Test: Q Acoustics 5020 - Kompaktlautsprecher

Q Accoustics 5020 newsDie Q Acoustics 5000er-Serie wurde im letzten Jahr angekündigt und in den Handel eingeführt. Zur Modellreihe gehören aktuell vier verschiedene Lautsprecher. Mit dem Q Acoustics 5020 haben wir uns eines der beiden Kompaktmodelle herangezogen und einem Klangtest unterzogen. Was das Paar für rund 800 Euro zu bieten hat, wurde wie immer umfangreich erörtert, niedergeschrieben.

 

 

Die 5000er von Q Acoustics ermöglicht, mit den Einzelmodellen, Stereo- und Heimkino-Aufbauten zu realisieren. Der Hersteller hat hier u. a. auch die innovativen C3 Continuous Curved Cone Chassis eingeführt. Zusätzlich übernimmt die Serie auch die Gehäuse- und Treibertechnologie des Flaggschiffs der Concept-Reihe. Zwischen der 3000i-Serie und den Modellen der Concept-Serie angesiedelt, besteht die 5000er-Familie aus den Regallautsprechern 5010, 5020, den Standlautsprechern 5040 und den großen Standlautsprechern 5050, wobei der Center-Lautsprecher 5090 das Angebot für ein Heimkino-Setup vervollständigt. Preislich staffeln sich die Modelle wie folgt:

 

 

 

Wie man auf den ersten Blick feststellt, kommen die Lautsprecher mit einem vergleichsweisen fairen Preisangebot um die Ecke, was auch bei den Hardfacts der Produkte nochmal mehr garniert wird. Ein schickes, modernes Design steht hier auf der Habenliste. Mittels anderer Furniere, im Falle unserer Testgeräte handelt es sich um ein Eichefurnier, dass dann doch eher den rustikaleren Anspruch erfüllt. Die Farbtöne Weiß und Schwarz, jeweils als matte Ausführung, stehen ebenfalls noch zur Verfügung. Mit im Lieferumfang enthalten sind auch magnetisch haftenden Frontgitter ohne Stifthalterung!

Darüber hinaus bietet der Hersteller auch die passenden Bodenständer für die Kompaktmodelle 5010 und 5020 an. Für das Paar werden 220 Euro (UVP) aufgerufen. Wer möchte, der kann die Lautsprecher (5010 oder 5020) per Wandhalter montieren. Diese kosten im Paar dann 90 Euro und sind perfekt auf die Q Acoustics Lautsprecher zugeschnitten. Zum Vergleich noch einmal, die 5010 (264 x 160 x 263 mm) ist marginal kleiner als die 5020 (284 x 180 x 293mm). Unser Testproband kommt mit einem 125 mm Mittel-Tieftöner daher. Die Hochtoneinheit ist bei allen Modellen identisch und misst 25 mm.

Alle wichtigen Kennzahlen finden sich wie gewohnt in der nachfolgenden Tabelle. Auf der nächsten Seite werfen wir einen detaillierteren Blick auf die Lautsprecher.

 

Lautsprecher im Überblick
 Bezeichnung  Q Acoustics 5020
Preis  799,- EUR (Paarpreis)
Hersteller-Homepage  https://www.qacoustics.de/
Maße  284 x 180 x 293 mm
Gewicht  7,0 Kg
weitere Daten
Frequenzband  53 – 30000 Hz
Übergangsfrequenz  2500 Hz
Empfindlichkeit  87,9 dB bei 2.83 V/m
Empfohlene Verstärkerleistung  25 – 100 W
Impedanz  6 Ohm
Tieftöner  1x 125 mm Ø
Hochtöner  1x 25 mm


 

 

Weitere Detailansichten

Die Formgebung der Gehäuse ist bekannt für Q Acoustics, kommt aber nicht von Ungefähr und nicht beliebig so gewählt worden, sondern soll auch akustische Vorteile mit sich bringen. Aber erst einmal der Reihe nach. Die Optik als solche findet einen guten Mix aus Moderne und auch der klassischen HiFi-Anmutung. Die Rundungen des Gehäuses mit dem sehr präzisen aufgetragenen und auch wertig anmutenden Furnier tragen zusätzlich dazu bei. Die vier verschiedenen Farbmuster wurden namentlich auf Satin Black, Satin White, Santos Rosewood (Testlautsprecher) und Holme Oak getauft.

Basierend auf dem Hochtöner-Konstruktionsprinzip der neuesten Concept-Serie ist der Hochtöner hermetisch abgedichtet und mechanisch von der Schallwand isoliert (schwimmend), um interne Druckmodulationen innerhalb des Gehäuses und des benachbarten Mittel-/Tieftöners zu verhindern. Die innere Kammer ist außerdem belüftet, um die Verzerrungen zu verringern, und verfügt über einen niedrigeren Crossover-Punkt für eine nahtlose Integration in den Crossover-Bereich. Im Inneren des Gehäuses hat der Hersteller auch einige neue Details integriert, die auf den Namen Point-2-Point (P2P)-Versteifung sowie Helmholtz Pressure Equalisers (HPE) getauft wurden. Ziel war und ist es gewesen, ein fokussierteres Stereobild als auch eine breitere Klangbühne zu erlangen. Zum Verständnis: in den Gehäusen hat man „Röhren“ verbaut, die hochkant der Vorder- und Rückseite der jeweiligen Gehäusewand platziert wurden.

25 mm Hochtoneinheit - steht markant hervor

Im Rahmen der 5000er-Serie ist auch die Tiefmitteltöner-Konstruktion neu ausgearbeitet worden. Der Hersteller hat dieses Bestandteil klangvoll C3 Continuous Curved Cone getauft. Hier handle es sich um das Ergebnis umfangreicher Forschung und fachkundiger Entwicklung, um die Vorteile einer traditionellen geraden Konusmembran im Bassbereich mit der Kontrolle der Hoch- und Mitteltonfrequenzen durch eine ausgestellte Membran zu kombinieren. Rein auf die Leistungsdaten bezogen wollen die Kompakten ein Frequenzband von 53 Hz – 30 kHz bedienen. Als empfohlene Verstärkerleistung gibt der Hersteller hier moderate 25 bis 100 Watt an.

Durch die Schaffung eines einzigen, glatten, kontinuierlichen Kurvenprofils fallen die Vorteile vielfältig aus. Zum einen wird hier das Abstrahlverhalten positiv beeinflusst. Zum anderen wird zusammen mit seinem gut kontrollierten Frequenzgang eine reibungslose Integration mit dem Hochtöner gewährleistet. Die Tiefbassdynamik soll sich in dem Maße hervorheben, dass zusammen mit dem strafferen, gedämpften Tieftonbereich mehr Flexibilität bei der Aufstellung in Wandnähe möglich ist.

Q Accoustics 5020 05

Die Schallwandfronten sind mit einer Schicht aus Butylkautschuk und schwarzem Acryl beschichtet, um nicht nur eine Dämpfungsschicht zur Unterdrückung von Vibrationen in der Schallwand zu bieten, sondern auch einen auffälligen Kontrapunkt zu der cleanen, durch keinerlei Befestigungen unterbrochenen Frontpräsentation zu setzen. Positiv zu erwähnen sind auch die magnetisch haftenden Frontbespannung, die bei Bedarf ein komplett anderes Design erzeugen können.

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Magnetische Frontbespannung - leicht anzubringen - komplett andere Optik

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Die Rückseite verhält sich unauffällig, unspektakulär. Wie man es fast schon erwartet, befindet sich hier die Bassreflexöffnung. Entsprechende Stopfen zur Tieftonanpassung legt der Hersteller im Übrigen mit in den Karton. Das Anschlussterminal ist interessant gestaltet. Sind befinden sich die Stecker nicht in gewohnter und exponierter Manier nach außen gerichtet, sondern sind relativ flach abschließend ins Gehäuse integriert. Wer keine Bananenstecker verwendet, kann die Anschlüsse auch herausdrehen und die Adern fest verzurren. Insgesamt aber wertig und sinnig umgesetzt.

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In Summe betrachtet ist der Q Acoustic 5020 ein sehr unaufgeregter Lautsprecher, der in seinem Auftreten dies ebenfalls vermittelt. Ergo, eine klare Linienführung und wenige aber bestimmte Akzente, regen eher zum entspannten Anblick an und vermitteln einen weniger technischen. Damit wechseln wir zur nächsten Seite in den Praxisteil des Artikels.


 

 

Klangcheck

Wie klingen denn nun die kompakten Ableger aus der 5020 Serie? Überraschend solide und erwachsen könne man sie mit wenigen Worten beschreiben. Etwas umfangreich lässt sich natürlich noch ein wenig mehr differenziert sezieren, was überwiegend positiv auffällt. Über etliche Genres hinweg hat mir das sehr detailreiche als auch luftige Hochtonverhalten zugesagt. Ist der abgespielte Song ohnehin schon gut abgemischt, zelebrieren die 5020 das auch im gewollt anspruchsvollen Maße. Gerade Balladen oder akustisch geprägte Titel schmecken den Lautsprechern sehr gut. Die damit einhergehende Bühnenstaffelung ist sehr ausgeprägt, präzise in den Raum gestellt und nicht am Sweetspot festgenagelt. Gerade bei diesen kleinen Kompaktwandlern, die mit großer Sicherheit im Wohnambiente stattfinden werden, ein wichtiger Aspekt.

Im mittleren Pegelbereich sind die beschriebenen Aspekte sehr gut ausgeprägt, dreht man den Pegelregler etwas weiter auf, können die Töne schon mal leicht ins Schwitzen geraten, bleiben sie aber recht lange stabil im Pegelverhalten, ehe die Wiedergabe beginnt leicht unsauber zu ertönen. Mit Blick auf die Tieftonfrequenzen können wir sagen, dass der abgespielte Frequenzbereich sehr gut abgestimmt wurde. Hier versucht der Lautsprecher keinesfalls zu überpacen und mehr zu wollen, als vom Klangbild vorgesehen eigentlich vorgesehen ist.

Die Bassstopfen werden nicht wirklich benötigt, da meiner Meinung nach, sonst zu wenig Tieftonanteil vorhanden ist. Die einzelnen Frequenzbänder sind super aufeinander abgestimmt und setzen sich nicht einnehmend in den Vordergrund, wie man es bei anderen Beispielen vielleicht schon gehört hat. Das Beschriebene passt wunderbar, wenn man elektronische Songs mit viel Bassanteil hört, denn die Darbietung erscheint einfach perfekt zueinanderzupassen. Aber nicht nur auf diesen Musikgeschmackt abgestimmt konnten sich die Q Acousstics wunderbar hervorheben, auch in sehr audiophilen Musiktiteln fühlen sich die Schallwandler pudelwohl und holen, gemessen an den physikalischen Gegebenheiten, sehr viel aus dem kleinen Korpus heraus.

Insgesamt betrachtet beherbergen die kleinen, elegant und wertig anmutenden Schallwandler, ein sehr bedachtes, aber überaus angenehmes und wenig effekthaschendes Klangbild. Dies wirkt in Summe erwachsen und bereitet, wie schon geschrieben, große Freude. Natürlich muss man immer in Relation sehen, welche Art von Lautsprecher hier auf dem Prüfstand war. Auf der nächsten Seite kommen wir final zum Fazit.


 

 

Fazit

Die 5000er-Lautsprecher-Serie von Q Acoustics ist in der grundlegenden Ausrichtung und in den Produkten selbst sehr vielschichtig aufgestellt. Ob nun als reine Stereo-Lösung, oder im Heimkino-Verbund, die Ausrichtung ist vielfältig gedacht. Auf Grund der vergleichsweisen attraktiven Preise stellt jener Aufbau keine immense Investition dar, sondern bewegt sich im „normalen“ Spektrum. Preise sind immer eine Sache, die abgelieferte Leistung eine andere. Genau hier trumpfen die Q Acoustics Lautsprecher wirklich groß auf.

Das bedacht anmutende, aber zugleich auch potent agierende Klangbild überraschte schon in gewisser Weise. Sehr gute hervorgetan hat sich auch das plastische und brillant klingende Bühnenbild. Auch beim Auflösungsverhalten im Hochtonbereich können wir nur löbliche Wörter aussprechen. Wenn es etwas kräftiger zu Werke geht, wird der Tiefton auch nicht zu einnehmend, eher ganz im Gegenteil. Die Lautsprecher präsentieren sich ungemein ausgewogen und hervorragend abgestimmt. Die 5020 wollen keinesfalls „Brüllkörper“ sein (…) sie können aber sehr pegelfest agieren, ohne das man sie direkt in den übersteuernden Grenzbereich führt oder dabei der Bass zu sehr in den Vordergrund gerät. Das klangliche, gepaart mit dem dezenten Auftreten machen sie zu einem absoluten Tipp für preisbewusste Käufer, die aber klanglich keine Einschränkungen wünschen. Zum Paarpreis von 800 Euro bekommt man hier fair bezahlte Schallwandler an die Hand, die auch bei der Farbwahl eine Flexibilität bieten.

Unserer Meinung sehr überzeugende Lautsprecher, die auch entsprechend ausgezeichnet werden.

 

Q Acoustics 5020 Kompaktlautsprecher

Toller Kompaktlautsprecher mit hervorragendem Klangverhalten zum super Preis, 30.01.2024
Pro
  • Wertige Verarbeitung & solides Auftreten
  • magnetisch haftendes Frontgitter
  • angenehmer und ausgewogener Hochtonbereich
  • generell homogen und sehr gut klanglich abgestimmt
  • Bassbereich erscheint perfekt dosiert
  • tollen Bühnenstaffelung
Contra
  • -


 

 

 

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