Rezension des Films: Operation Overlord. Juni 1944: Eine US-Einheit ist auf dem Weg ins von den Nazis besetzte Frankreich. Dort sollen sie einen deutschen Funksender zerstören, der in einer alten Kirche installiert ist. Während des Anflugs geraten sie allerdings unter massives Flakfeuer und nur vier der Soldaten (...)
offizieller Trailer zu Operation Overlord
Juni 1944: Eine US-Einheit ist auf dem Weg ins von den Nazis besetzte Frankreich. Dort sollen sie einen deutschen Funksender zerstören, der in einer alten Kirche installiert ist. Während des Anflugs geraten sie allerdings unter massives Flakfeuer und nur vier der Soldaten erreichen durch die Hilfe der Französin Chloe das betreffende Dorf. Dort treffen sie bald auf SS Hauptsturmführer Wafner und nehmen ihn nach einem Vergewaltigungsversuch an Chloe gefangen. Kurz darauf gelangt Boyce, einer der US-Soldaten, durch Zufall in die Keller der Kirche. Dort entdeckt er, dass ein Nazi-Wissenschaftler Experimente an den lokalen Dorfbewohnern vornimmt – scheinbar, um sie körperlich resistenter zu machen.
Nachdem er einen vermisst geglaubten Kollegen aus einer Apparatur gerettet und ein seltsames Serum sichergestellt hat, kehrt er zu seinem Trupp zurück. Dort erfoltern sie von Wafner, dass es sich bei den Experimenten um Versuche handelt, den 1000-jährigen Soldaten zu entwickeln – eine unzerstörbare Kampfmaschine … Bisher war das Subgenre des Nazi-Zombie-Kriegs-Horrorfilms ja praktisch fest in skandinavischer Hand: „Dead Snow“ aus Norwegen und demnächst ein Zombie-Hitler im zweiten Teil zu Iron Sky des finnischen Timo Vuorensola. Doch jetzt schlagen die USA zurück. Kein Geringerer als Produzenten- und Regie-Wunderkind J.J. Abrams finanzierte unter seinem Bad-Robots-Label den von Regisseur Julius Avery (Son of a Gun) inszenierten Operation Overlord.
Wer sich in der Kriegshistorie auskennt, weiß, dass mit der Operation Overlord eben jene militärische Aktion im Zweiten Weltkrieg gemeint ist, in der ab dem 06. Juni (D-Day) die westlichen Alliierten in Nordfrankreich anlandeten, um eine zweite Front gegen das Deutsche Reich zu errichten.Vor diesem Hintergrund erzählt Averys Film nun einen teils beinharten Kriegs- und Zombie-Horrorfilm, dessen Story Abrams tatsächlich selbst auf den Weg brachte. Zunächst gab es sogar Gerüchte, er würde sich als vierter Film ins Cloverfield-Universum einreihen (sogar den Nicknamen „Cloverlord“ vergab man schon). Allerdings erwies sich dies dann doch als inkorrekt.
In Anbetracht der doch eher trashigen Story nimmt es fast Wunder, dass Paramount sich für eine Kinoauswertung entschloss und nicht – wie bspw. bei Cloverfield Paradox – ein Angebot von Netflix einholte. Immerhin lief der Film dann mit einem weltweiten Einspiel von ~42 Mio. Dollar knapp kostendeckend. Denn mit einem Budget von 38 Mio. Dollar ist Operation Overlord mitnichten billig. Selbst wenn seine Geschichte klingt, als käme sie aus den Niederungen des B-Movie. Rein optisch gehört der Zombiehorrorkriegsdrama-Film aber rein gar nicht in die Kategorie „B“. Ganz im Gegenteil: Schon die Eröffnungsszene ist extrem aufwändig produziert und schildert den Abwurf der Soldaten auf nervenzerrende Weise. Wie sie schon in der Luft beschossen und (größtenteils) getroffen/dezimiert werden – das hätte auch einem Soldat James Ryan gut gestanden.
In der Folge nimmt der Film mehr und mehr Züge eines Kriegsdramas an, das in dramatischen Momenten vor allem das Zwangsverhältnis zwischen Wafner und der Französin Chloe beschreibt. Pilou Asbaek, der den Nazi Wafner spielt, erfüllt seine Rolle mit einer Bösartigkeit, die fast ein wenig an Ralph Fiennes in Schindlers Liste erinnert.Erst in der zweiten Hälfte steigert sich Operation Overlord dann ins Horror-Zombie-Subgenre, wenn die zuvor nur angesprochenen Untoten-Soldaten, die das Tausendjährige Reich sichern sollen, auch wirklich auftauchen.
Und dann fühlen sich nicht Wenige der Generation Gamepad an die Castle-Wolfenstein-Videospiele erinnert. Denn Fans der Serie erleben hier gleich zahlreiche Déjà-vu-Situationen. Von da an zieht auch das Gewaltlevel noch mal deutlich an. Die praktischen Masken lassen das dem B-Movie überlegene Budget deutlich erkennen, wenn Köpfe zertrampelt oder Löcher in Gesichter geschossen werden. Auch extrahierte Wirbelsäulen gibt es zu bestaunen und die Exekutionen sind auch nicht gerade zimperlicher Natur.
Dass das Cast dabei etwas untergeht, liegt sicherlich auch an den ziemlich klischeehaften Figuren und deren mangelnder Charakterisierung. Dennoch gelingt vor allem das Kameradschafts-Thema gut und weil die Darsteller miteinander harmonieren, funktioniert auch die Bindung an die Charaktere. Das wiederum macht das spätere Gemetzel emotionaler. Die Figuren wirken eben nicht komplett austauschbar und zumindest Boyce‘ Schicksal ist einem auch nicht egal.Doch persönliche Hintergründe und Figurentiefe sind nach 80 Minuten eh ohne Belang, wenn der Terrorfilm plötzlich die Kontrolle übernimmt – und das aufgrund der äußerst gelungenen Masken erstaunlich effektiv.
Schon der glatzköpfige Zombie mit Unterarm-Fraktur funktioniert sensationell. Die irren Bewegungen des Darstellers, seine völlig instinktive Verfolgung von Chloe – das hat schon fast Horrorfilm-Charakter. Außerdem gerät die Atmosphäre in den unterirdischen Labors ziemlich packend, was am stimmigen Setdesign, der vortrefflichen Beleuchtung und den passenden Kamera-Einstellungen liegt.Klar, Operation Overlord ist trotz aufwändiger Produktion und hohem Budget dann doch kein Mainstream. Also nichts für jedermann. Aber für Freunde blutigerer und actionlastigerer Gangart ist der Film ein Fest. Regisseur Avery jedenfalls hat sich hiermit für Größeres empfohlen, ist er doch für das Remake von Flash Gordon gebucht.
Hirn aus, Film rein! Nur selten war der Klischee-Spruch zuletzt so angebracht wie hier. Weder haben wir es mit einem realistischen, noch mit einem philosophisch anspruchsvollen Film zu tun. Aber halt mit einem, der einen Haufen Spaß macht, wenn einem das Szenario gefällt. Hier empfehlt sich übrigens sehr die Anschaffung der UHD, die über einen extrem räumlichen und aktiven 3D-Sound verfügt, der den der englischen Fassung sogar noch überflügeln kann. Die Blu-ray liefert leider nur Dolby Digital für die Synchronfassung.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Paramount Home Entertainment
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