Rezension des Films: Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks.Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien? Nein … Okay, gut. Lassen wir das. Es wird nur wenige Leser diese Seite geben, die mit den Geschichten von Asterix und Obelix nicht vertraut sind, nicht die Einleitung kennen, die praktisch jedem Comic vorangestellt sind. Was die Kenner der Serie aber nicht wissen, erzählt das zweite CGI-Abenteuer der beiden Helden. Miraculix ist ein Meister seines Fachs. Im Schneiden von Mistelzweige (…)
offizieller Trailer zu Asterix
Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien? Nein …
Okay, gut. Lassen wir das. Es wird nur wenige Leser dieses Blogs geben, die mit den Geschichten von Asterix und Obelix nicht vertraut sind, nicht die Einleitung kennen, die praktisch jedem Comic vorangestellt sind. Was die Kenner der Serie aber nicht wissen, erzählt das zweite CGI-Abenteuer der beiden Helden. Miraculix ist ein Meister seines Fachs. Im Schneiden von Mistelzweigen macht ihm ebenso keiner etwas vor wie im Zusammenbrauen seines Zaubertranks. Als er eines schönen Tages bei seiner Mistelzweig-Tour jedoch unplanmäßig vom Baum fällt, beginnt er zu grübeln: Was, wenn er irgendwann nicht mehr da ist. Was, wenn keiner mehr die nächste Generation von Galliern vor den Römern schützen kann?
Als Miraculix die Idee kommt, einen Nachfolger zu finden, dem er das Geheimnis anvertrauen kann, ist Asterix allerdings so gar nicht begeistert. Könnte ja jeder kommen und mit dem Trank bei den Feinden hausieren gehen. Und überhaupt: Miraculix geht es doch gut und warum sollte er irgendwann mal nicht mehr da sein? Doch der Druide besteht auf seinem Vorhaben. Und so macht er sich auf eine Reise durch Frankreich, mit Asterix und Obelix als Geleitschutz. Mit dabei auch ein blinder Passagier, bzw. eine Passagier*in. Und die wird noch eine wichtige Rolle spielen, wenn plötzlich Miraculix‘ alter Erzfeind Dämonix auftaucht und des Druiden Nachfolge beansprucht. Gleichzeitig scheint das Dorf vermeintlich wehrlos. Denn die Männer sind zu neugierig, wie die Suche ihres Druiden ausfällt und überlassen ihre Heimat einzig den Frauen … und ihrem Barden Troubadix.
Das wiederum kommt natürlich Cäsar zu Ohr. Kann er endlich GANZ Gallien einnehmen …? Zum zweiten Mal nach Asterix im Land der Götter aus dem Jahre 2014 prügeln sich Asterix und sein dickster Kumpel (Wer ist hier dick??) in dreidimensionalem CGI durch ihren insgesamt zehnten abendfüllenden Film. Wie vor vier Jahren sitzen auch dieses Mal wieder Louis Clichy und Alexandre Astier auf dem Regiestuhl – wobei: Gibt’s sowas eigentlich bei einem Animationsfilm? Sagen wir, sie (be)halten das Zepter, die Zügel und die Kontrolle in ihren Händen – was auch für die Vorlage gilt. Denn die gibt es hier erst gar nicht. Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks nutzt zwar Elemente aus Der Seher und Kampf der Häuptlinge, lässt sich von diesen aber nur inspirieren, um eine eigene Geschichte zu erzählen. Erfreulicherweise bleiben die beiden Filmemacher dem herrlich Altmodischen treu.
Denn wenn man zunächst noch irritiert zuhört, als die ersten Filmmusik-Klänge zu den Bildern während des Vorspanns laufen, darf aufgeatmet werden: Dead or Alives You Spin Me ‚Round passt nicht nur ziemlich gut zu den eingespielten Bildern, die sämtliche Traditionen der Comics im Kurzablauf reflektieren, sondern datiert immerhin schon aus dem Jahre 1985 – eine wohltuende Entscheidung. Man überlege sich, dass man sich an die Pixar-Konkurrenz gehalten und irgendeinen beliebigen Song eines vermeintlich gerade populären US-Sänger-Sternchens integriert hätte. Selbst wenn Nostalgiker gerne das typische Asterix-Thema gehabt hätten – ein bisschen hauchzarte Modernisierung darf’s dann schon sein. Zumal es ja genug Traditionelles gibt. Gerade das Heraufbeschwören der zünftigen und unersetzlichen Dorfprügelei gerät brüllkomisch und funktioniert wie eh und je – inklusive Fischen als Schlagwerkzeug. Dass die nunmehr in 3D animiert sind und nicht mehr klassisch gezeichnet, ist natürlich ein Opfer an die heutigen Sehgewohnheiten der Kids.
Erwachsenes Fans der Comics hätten sicherlich gerne den Charme der 2D-Animationen. Dass man sich hier aber nicht direkt auf das perfekte Niveau der US-Konkurrenz begibt, hat indes keine Kostengründe. Vielmehr sind die CGIs bewusst einfach gehalten. Die dicken Knollennasen der Gallier transportieren den Charme der Comics und dass die Gesichter weich und ohne Details bleiben, vermittelt ebenfalls ein angenehm altmodisches Gefühl. Dennoch bleibt man (bspw. beim Fell der Wildschweine) so detailliert, dass man sich von den sonntäglichen Kinder-Comic-Serien im Fernsehen abgrenzt. Wo wir beim Thema Moderne vs. Tradition sind: Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks nimmt sich auch dem Thema der Gleichberechtigung an und diskutiert das durchaus bissig. Immerhin werden gerade die heimlichen Helden der Comicvorlage – also die Druiden – als sehr tradiertes Volk charakterisiert.
In ihren Wald dürfen weder Nicht-Druiden, noch (natürlich) Frauen – ein ziemlich machohafter Haufen, diese keltischen Priester. Weil aber nun die kleine Erfinderin Vitrine mit auf der Reise ist, kommentiert Miraculix (offenbar ein moderat weltoffener Druide) diese Vorschrift mit einem geringschätzigen „Pfff“. Im Dorf selbst dürfen dann auch die Damen zeigen, wie viel Pfeffer in ihnen steckt, wenn sie es genauso effektiv verteidigen wie ihre (oft eher unkoordinierten) Männer. Die Konzentration der Story auf Miraculix und seinen Rivalen lässt zwar die eigentlichen Titelhelden etwas in den Hintergrund rücken, doch auf diese Weise bekommt der Zuschauer auch mal Einblick in die Kultur der Druiden – einen ziemlich witzigen Einblick. Denn die Weißbärte sind scheinbar durch die Bank ein ziemlich tattriger, vergesslicher und zerstrittener Haufen geworden, der gerne mal gegen die eigenen Regeln verstößt. Clichy und Astier nutzen ihr Szenario zudem, um zahlreiche Popkultur-Zitate unterzubringen.
Von Rotkäppchen über Herr der Ringe, die X-Men oder Transformers bzw. Pacific Rim (ja, im Ernst) reicht der Kanon dessen, was innerhalb der 85 Minuten das Auge des Filmkenners erblickt. Zwischendrin bleibt Zeit, die durchaus spannende Geschichte aus Intrige und Selbstreflexion zu erzählen, die sogar von moralischen Fragen bzgl. der Nutzung des Zaubertranks flankiert wird. Natürlich bleibt das aber im Rahmen und überfrachtet die kurzweilige Comic-Vorlage nicht über die Maßen mit gesellschaftspolitischen Aspekten.
Die würden dann ohnehin in den nach wie vor zackigen Kämpfen mit den Römern und einem ziemlich gewaltigen Showdown untergehen. Köstlich (und mit der bissigste Witz) ist übrigens die Szene, in der unsere Gallier auf einen jesushaften Druiden treffen und über die Sinnhaftigkeit der Brotherstellung diskutieren. Wohingegen man indes versäumt hat, sarkastischen Humor in Bezug auf die unterschiedlichen Regionen des Landes einzufügen. Bei einer Tour de France hätte es dafür sicher genug Anlass gegeben.
Auch wenn die 3D-Animationen immer noch etwas gewöhnungsbedürftig sind und die Geschichte nicht auf einem Original-Comic basiert – Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks ist durchweg unterhaltsam, atmet den Geist der traditionellen Zeichentrickfilme und liefert gleichzeitig eine moderate Modernisierung. Die Blu-ray liefert dazu ein perfektes Bild im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das von der UHD etwas dunkler und mit etwas mehr Farbdynamik, dafür aber etwas schwächerem Schwarz wiedergegeben wird.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: © 2019 Universum Film
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