Rezension des Films: Phantastische Tierwesen 2. Newt Scamander bekam nach den Erlebnissen in New York im Jahre 1926 ein Ausreiseverbot vom MACUSA aufgebrummt – immerhin war im Zuge seiner Reise in die Staaten die halbe Stadt im Chaos versunken. Nun, ein Jahr später, bittet er darum, London und damit (...)
offizieller Trailer zu Phantastische Tierwesen 2
Newt Scamander bekam nach den Erlebnissen in New York im Jahre 1926 ein Ausreiseverbot vom MACUSA aufgebrummt – immerhin war im Zuge seiner Reise in die Staaten die halbe Stadt im Chaos versunken. Nun, ein Jahr später, bittet er darum, London und damit Großbritannien wieder für Reisen verlassen zu dürfen. Doch das will man ihm nur gewähren, wenn er ins Ministerium seines Bruders eintritt und Grindelwald zur Strecken bringen hilft. Dazu fühlt sich Newt allerdings nicht berufen und lehnt ab.
Dass man Newt dies vorgeschlagen hat, liegt daran, dass der Schwarz-Magier Gellert Grindelwald kurz zuvor durch einen Zaubertrick aus seinem Gefängnis entkommen und nach Paris fliehen konnte. Auch der eigentlich totgeglaubte Credence Barebone soll sich in der französischen Stadt aufhalten. Um diesen aufzuspüren, bittet Albus Dumbledore Newt darum, trotz des Ausreiseverbots nach Paris zu gehen. Dort soll Scamander herausfinden, ob Credence primär für sich selbst oder für andere eine Gefahr darstellt. Grindelwald zu stellen überlässt Newt zunächst dem ungeliebten Kopfgeldjäger Grimmson. Als er jedoch herausfindet, dass Gellert in Credence den Schlüssel für seine Ziele sieht, über alle Nicht-Zauberer zu herrschen, sieht sich Newt doch wieder mittendrin im Kampf zwischen Gut und Böse …
Ziemlich genau zwei Jahre nach Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden, dem ersten Teil des Harry-Potter-Spinoffs, erscheint nun die Fortsetzung Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen fürs Heimkino. Schon zu Beginn wurde die Filmserie auf drei Teile angelegt, zwei Jahre später (2016) aber bereits auf fünf geplante Filme ausgedehnt. J. K. Rowling, die zwar einige Details und Figuren schon in den HP-Büchern verankerte, schreibt die Geschichten für die Filme jedoch „on the fly“ – also in der Funktion als Drehbuchautorin. Denn eine echte Buchvorlage gibt es zum Tierwesen-Universum nicht.Erstaunlich ist übrigens, dass das Spinoff eher ein außerhalb der USA erfolgreicher Stoff ist. Während die letzten HP-Filme über dem großen Teich noch fast 400 Mio. Dollar einspielten, sanken die Einnahmen bei Fantastic Beasts I bereits auf 230 Mio. Dollar und bei The Crimes of Grindelwald sogar auf knapp 160 Mio. Dollar.
In Deutschland hingegen hält das Interesse an den Geschichten nach wie vor an. Immerhin war Grindelwalds Verbrechen mit 3.8 Mio. Besuchern in den hiesigen Kinos der erfolgreichste Film 2018 und damit rund 300.000 Zuschauer stärker als der Vorgänger.Ja, wir Deutschen mögen die magischen Momente der britischen Autorin und schauen auch generös über die nach wie vor unglaublich schlecht umgesetzten Zauberbesen-Flugsequenzen hinweg. Erstaunlich ist aber gar nicht so sehr die Tatsache, dass Phantastische Tierwesen erfolgreich an die Potter-Filme anknüpft, sondern jene, dass sogar ein eigentlicher Potter-Ablehner (wie der Autor dieser Zeilen) mit dem Universum des Newt Scamander etwas anfangen kann.Klar: Auch hier gibt’s überzeichnete Figuren wie jene des weißhaarigen Schwarzmagiers Grindelwald, den Johnny Depp gibt.
Doch gerade dessen Schauspiel überrascht. Hätte man ihn nicht in dieses extrovertierte Äußere mit weißer Punkfrisur und Marilyn-Manson-Gedächtnis-Kontaktlinse gesteckt, wäre er ein überraschend zurück genommener Gentleman-Gangster. Weder agiert er über (wie in seinen versammelten Filmen der letzten 15 Jahre), noch versucht er (mal wieder) einen auf Jack Sparrow zu machen. Vielmehr ist sein Grindelwald ein durchaus vielschichtiger Bad Guy.Und Eddie Redmayne, von dem der Film lebt, ist (sorry, liebe Radcliffe-Fans) nun mal ein weitaus talentierterer Darsteller als sein Londoner Kollege. In der Rolle des introvertierten, immer etwas gebeugt laufenden Newt zeigt er gleichzeitig hintergründige Intelligenz und schelmische Verschmitztheit. Sein Scamander ist es, der dem Zuschauer einen hohen Identifikationswert an die Hand gibt und dabei gleichzeitig extrem liebenswert rüberkommt.
Gleichzeitig spielt eine Rolle für den Gefallen auch am zweiten Teil, dass die Tierwesen-Filme wesentlich stärker in der Realität verankert sind. Während das Harry-Potter-Universum lediglich auf Stippvisite in die Welt der Muggels kam, findet die Magie des Spinoffs weitgehend genau dort statt. War es im ersten Teil New York, so ist nun Paris die Hauptstadt der Geschehnisse. Und gerade diese altehrwürdige europäische Stadt gibt einen grandiosen Hintergrund für die Story ab. Das gilt nicht nur für die zahlreichen Szenen, in denen der Eiffelturm stilvoll in Szene gesetzt wird, sondern auch für jene auf den Dächern oder Straßen der Stadt. Dass Paris für eine (im Vergleich zum Vorgänger) wesentlich düstere Geschichte herhalten muss, ist dem Inhalt selbst geschuldet. Was mit dem kleinen Pflanzenkerlchen (der aussieht wie ein grüner Groot) noch niedlich beginnt, steigert sich bei den Tierwesen bald zu einem mächtigen chinesischen Drachen namens Zouwu und finsteren Raubkatzen mit leuchtenden Augen.
Es ist dunkler und düsterer in Grindelwalds Verbrechen – auch weil zahlreiche Wendungen für unerwartete Figuren-Entwicklungen sorgen. Komplexer hat man die Fortsetzung gestaltet – und das nicht immer glücklich. Ab und an wirkt Yates zweite Regie-Arbeit in diesem Universum (die mittlerweile sechste im HP-Kosmos) etwas bruchstückhaft und zusammenhanglos. Fast so als spule er die entscheidenden Ereignisse nach und nach ab, ohne sich um die entsprechenden Verbindungen zu kümmern. Tatsächlich lohnt sich hier der Extended Cut der Bonus-Blu-ray wie auch die entfernten Szenen im Bonusmaterial. Viele von diesen erweiterten Elementen geben der Story etwas mehr Sinn und Zusammenschluss.Wirklich glücklich ist hingegen die Besetzung von Jude Law in der Rolle des jungen Albus Dumbledore.
Mit (noch nicht weißem) Bart und ohne sein sonst schon mal zu beobachtendes, leicht affektiertes Spiel ist der mittlerweile 47-jährige Londoner ein Glücksgriff in der Rolle – zumal auch Darsteller wie Christian Bale oder Mark Strong im Gespräch waren, die man sich dann doch eher nicht in der Rolle vorstellen kann. Law indes wirkt wie ein junger Richard Harris, dem Darsteller des Dumbledore in den ersten beiden Potter-Filmen.Neben den gut aufgelegten Akteuren ist Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen natürlich nach wie vor auch ein sehr effektvoller Fantasy-Film. Bis auf die genannten Besenflüge, die immer noch aussehen wie der Flug auf Fuchur in Die unendliche Geschichte 1984, gelingen die visuellen Effekte beeindruckend gut.
Gerade die Tierwesen sehen teils fantastisch aus. Selbst eine Schlange bekommt man mittlerweile ganz gut hin.Schade, dass die Story selbst lange Zeit sehr höhepunktarm und spannungslos dahin plätschert. Erst das gut 20-minütige Finale lebt dann von einem tollen Auftritt Johnny Depps, dessen Vortrag vor den versammelten Anhängern packend und sogar sozialkritisch gerät. Plötzlich weiß man (analog zu Motiven der X-Men) gar nicht mehr so richtig, welche Seite man nun als Zuschauer unterstützen möchte. Zumindest werden plötzlich durchaus nachvollziehbare Motive für Grindelwalds Vorhaben laut. Motive, die Lust machen auf die folgenden Filme, wenngleich der zweite Teil insgesamt doch schwächer ist als der direkte Vorgänger.
Phantastische Tierwelten: Grindelwalds Verbrechen hält zwar nicht ganz das Niveau des Vorgängers, besteht innerhalb des Universums aber mit zahlreichen Wendungen und Offenbarungen. Außerdem wird die Spannung auf einen dritten Teil entsprechend angefacht. Fans müssen jetzt nur noch zwei Jahre Geduld aufbringen, bis es so weit ist. Die UHD liefert dazu ein absolut hervorragendes, extrem plastisches und bisweilen rattenscharfes Real-4K-Bild mit teils referenzartigen Einstellungen ab – trotz einer bereits guten Blu-ray ist die Ultra-HD die bessere Wahl. Beide liefern den gleichen Atmos-Sound für beide Sprachen, der auf der regulären Ebenen wirklich abliefert, von oben aber noch etwas mehr Unterstützung hätte haben dürfen.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Warner Home Video
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