Rezension des Films: Shazam: Billy Batson ist ein Teenager wie jeder andere. Nur, dass er seine Mutter vor zehn Jahren auf einem Jahrmarkt verloren hat und seitdem von Pflegefamilie zu Pflegefamilie zieht. Aktuell ist er bei den Vasquez untergebracht…
Billy Batson ist ein Teenager wie jeder andere. Nur, dass er seine Mutter vor zehn Jahren auf einem Jahrmarkt verloren hat und seitdem von Pflegefamilie zu Pflegefamilie zieht. Aktuell ist er bei den Vasquez untergebracht, die noch diverse weitere Kids beherbergt haben. Unter ihnen auch Freddy, der immer wieder von den älteren Jungs der Schule gemobbt wird. Als Billy ihn eines Tages verteidigt und dann vor den Aggressoren davon läuft, landet er in einer U-Bahn. Die führt ihn geradewegs zum Fels der Ewigkeit, einer Höhle, in der der alte Zauberer Shazam auf seine Ablösung wartet. In Billy scheint er diese gefunden zu haben und übertragt ihm nicht nur Superkräfte, sondern lässt ihn schlagartig auch noch erwachsen werden. Ausgestattet mit den neuen Kräften, weiß Billy zunächst gar nicht, wohin mit all der Super-Power und zieht Freddy ins Vertrauen. Was die beiden Teens noch nicht wissen: Vor einigen Jahrzehnten hatte ein gewisser Dr. Thaddeus Sivana bereits Kontakt zu Shazam, war aber als unwürdig abgelehnt worden.
Bei einem weiteren Besuch beim Fels der Ewigkeit konnte er zwar nicht die Kräfte Shazams absorbieren, sehr wohl aber jene der Sieben Todsünden, die Shazam unter Kontrolle hatte. Vereint in Sivanas Körper richtet Thaddeus mit ihnen stattliches Unheil an. Kann Shazam den Kampf mit ihm aufnehmen …? Nachdem Marvel jahrelang den Kollegen von DC den Rang abgelaufen hatte, was die Verfilmungen der Comic-Vorlagen angeht, schnuppert man derzeit Höhenluft. Denn während bei Marvel der dritte Teil des MCU beendet ist und man erst neue Luft holen muss, hat Warner Bros. mit seinem DC Extended Universe spätestens sein Wonder Woman Oberwasser. Der hatte (bis Captain Marvel kam) mal eben die Marke für den erfolgreichsten Superhelden-Film mit einer weiblichen Titelfigur gesetzt und mit Aquaman spülte der erste Film des DCU über eine Mrd. Dollar in die Kassen (Nolans Dark-Knight-Filme nicht eingerechnet).
Dennoch darf man es für mutig halten, dass man sich nach ein paar eher gefloppten Verfilmungen ausgerechnet einer weniger bekannten Figur des DC-Universums für eine Adaption zuwandte: Shazam. Wobei man hier erst einmal Ordnung schaffen muss. Denn die Figur heißt eigentlich nicht Shazam, sondern Captain Marvel. Ähm, wie jetzt. Das war doch eben jene von Brie Larson gespielte Dame vom Volke der Kree? Stimmt. Also auch. Denn beides ist wahr. Ursprünglich geht der Name „Captain Marvel“ auf einen Comic von Zeichner CC Beck und Autor Bill Parker aus dem Jahre 1939 zurück. Publiziert wurden die Strips damals von Fawcett Comics. Da DC allerdings die (deutliche) Nähe zu Superman sah, strengte man einen Prozess an und gewann. Captain Marvel in der Form verschwand. Bis sich 1967 Marvel selbst die Rechte an dem Namen sicherte und ihn für den komplett anderen Charakter Mar-Vell nutzte. Das wiederum löste bei DC ein Umdenken aus und so erwarb man seinerseits 1972 die Rechte an der ursprünglichen Captain-Marvel-Figur von Fawcett Comics.
Natürlich durfte man ihn jetzt nicht mehr so nennen und beschränkte sich auf das, was der Held stets sagen muss, bevor er sich verwandelt: Shazam! Soweit, so unübersichtlich. Dass aber ausgerechnet ein „zweiter Supermann“ für die nächste Leinwand-Adaption ausgewählt wurde, ist (oben steht es) durchaus mutig. Die Verwechslungsgefahr hätte groß sein können. Und weil man das wusste, hat man den Tenor einfach komplett unterschiedlich gestaltet. Waren (Aquaman ausgenommen) die bisherigen DC-Filme düster, dunkel und (bisweilen) depressiv, geht Shazam! einen komplett anderen Weg. Als Mix aus Body-Switch-Komödie, Coming-of-Age-Film und Superhelden-Spektakel präsentiert sich der durchweg höchst amüsante Film von David F. Sandberg. Moment mal, David F. Sandberg? Jener Regisseur, der bisher zwei Langfilme (Lights Out und Annabelle 2) auf seiner Vita hat, die eindeutig (und ausgerechnet) dem Horror-Genre entspringen? Offenbar ein weiterer mutiger Schritt der Warner-Bros.-Verantwortlichen. Denn mit Horror hat Shazam! maximal in der Visualisierung der Sieben-Todsünden-Monster zu tun. Ansonsten ist der Ton derart locker und witzig, dass man befürchten könnte, der Film wird zur billigen Lachnummer – was nicht passiert.
Dank eines hervorragend getimten Drehbuchs und gnadenlos gut aufgelegten Hauptdarstellers. Zachary Levi gibt den Superhelden-Billy mit einer Leidenschaft und Lust, dass es eine wahre Freude ist. Glaubt man seinen Aussagen, dann lehnte er die Rolle zunächst sogar ab, da er vermutete, ein größerer Star würde die Rolle bekommen (immerhin hatte er schon das Vorsprechen für Star-Lord in Guardians of the Galaxy nicht für sich entscheiden können). Doch als man ein zweites Mal nachfrage, war er Feuer und Flamme. Und weil er sich über das Engagement so freute, transformierte er mit einer 3500-4000-Kalorien/Tag-Diät und schwerem Gewichtestemmen „mal eben“ seinen Körper von untrainierten knapp 100 Kilo (Levi ist immerhin 1,93m groß) mit 12kg reiner Muskelmasse mehr und nachfolgender Diät auf gestrippte 108kg. Und dass er das Kind im Manne mit Spaß gibt, merkt man ihm in jeder Sekunde an.
Alleine die gut zehn Minuten, in denen er gemeinsam mit Freddy seine Kräfte entdeckt, sind so amüsant und rasant, dass sie den Film alleine schon lohnen. Aber Shazam! lebt nicht alleine von den witzigen Actionszenen. Vielmehr erzählt er eine bewegende Geschichte von Freundschaft, Enttäuschung und der Suche nach Identität und Familie. Innerhalb dieser Storyline ist es an den Jungdarstellern, authentisch zu wirken und eine emotionale Bindung zu erzeugen. Und so sehr Zachary Levi auch Spaß an seiner Erwachsenen-Rolle hat – Asher Angel als Billy und Jack Dylan Grazer als Freddy sind die eigentlich Stars des Films. Die beiden ungleichen Jungs ergänzen sich dermaßen perfekt, dass man ihnen ihre Außenseiterrollen augenblicklich abnimmt. Ganz nebenbei verhandeln sie auch noch treffsicher Themen wie Mobbing und Vertrauen unter Freunden.
Jetzt heißt es natürlich, dass Superhelden-Filme immer nur so gut sind wie ihre Bösewichte. Und ausgerechnet hier patzt Shazam!. Zwar konnte man mit Mark Strong einen starken Schauspieler engagieren, der durchaus Charisma in seine Rolle legt. Aber sie ist zu schwach unterfüttert. Man wünschte sich, dass man noch etwas mehr aus seiner Vergangenheit und Beziehung zum Vater nach dem Unfall erfahren hätte. Und man wünschte sich vor allem, dass der Film erzählt, was Thaddeus nun mit seinen Superkräften überhaupt anrichten will. Ewig und drei Tage ist er auf der Suche nach ihnen und weiß dann eigentlich nichts damit anzufangen. Das ist vor allem deshalb schade, weil es (von ein paar komischen Story-Zufällen abgesehen) der einzige echte Kritikpunkt des Films ist. Das wiederum zeigt, dass es manchmal eben Mut braucht, um eine tolle Geschichte zu erzählen und damit durchweg zu unterhalten.
Shazam! ist für das DCU ungefähr das, was Ant-Man für Marvel war: Eine Frischzellenkur mit perfekt getimtem Humor, zahlreichen Querverweisen (übrigens auch auf BIG), tollen Actionszenen und einem hervorragend aufgelegtem Darsteller-Ensemble. Der (derzeit noch) geplante zweite Teil darf deshalb sehr gerne kommen. Aus technischer Sicht überzeugen Atmos-Sound und Bild der Disks gleichermaßen. Akustisch reiht sich der Film gar ganz oben in die Referenzliga ein – zumindest in Sachen Tieftonwiedergabe und Dynamik. Die UHD liefert ein zwar nicht drastisch anderes Bild, ist aber auf den entscheidenden Parametern noch etwas kräftiger, schärfer und kontrastreicher. Beide Disks reizen ihre Möglichkeiten ziemlich perfekt aus.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Warner Home Video
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