Rezension des Films: Chaos im Netz. Sonic weiß Bescheid: Als in der Arcade-Welt von Vanellope und Ralph ein neuer Stecker in die Stromleiste gestöpselt wird, blinkt auf der Anzeige das Wort „WiFi“ (…)
offizieller Trailer zu Chaos im Netz
Sonic weiß Bescheid: Als in der Arcade-Welt von Vanellope und Ralph ein neuer Stecker in die Stromleiste gestöpselt wird, blinkt auf der Anzeige das Wort „WiFi“. Ralph denkt an ein Spiel mit Hunden, lässt sich von Sonic aber aufklären, dass es sich um das Internet handelt. Die Welt, in der Menschen spielen, shoppen und Kontakte knüpfen. Natürlich ist das gefährliches Zeug, wie einige befinden. Dann jedoch droht anderes Unheil: Weil Ralph seiner Freundin Vanellope etwas Abwechslung zaubern möchte, ändert er deren Rennstrecke.
Die beiden Mädchen, die das Spiel zocken, finden das aber eher uncool und reißen am Lenkrad. Die Steuerung geht daraufhin kaputt und der Betreiber Mr. Litwak gibt zu Bedenken, dass es den Hersteller nicht mehr gibt. Einzige Lösung: Im Internet ein Gebrauchtes bestellen. Das jedoch ist unbezahlbar und lohnt für Sugar Rush nicht mehr. Also schaltet Litwak das Spiel ab. Vanellope ist nun obdachlos und die Freundschaft zu Ralph reicht ihr nicht, um glücklich zu sein. Sie will Rennen fahren! Da kommt Ralph die Idee: Sie müssen ins Internet und bei ebay das Lenkrad ersteigern. Doch weil das zu einem astronomischen Preis führt, stehen die beiden vor einem großen Problem … Gut sechs Jahre ist es her, dass es Muskelprotz Ralph endgültig gereicht hat.
Als tumber Kaputtmacher in einem altmodischen 8-Bit-Game hatte er seine Zestörer-Rolle satt und verließ den alten Arcade-Automaten. Wie sein Nemesis Felix jr. wollte auch Randale-Ralph endlich mal ein Held sein. Um das zu erreichen, betrat er die Welt der modernen 3D-Games und richtete ungewollt kolossalen Schaden an. Allerdings lernte er auch die ebenfalls ausgegrenzte Renn-Göre Vanellope kennen und akzeptierte letztlich seine Rolle als Antagonist. Was Futurama- und Simpsons-Regisseur Rich Moore 2013 an visuell überbordenden Einfällen bot, war schon atemberaubend. Und es war vor allem ein Fest für die Fans von oldschool-Videospielen. Die Querverweise auf Hits wie Pacman waren so reichlich wie liebevoll integriert. Nun, sechs Jahre später, geht Ralph den konsequenten Schritt weiter und betritt die Online-Welt.
Eine nur konsequente Fortsetzung, die die Dynamik zwischen oldschool-Games und hipper Spielnutzung der Onlie-Generation Dabei gerät Chaos im Netz inhaltlich zwar nicht ganz so gehaltvoll wie der Vorgänger (erneut muss Ralph akzeptieren, was eine bestimmte Rolle – in diesem Fall von Vanellope – betrifft), doch immerhin thematisiert man auch den ewigen Streit zwischen althergebrachter Tradition und dem neumodischen Zeug. So gibt es direkt zu Beginn Vertreter in den Arcade-Hallen (in Gestalt des Herrn Überspannungsschützers), die das Internet für Teufelszeug halten und den Zugang direkt sperren. Für all jene, die das Internet nicht als Sperrgebiet betrachten, gibt es aber auch erneut Zitate ohne Ende: Von den einzelnen Spielcharakteren über die sich in geringer Bildwiederholrate bewegenden Uralt-Figuren bis hin zu realen 3D-Games wie GTA oder Saint’s Row (unverkennbar Vorbild für die Online-Welt von Slaughter Race).
Dass ganz nebenbei auch noch Figuren aus dem mittlerweile gigantischen Disney-Rechte-Katalog vorkommen, schlägt außerdem die Verbindung zur restlichen Spielfilmwelt des Konzerns. Von Baby Groot über C3PO bis hin zu Schneewittchen, Buzz Lightyear, Arielle oder Pocahontas reicht die Palette. Manchmal wirkt das zwar etwas überfrachtet und funktioniert nach dem Prinzip des „Abhaken der einzelnen Stationen“. Die Story kommt in diesen Momenten ebenso zu kurz wie der anarchische Humor des Vorgängers. Dafür sind die Schauplätze dermaßen fantasievoll und detailliert, dass man über die Akribie der Macher nur staunen kann. Die Integration der eher düsteren Slaughter-Race-Momente fügt dem Film zudem auch eine erwachsene Optik abseits des Bonbon-Arcade-Race Sugar Rush hinzu. Chaos im Netz ist (auch dadurch) ein wenig düsterer und hektischer als der Vorgänger, was die kleineren unter den sechs- bis zwölfjährigen Zuschauern schon mal überfordern könnte. Gerade die arg gruseligen Szenen im Darknet könnten die Kids etwas verstören.
Das aufs Korn nehmen der Dinge wie Such- oder Nutzungs-Algorithmen sowie das offen kritisierte Nutzungsverhalten der schnell gelangweilten User wird der Nachwuchs noch nicht verstehen, ist aber ein nettes Detail für die erwachsenen Betrachter. Großartig ist dann auch hier wieder der Humor, der die Eigenheiten des Internets und seiner Applikationen aufs Korn nimmt. Wenn eine Kaffee-Besucherin die Suchmaschine nutzt, um nach Ballet-Strumpfhosen zu suchen, und der „Alleswisser“ ihr Suchvorschläge mit der Geschwindigkeit eines professionellen Auktionators entgegen feuert, fühlt man sich an die zahlreichen Momente erinnert, in denen man die (manchmal nervige) Funktion gerne selbst deaktiviert hätte. Erstaunlicherweise hat man für die meisten Dienste die Rechte erhalten. Das macht die Sache zwar ein wenig authentischer, kann aber einen gewissen Werbecharakter nicht unterdrücken. Etwas ärgerlich ist dann umso mehr die Tatsache, dass die Bieter-/Angebote-Logik bei Ebay tatsächlich inkorrekt beschrieben wird.
Ansonsten wäre allerdings die Geschichte mit der horrenden Summe – und damit die Initialzündung der chaotischen Ereignisse – nicht in die Wege geleitet worden. Noch ärgerlicher ist aber der Internet-Besuch der Disney-Welt: Ja, wir wissen, wie groß der Entertainment-Gigant mittlerweile ist und welche Franchises er sich durch teils unfassbare Summen einverleibt hat. Das aber so plakativ zur Schau zu stellen, wie ab der 52. Minute, hinterlässt einen faden Beigeschmack von Selbstbeweihräucherung. Da wirkte der erste Teil ausgeglichener und wesentlich charmanter. Immerhin versöhn der augenzwinkernde Gastauftritt von Stan Lee ein wenig. Und wenn Chaos im Netz die großen Mobbing-Gefahren des Internets thematisiert und die Erste Regel (lies niemals die Kommentare!) anspricht, dann gibt’s sogar wirklich fundamentale Einsicht in eine Welt, die wir alle viel zu unkritisch sehen.
Chaos im Netz ist visuell überbordend und voller Anspielungen auf anderen Filme und Kultur-Phänomene. In all den Auflistungen von Popkultur- und Social-Media-Zitaten gerät der Werbefaktor allerdings etwas hoch und die Story rund um echte Freundschaft und das Loslassen kommt etwas zu kurz.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: ©2018 Disney. All Rights Reserved
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