Der 21. Juli 1969 war einer dieser Tage, die so geschichtsträchtig und legendär sind, dass sich neben zahlreichen Verschwörungstheorien natürlich auch jede Menge Legenden und persönliche Erlebnisse damit verknüpfen lassen. Letzteres natürlich nur, wenn man damals schon am Leben und entsprechend aufnahmefähig war.
Die Apollo-11-Mission, die an besagtem Tag zum Ausstieg Neil Armstrongs und Buzz Aldrins auf dem Erdtrabanten führte, ist noch heute das legendärste Ereignis der menschlichen Raumfahrt. Und weil dieses Ereignis in diesem Jahr zum 50. Mal Jubiläum hatte, gab es gleich mehrere Veröffentlichungen unterschiedlicher Natur. Neben Moon Shots, bei dem Dokumentar- und Kurzfilmer Martin Hans Schmitt sich in den NASA-Archiven bediente und alte Fotos in größtmöglicher Auflösung scannte, ist das vor allem die Doku Apollo 11 von Todd Douglas Miller.
Miller kramte ebenfalls tief in den Archiven der NASA und fand etwas Herausragendes: Originales 65mm-Filmmaterial. Offenbar hatte die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft seinerzeit Gefallen daran gefunden, hochwertige analoge Technik einzusetzen, um die Prozesse vor und während der ersten geplanten Mondlandung festzuhalten. Und Miller selbst hatte bereits Erfahrung mit Dokus über die Apollo-Missionen gemacht, als er 2016 mit The Last Steps ein sehr ähnliches Projekt über Apollo 17 verwirklicht hatte.
So war es nicht verwunderlich, dass CNN im gleichen Jahr an ihn herantrat, um eben einen Film zum 50. Jubiläum der Apollo-13-Mission zu gestalten. Für Miller war früh klar, dass er sich diesem Thema möglichst kinogerecht nähern wollte – also nicht im klassischen Dokumentarstil. Erkennen tut’s der geneigte Betrachter ziemlich bald, denn es fehlt der gewohnte Erzähler, der die Ereignisse schildert.
Apollo 11 bleibt komplett frei von Kommentaren eines Sprechers. Zu sehen sind Originalbilder und zu hören sind die Original-Tonaufzeichnungen. Die so vermittelte Authentizität ist das große Plus des Films. Ohne Umschweife wird man in die Vorbereitungen am Boden hinein gezogen und nimmt teil, wenn die drei Astronauten in ihre Anzüge schlüpfen, die Saturn V zur Startrampe gefahren wird, dann abgefeuert wird und ihren Weg gen Orbit geht.
Das Ganze wirkt so hautnah, dass es auch für die Generation, die damals nicht vor dem TV saß, zum spannenden Live-Ereignis zu werden scheint. Man weiß um den Verlauf der Reise und beginnt dennoch mitzufiebern, ob alles so klappt, wie es geplant ist. Wie den völlig gebannten Zuschauern auf den Tribünen gegenüber der Startrampe 39A, die mit Ferngläsern und Kameras bewaffnet den Start an einem sonnigen Tag verfolgten, ergeht es auch dem Betrachter der BD/UHD.
Man fühlt sich, als wäre man einer der damals 600 Mio. Fernsehzuschauer (was 1969 nicht weniger als 1/6 der gesamten! Menschheit entsprach). Um seinen Film zu realisieren, mixte Miller das gefundene 65mm-Material (in dem bspw. die Zuschauer vor Ort, die Szenen von Startrampe 39A, der Start der Saturn V oder die Bergung der Astronauten vorlagen) mit weiterem 35mm- und 16mm-Material sowie mit TV-Aufzeichnungen der damaligen Zeit.
Dazu gesellten sich rund 11.000 Stunden an Tonaufzeichnungen, die gehört, ausgewählt und bearbeitet wurden, um heutigen Standards zu entsprechen. Das komplette Material wurde dann synchronisiert und mit den Bildern verheiratet. Der überaus filmische Schnitt des Materials sorgt am Ende dafür, dass man nur selten das Gefühl hat, einer Dokumentation beizuwohnen. Und weil das nicht nur bei den Zuschauer so ankommt, gewann Apollo 11 vollkommen zu Recht den Spezialpreis der Jury vom Sundance Film Festival für das Editing.
Zu Recht auch deshalb, weil man aus Archiven viele Aufnahmen der Mission kennt – aber keine in dieser Auflösung. Wenn man den drei Astronauten bei ihren Vorbereitungen vor dem Start zuschauen kann, ihre Gefühle von den Gesichtern ablesen kann, das verschmitzte Lächeln eines Buzz Aldrin oder den entschlossenen Blick Armstrongs sieht, dann war man tatsächlich noch nie näher dran, an diesem Ereignis. Wer hier noch an einen gut geplanten Fake der Amerikaner glaubt, sollte schleunigst seinen Aluhut auf korrekten Sitz überprüfen.
Eine Dokumentation, die spannender ist als jeder Sci-Fi-Thriller. Bilder, die atemberaubender sind als CGI es kann und Original-Funk-Gespräche, die ein Höchstmaß an Authentizität ermöglichen – Apollo 11 ist Doku-Spannung vom Feinsten.
Der hochauflösende Scan fördert zudem sensationell scharfe und detailreiche Aufnahmen zutage, die von der Blu-ray allerdings wesentlich homogener und stimmiger reproduziert werden als von der UHD, deren HDR-Grading des Öfteren komplett daneben liegt. Es gibt Dokumentationen, die ohne HDR und erweiterten Farbraum gemastert werden – das wäre hier auch die schlauere Entscheidung gewesen. Denn in Sachen Auflösung ist die UHD der Blu-ray deutlich überlegen.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Universal Pictures Home Entertainment
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