der Mond-Rover.
Gedreht in den Dumont Dunes in der Mojave-Wüste, nutzte man eine Kombination aus 35mm-Kamera mit regulärem Film und einer parallel montierten Digitalkamera, die nur das Infrarot-Spektrum aufnahm. Beide Kameras zeichneten den gleichen Ausschnitt auf und die Ergebnisse wurden in der Postproduktion übereinander gelegt. Das Resultat sind Bilder, auf denen der Himmel extrem dunkel ist, während Objekte kontraststark erscheinen - die Illusion im Film ist perfekt (Quelle). Optik, Intimität und Schauspiel - das sind die Stärken von Ad Astra, den man sicherlich lieben oder hassen wird. Dazwischen ist nicht viel Spielraum.
Ad Astra ist meditativ, ruhig erzählt und optisch fantastisch umgesetzt. Was Ad Astra nicht ist, ist ein packend erzählter SciFi-Actioner. Wer sich von der Besetzung und dem Genre mehr als einen intimen Blick in die Psyche eines Menschen erwartet hatte, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Anhänger von Apocalypse Now (vor allem jene, die den psychologischen Unterton lieben) sollten hier aber definitiv einen Blick riskieren. Und Arthaus-Freunde werden aufgrund des intensiven Schauspiels und der durchaus bewegenden Vater-Sohn-Story bedient. Optisch kann sich die UHD teils deutlich von der Blu-ray absetzen. Sie ist sichtbar besser aufgelöst, kräftiger in den Farben und harmonischer in der Kontrastgebung. Außerdem kann sie mit einem englischen Atmos-Sound glänzen, der einige wirklich innovative und tolle 3D-Sounds bietet.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Twentieth Century Fox Home Entertainment Germany
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